Sonntag, März 22, 2009

Dämpfer zur rechten Zeit?

Viele haben es befürchtet, einige haben es gefordert und nun ist es eingetreten. Zum ersten Mal seit dem 3:3-Remis in Mayen nimmt der FCS nur einen und nicht etwa drei Punkte aus einem Pflichtspiel mit. Dieser Dämpfer war allerdings hausgemacht.

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Die Anfangsphase im Spiel gegen die Westerwälder gestaltete sich recht ausgeglichen. Auf der einen Seite erlebte man die gewohnten Saarbrücker Versuche über hohe Flanken Hajdarovic oder Petry ins Spiel zu bringen, auf der anderen Seite versteckte sich Wirges allerdings nicht, sodass Tobias Rott einige Male gezwungen war, seinen Platz im Strafraum zu verlassen und in der Manier des verletzten Enver Marina schon früh Bälle abzufangen.
Zäh verlief das Spiel bis auf einige wenige Gelegenheiten bis Nico Weißmann in der 36. Minute plötzlich seinen Bewachern entkam und eine Flanke von Sammer Mozain mit dem Kopf verwertete. Ein Führungstreffer mit Seltenheitswert.
In der Folge ging der FCS in die Offensive, wie man es zuletzt oft gesehen hatte, und wollte noch vor der Pause die Entscheidung erzwingen. In der 40. Minute verpasste Nazif Hajdarovic frei vor dem leeren Wirgeser Tor einen Querpass von Manuel Zeitz und somit die beste Chance auf das 2:0. Im Gegenzug drückte nun Wirges nach vorne und entwickelte vor allem bei Eckbällen Gefahr für das Tor von Tobias Rott. Wurde eine Chance noch gerade so auf der Linie vereitelt, unterlief Rott kurz vor der Halbzeitpause einen Ball, der im Gewühl des Sechzehners zu Slobodan Kresovic gelangte, der den Ausgleich für die Westerwälder erzielte. Ohne den Applaus der 3.200 Zuschauer ging es für die Mannen von Dieter Ferner in die Kabine.

Nach der Pause schien sich Wirges 45 Minuten auf die Verteidigung des Unentschiedens zu konzentrieren, während dem FCS in der Offensive sichtlich die Ideen ausgingen. Die Spielanteile lagen zwar auf der Heimseite, man konnte diese aber nur viel zu selten in gefährliche Angriffe ummünzen, zu oft unterbrachen Fehlpässe und Stockfehler das Spiel des FCS. Zu diesem Zeitpunkt waren Michael Petry, Sammer Mozain und Nazif Hajdarovic fast komplett abgetaucht, sodass sie nacheinander von Gregroy Strohmann, Marcel Schug und Philipp Wollscheid ersetzt wurden, die im Saarlandpokal gegen Köllerbach für die Torgefahr sorgten. Aber auch sie konnten nicht den gewünschten Schwung in das Spiel bringen, da weiterhin nur mit hohen Flanken gearbeitet wurde, gegen Ende sah man nur noch verzweifelte Versuche mit langen Bällen. Die handgezählten Versuche, den Ball durch die Mitte in den Strafraum zu bringen, beliefen sich auf eine Aktion von Nico Weißmann, allerdings hatte auch hier ein gegnerischer Abwehrspieler sein Bein zwischen Ball und Stürmer.
Hielt der FCS den Druck konstant aufrecht, so fehlte doch der geniale Moment. Gegen Ende gewann das Spiel noch unschöne Züge, als die Gästespieler, allen voran Thomas Esch, jede erdenkliche Form des Zeitspiels anwendeten und letztlich übertrieben. Selten zuvor verhielt sich ein Ex-Saarbrücker bei einem Gastspiel an alter Wirkungsstätte dermaßen unfair.

Panikausbrüche, wutschnaubende Kommentare am Bierstand oder Resignation sind absolut unangebracht. Die Leistung des FCS gegen Wirges bleibt unzureichend und diskussionswürdig, allerdings sollte man schnellstmöglich mit diesem Spiel abschließen und die Gedanken vor dem Schlagabtausch in Waldalgesheim und den beiden Nachholspielen sammeln. Seinen ersten Dämpfer erlebt der FCS auf eine verträgliche Art und Weise, die vor allem aufzeigen sollte, woran man jetzt arbeiten darf.

Der Dämpfer zur rechten Zeit kann dem FCS behilflich sein, um die eigene Dominanz noch einmal neu zu ordnen und aufrecht zu erhalten. Ob dieser Dämpfer zur rechten Zeit kam, sehen wir in den kommenden Wochen.

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