Dienstag, August 11, 2009

Der 500. Beitrag

Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass mich keine Niederlage in den vergangenen Jahren so geschockt hat, wie das 0:6-Debakel in Neunkirchen. Ich habe erlebt, wie der FCS von Offenbach zerlegt wurde (2006), war dabei, als man sich in Pirmasens blamierte (2007) und in beiden Jahren stieg man ab, aber das alles reicht nicht an das Spiel vom letzten Freitag heran. Und einen schlechteren Zeitpunkt kann es wohl kaum aus meiner Sicht geben, da wir uns jetzt genau im 500. Beitrag dieses bescheidenen Weblogs befinden. Aber wer den FCS-Fan kennt, weiß auch, dass dieser gut in Erinnerungen schwelgen kann. Und für diesen Beitrag bietet sich eigentlich nur diese Therapie mit persönlichen Bestenlisten an.

Meine persönliche Top-Elf:


Tor: Peter Eich
Innenverteidigung: Christian Stuff, Marcel Rozgonyi
Linke Außenbahn defensiv: Sebastian Pelzer
Rechte Außenbahn defensiv: Aimen Demai
Zentrales Mittelfeld: Karsten Hutwelker (C), Mustapha Hadji
Linke Außenbahn offensiv: Chadli Amri
Rechte Außenbahn offensiv: Mike Frantz
Sturm: Gunter Thiebaut, Jonathan Jäger

Trainer: Dieter Ferner

Ersatzbank: Enver Marina (Tor), Echendu Adiele, Yannick Dekoun, Christian Weber, Nabil Dafi, Manfred Bender, Gernot Plassnegger, Sambo Choji, Gregory Strohmann

Bestes Trikot:


Trikot00
Heimtrikot 2000/2001 (Foto: www.saarbrueckentrikot.de)

Die Vereinsfarben in breiten Streifen und ein Sponsorenschriftzug, der auch farblich harmoniert. Zudem mein erstes Fantrikot.

Das beste Heimspiel:

1. FC Saarbrücken - TSV 1860 München 4:1 (2:1) - 07.11.2004

Ein Höhepunkt der Hinrunde 2004/2005. Zwei frühe Tore bringen den Ludwigspark zum Toben, ein sehenswerter Anschlusstreffer der Münchner Löwen erzeugt so etwas wie Spannung und am Ende macht eine geniale Eckballvariante den Sieg über den damaligen Bundesligaabsteiger klar.

Das beste Auswärtsspiel:

Sportfreunde Siegen - 1. FC Saarbrücken 0:4 (0:1) - 03.02.2006

Kurz vor der Eröffnung dieses Weblogs deklassierte ein totgesagter FCS bei winterlichen Zuständen den Abstiegskonkurrenten aus dem Siegerland im eigenen Stadion. Gleich zweimal wurde der heutige Elversberger Schlussmann Masic von Hebertoren düpiert, zuerst war es Demai zur 4:0-Führung, danach war es Jonathan Jäger, der gleich mit seinem ersten Treffer in blau-schwarz in die Auswahl zum "Tor der Woche" in der Sportschau kam. Zugleich war es der erste Auswärtssieg, den ich in einem Ligaspiel erleben durfte.

Die drei besten Tore:

Platz 1:
Henrich Bencik zum 4:1 gegen Dresden (2005)

Auch wenn der Abschluss dieses Treffers relativ unspektakulär war, umso genialer war die Vorbereitung. Ein langer Abschlag von Eich wird von Nehrbauer zur Seite geköpft, von dort aus wird die gesamte Dresdener Hintermannschaft überrumpelt und in der Mitte darf Bencik nach einem Abwehrpatzer einlochen. Ein vergessener Geniestreich.

Platz 2:
Mike Frantz zum 3:1 in Trier (2008)

Torhüter, die kurz vor Schluss nach vorne stürmen, können zum Helden oder zum Deppen werden, aber manchmal haben sie einfach das Glück, dass ein leeres Tor aus 50-60 Metern Entfernung eben auch nicht allzu leicht zu treffen ist. Mike Frantz machte es ganz clever und schickte Trier-Schlussmann Schneider auf eine Verfolgungsjagd mit dem Ball. Schneider verlor und Saarbrücken jubelte.

Platz 3:
Faysal El Idrissi zum 2:0 gegen Eschborn (2003)

Ein Zauberer sollte niemals den gleichen Trick zweimal vor ein- und demselben Publikum aufführen. El Idrissi hatte sein Pulver eigentlich verschossen, als er einen Freistoß verwandelte, welcher nicht als Treffer anerkannt wurde, da Schiedsrichter Knut Kircher diesen als indirekt angezeigt hatte. Als kurze Zeit später an der gleichen Stelle wie zuvor der FCS einen Freistoß, diesmal direkt, zugesprochen bekam, brach El Idrissi die alte Magier-Regel und zirkelte den Ball zum diesmal gültigen 2:0 ins Tor.

Der beste Fangesang:

Aux armes!
Aux armes!
Nous sommes les sarrebruquois
Et nous allons gagner
Allez Saarbrücken!

Wer gegenüber skeptisch gegenüber französischem Liedgut im Ludwigspark ist, dem sei gesagt, dass deutschsprachige Versionen von "Aux Armes" niemals das Gänsehaut-Gefühl des Originals geben kann. Ich habe es jedenfalls immer, wenn dieser Wechselgesang angestimmt wird.


Das war die äußerst subjektive Zusammenstellung meiner persönlichen Bestenlisten zum 500. Beitrag in diesem Blog, der mal ausnahmsweise überaus positiv gefärbt sein darf, da es schließlich auch trist wäre, sich ewig an der Niederlage vom letzten Freitag aufzuhalten. Immerhin geht es schon diesen Freitag zum nächsten schwierigen Spiel gegen Trier. Das beste Fanmagazin, bis zum Erscheinen von "Saturday's Heroes", gibt es dann natürlich auch wieder.

Keine Kommentare: