Montag, März 16, 2009

Bitte kein Elfmeterschießen!

Rossbach 016 1 0001


Pokalspiele im Ludwigspark besitzen Seltenheitswert. Vor etwa zweieinhalb Jahren sahen 3.300 Zuschauer den letzten blau-schwarzen Auftritt im DFB-Pokal, eine kraftlose Henke-Elf verlor mit 0:2 gegen Fürth. Im Saarlandpokal wartet man gar seit 1999 auf ein nominelles Heimspiel (ungeachtet der Spiele der zweiten Mannschaft) und damit wird der morgige Abend unter Beweis stellen, ob der FCS die Heimstärke von der Liga mit in den Pokal nehmen kann.

Natürlich dürfen wir uns nicht einfach der Illusion hingeben, dass allein der Begriff "Viertelfinale" und das hübsche Flutlicht im Ludwigspark eine Pokalatmosphäre vergangener Pokalabende (Dortmund, Mannheim) in das weite Rund zaubert. Dafür liegt noch der knappe Sieg gegen Hauenstein zu schwer im Magen und mit Köllerbach gastiert die wohl umbequemste Mannschaft der Stunde beim 1. FC Saarbrücken.

Erst drei Spieltage in der Oberliga Südwest ist es her, dass die Mannschaft von Melori Bigvava am bitteren Tabellenende stand, vier Punkte vom ersten Nichtabstiegsplatz entfernt. Es folgten drei Siege und die maximale Punktausbeute gegen Mechtersheim, Bad Breisig und zuletzt Pirmasens. Gerade dieser letzte Sieg über Pirmasens, ein hart erarbeitetes 3:2 stand am Ende zu Buche, verdeutlicht den Köllerbacher Aufschwung. Dieser ist alles andere als ein Zufallsprodukt, sondern das vorläufige Ergebnis äußerst gelungener Wintereinkäufe.

Mit Sebastian Grub, Dominik Groß und Serge Dim Etong konnte man drei Spieler, die vorher schon bei den größeren saarländischen Vereinen aktiv waren. Komplettiert vom Franzosen Xavier Novic, der gegen Pirmasens gleich doppelt traf, stellten diese Neuzugänge in den letzten Partien die Verhältnisse am Tabellenende gründlich auf den Kopf. Wo Köllerbach zuletzt das triste Dasein als Rote Laterne fristete, hat der SV Mettlach nun Platz genommen.

Auf der anderen Seite steht morgen der FCS, der von einem kräftezehrenden Spiel aus Hauenstein zurückkommt und wenigstens die positive Erkenntnis mitgenommen hat, dass er sich von einem Rückstand gegen einen Außenseiter so schnell nicht aus dem Konzept bringen lässt. Dafür fehlt neben dem fortwährend verletzten Enver Marina auch Nazif Hajdarovic, der noch eine Sperre im Saarlandpokal aus der vergangenen Saison absitzen muss. Ganz zufrieden ist man also nicht, offenbarte das Fehlen von Berrafato in Hauenstein doch einige Unstimmigkeiten in der sonst soliden FCS-Defensive. Dafür ist man allerdings dem Wunsch vieler besonnener FCS-Fans (und nicht zuletzt dem Wunsch eines Marcel Rozgonyi) nachgekommen und hat sich mit dem knappen Sieg selbst daran erinnert, bloß nicht die Überheblichkeit im eigenen Spiel einkehren zu lassen.

Dies wird gegen Köllerbach, die mit ihren vier neuen Stammkräften an unberechenbarer Stärke gewonnen haben, auch dringend von Nöten sein. Für den FCS ist der Sieg in diesem Wettbewerb Pflicht, will man die Chance auf den DFB-Pokal und damit verbundene Mehreinnahmen an Zuschauer- und Fernsehgeldern wahren. Um dieses Ziel zu erreichen sollte man jedoch eines besonders beachten: in der Liga hat man vom Elfmeterpunkt aus in den letzten Spielen zweimal versagt. Und das letzte Elfmeterschießen im Saarlandpokal endete für den FCS 2006 in Gresaubach mit einer Blamage. Hoffentlich hat Dieter Ferner seinen Spielern für das morgige Spiel genug Nervenstärke eingeimpft.

Links:

- Vorbericht FCS-HP
- Das Viertelfinale (SR-Online.de)

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