Sonntag, März 08, 2009

5:1 gewonnen und Mund abwischen

Zu Beginn dieses Beitrags sollten wir einmal folgende Fakten festhalten: vor Spielbeginn war Roßbach Tabellendritter, also ein nicht zu unterschätzender Kontrahent, und wollte zudem offensiv mit drei Stürmern auftrumpfen. Aber als dann erst einmal der Ball wieder über den Rasen des Ludwigsparks rollte und der E-Block eine wirklich sehenswerte Huldigung an 10 Jahre Fanfreundschaft Nancy-Saarbrücken zeigte, war das scheinbar alles vergessen.

Rossbach 009

Zu Beginn standen die Spieler des SV Roßbach nur dann im Vordergrund, wenn sie auf äußerst unerfolgreiche Weise Andi Möller nachahmten und vorsichtshalber einfach auf den Boden fielen. Saarbrücken blieb in dieser Phase spielbestimmend, aber zahnlos. Zu diesem Zeitpunkt versuchte man es meist über scharf hereingezogene Flanken, die den Kopf von Michael Petry oder Nazif Hajdarovic meist verfehlten. So wurde es einem schon leicht mulmig, als man auf der Anzeigetafel die Eckballstatistik betrachte: 6:1 nach einer Viertelstunde. War da nicht einmal ein Spiel gegen Elversberg II?
Sammer Mozain trug nach 18 Minuten seinen Teil zur Verhinderung eines zweiten torlosen Unentschiedenfestivals bei: ein flacher Schuss in die linke Torecke brachte die Führung für den FCS.
Was folgte, waren wohl die zehn Minuten, in denen das Spiel wirklich stattfand. So viel Zeit benötigte man nämlich, um einen Gegner bloßzustellen und schon lange vor Abpfiff den Spielausgang zu entscheiden. In der 23. Minute war es Nazif Hajdarovic, der in gewohnter Manier ein Zuspiel von der rechten Seite verwertete, das seine Kollegen zuvor verpasst hatten. Kaum zuende gejubelt erhöhte Alexander Otto mit einem harten, flachen Ball aus mittlerer Distanz zum 3:0. Als Vierter im Bunde durfte Michael Petry alleine vor Gästetorwart Graf seine Nervenstärke im Abschluss beweisen. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht einmal ein Drittel der gesamten Spielzeit absolviert und Roßbach hatte sich die Blöße gegeben: man lief mit voller Geschwindigkeit ins offene Messer.

Rossbach 012

Schon zum Ende der ersten Halbzeit hin kündigte sich das an, was die 3.200 Zuschauer nach der Pause erwarten sollte: Ergebnisverwaltung seitens des FCS und verschreckte Roßbacher, die jetzt wenigstens Defensivarbeit betrieben. Auf Heimseite wechselte man Marcel Schug und Gregory Strohmann ein und schaltete auf kontrollierte Offensive, was nach knapp 70 Minuten einen weiteren Treffer einbrachte: eine Schug-Ecke köpfe Manuel Zeitz zum 5:0 für den FCS ein.
Marcel Schug selbst sollte kurze Zeit später im Mittelpunkt stehen: alleine vor dem Tor wurde er von einem Roßbacher Abwehrspieler umgerissen, wofür die Blau-Schwarzen einen Strafstoß zugesprochen kamen. Diesen wollte Schug nun selbst verwandeln, scheiterte aber mit einem halbhohen Schuss in die rechte Ecke, den Graf abwehrte. Der Gästetorwart machte zudem bei weiteren FCS-Gelegenheiten eine gute Figur und dürfte damit seiner Mannschaft wieder zu dem Auftrieb verholfen haben, der eine Minute vor Schluss den überraschenden Ehrentreffer durch Ullner brachte.

Am Ende steht ein weiterer FCS-Sieg, obgleich man aufgrund des zweiten Abschnitts das Spiel selbst als eher durchschnittlich empfinden würde. Dass man zu diesem Fazit kommt, liegt wohl im Selbstverständnis von Verein und Fans des 1. FC Saarbrücken begründet, die weniger ein 5:1-Sieg gegen Roßbach, als vielmehr die Fünftklassigkeit langweilt. Aber wer wird denn gleich übermütig werden?

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