Sonntag, Juli 19, 2009

Mit Höhen und Tiefen

1. FC Saarbrücken - SV Wehen-Wiesbaden 3:4 (2:0)

Die ASC-Arena in Dudweiler liegt etwas oberhalb der früheren Spielstätte, streng bewacht von der "Alten Villa", die früher einen einschlägigen Ruf genoss. Ein angemessener Rahmen für das Testspiel des FCS gegen den Zweitligaabsteiger SV Wehen-Wiesbaden, der nicht gerade dafür steht, Zuschauermassen anzuziehen. Immerhin reichte es für mehrere Polizeifahrzeuge.
Noch gesuchter als Wehener Anfänger ist beim 1. FC Saarbrücken nur ein neuer Stürmer, gegen Wehen durfte sich erstmals der ehemalige Koblenzer Velimir Grgic versuchen.

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Kurz nach Anpfiff war es dann auch erst einmal nur der FCS, der spielte. Innerhalb kürzester Zeit kam es zu zwei Großchancen. Zuerst rettete der Ex-Saarbrücker Marc Birkenbach mit guten Reflexen gegen Michael Petry, danach brachte auch Nico Weißmann den Ball nicht im Wehener Tor unter. Die Hessen fielen schon zu dieser Phase durch eine raue Gangart auf, so verließ Marcel Rozgonyi schon in der Anfangsphase den Platz verletzt und vor Wut schäumend über die Spielweise des Drittligisten.

Das verdiente 1:0 erzielte dann tatsächlich Velimir Grgic nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld, der die komplette Wehener Abwehr wie eine Schülermannschaft aussehen ließ. Zum ersten Mal in dieser Saisonvorbereitung traf damit auch tatsächlich einer der Testspieler. Obwohl das schon erstaunlich genug scheinen mag, so blieb es nicht das einzige Tor des 31-Jährigen. Wenige Minuten nach dem Führungstreffer köpfte Grgic nach einer Ecke das 2:0 für den FCS. Zu diesem Zeitpunkt war knapp eine Viertelstunde absolviert.
Bis zur Pause sollte sich dies auch nicht mehr ändern, auf beiden Seiten sparte man an Offensivaktionen.

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Nach dem Wechsel durfte der bislang überzeugende Grgic weitermachen, neben ihm stürmte anstelle von Michael Petry nun Sammer Mozain.
Nun war es der Gast aus Hessen, der nach vorne spielte. In der 56. Minute konnte Björn Ziegenbein FCS-Torhüter Michael Müller per Kopf überwinden, bei der vorausgegangenen Flanke machte die Saarbrücker Hintermannschaft keinen souveränen Eindruck. Vier Minuten später egalisierte ein weiterer Kopfballtreffer den Rückstand. Dem 2:2 von Sebastian Szimayer war ein Freistoß aus dem Mittelfeld vorangegangen. Innerhalb kürzester Zeit war der FCS gezwungen wieder bei Null anzufangen.

Grgic beendete kurz darauf seinen Arbeitstag, für ihn kam Gregory Strohmann ins Spiel, der sich nun in der zweiten Halbzeit gegen eine deutlich besser organisierte Wehener Abwehr schwertat. Zudem gewann das Spiel deutlich an Härte, was sich in einigen Auseinandersetzungen zwischen den Spielern herausstellte.
Nach 78 Minuten gab es dann wieder Grund zum Jubeln: Nico Zimmermann bewies seine Stärke in Sachen Standardsituationen und traf per direkt verwandeltem Freistoß zur erneuten Führung für den FCS - 3:2. Doch keine zwei Minuten hielt diese Führung, der Ex-Lauterer Steffen Bohl markierte mit einem unhaltbaren Fernschuss den 3:3-Ausgleich für Wehen-Wiesbaden.
Am Ende der Partie kam noch einmal Hektik auf:
Tunay Acar, Außenverteidiger für Wehen-Wiesbaden, legte zuerst seinen Gegenspieler auf unfaire Art und Weise um und legte sich danach mit den Zuschauern an, beleidigte und provozierte in Richtung der Stehränge, was mit Pfiffen und dementsprechenden Rufen quittiert wurde. Zu allem Überfluss leitete eben jener Spieler den Treffer zum 4:3-Entstand aus Wehener Sicht ein, den erneut Ziegenbein erzielte.

Fazit:

Eine starke Vorstellung in der ersten Halbzeit, gefolgt von einem eher nachlässigen zweitem Durchgang, in dem trotz allem Moral bewiesen wurde. Velimir Grgic empfiehlt sich als erster Testspieler deutlich und mit Treffern für einen Vertrag in der Regionalliga, die Standardsituationen empfehlen sich als eines Regionalligisten würdig und Tunay Acar empfiehlt sich für einen Benimmkurs bzw. die Teilnahme in der nächsten Staffel der "Super-Nanny".

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der beste Spielbericht, den ich seit Jahren über den FCS gelesen habe.