Freitag, März 28, 2008

Blogpause wegen Abitur

Ich habe eine Ankündigung zu machen, die den Stammlesern des FCSBlogs nicht gefallen wird, aber leider unumgänglich ist:

Das FCSBlog pausiert bis zum 09.04.2008


Die letzten Tage vor dem schriftlichen Abitur nehmen viel in Anspruch (Lernen, Abizeitung, etc.), sodass ich leider nicht genug Zeit und vor allem Energie aufbringen kann, ordentliche Vorberichte zu schreiben. Wer will schon in fünf Minuten hingeklotze Wortbausteine lesen, in denen Mann nur die Namen von Spielern und Gegnern austauschen muss? Immerhin ist das FCSBlog (noch) nicht die Stadionzeitung!

Wer trotzdem einen guten Vorbericht für das morgige Spiel gegen Mechtersheim lesen will, dem sei der Besuch von Frederics Blog empfohlen. Wann habe ich zuletzt so akribisch an einem Vorbericht gearbeitet, wie er es heute getan hat? Desweiteren rate ich natürlich auch dazu die anderen Blogs in der kleinen FCS-Blogosphäre aufzusuchen. Vielleicht ergibt sich in Zusammenarbeit mit den Kollegen auch eine Lösung für das Auftreiben eines passablen Vorberichts für das Heimduell gegen den Nachbarn aus dem Zonenrandgebiet Homburg. Den fälligen Spielbericht gibt es dann auch wohl erst mit einigen Tagen Verspätung, aber im Moment stehen erst einmal andere Dinge für mich im Mittelpunkt als das FCSBloggen.

Bis bald!

Carsten

Montag, März 24, 2008

Halbleer oder halbvoll?

Es war wieder einmal ein trister Samstagnachmittag in der gefühltermaßen kältesten Landeshauptstadt Deutschlands. Als ich die Rolltreppe des neuen Saarbrücker Eurobahnhofs hinabfuhr, bepöbelten die ersten Blau-Schwarzen einige wenige rot-weiß-gekleidete Fans. Ich dachte mir nichts dabei und ging erst einmal über den neu geschaffenen Durchgang Richtung Ludwigspark. Auf einer Treppe überhalb des Bahnhofs drehte ich mich um und hörte die ersten Gesänge aus der roten Pfalz. Scheinbar übte das kleine Derby doch einen gewissen Reiz aus.

'FCS-FCKI' von Carsten_FCS

Im Stadion war auch sofort klar, dass es sich doch nicht ganz um ein "kleines Derby" handelte. Der FCK entschloss sich mit acht(!) Lizenzspielern anzutreten, darunter auch der derzeit beste Torschütze der Zweitligamannschaft, Erik Jendrisek. Allerdings ist es keine große Kunst in dieser Spielzeit bester Torschütze der roten Teufel zu sein, bei Jendrisek reichen bisher gerade einmal fünf Treffer für diesen zweifelhaften Titel. Der FCS spielte hingegen in gewohnter Besetzung, darunter auch zum zweiten Mal Michael Müller, vormals Kapitän der Verbandsligareserve.

Das Spiel begann vor 4.500 Zuschauern recht flott und bestätigte zunächst alle großen Befürchtungen, indem die Profiabteilung der Roten Teufel im Toreschießen aushelfen musste. Nach einem zögerlichen Tackling der Saarbrücker Abwehr konnte Erik Jendrisek auf der linken Seite den Ball vor das Gehäuse von Pascal Formann passen, wo Björn Runström, weiterer FCK-Profi, zur Gästeführung einschieben konnte.
Dass der FCS mit dem Konkurrenten um Platz 4 mithalten kann, bewies ein wunderbarer Spielzug aus der neunten Minute. Florian Hornig bekam den Ball von Pascal Stelletta, doch anstatt eines weiteren Schussversuches spielte er ihn klug zur Nummer 10 zurück, welche mit einem sehenswerten Treffer Luis Robles im Gästetor keine Chance ließ: 1:1!
In der Folgezeit zeigte sich der FCS offensiv sehr bemüht, wobei immer wieder Mike Brückerhoff und Pascal Stelletta auffielen. Leider nahm auch die Häufigkeit an Ballverlusten zu, viele Pässe in die Spitze wurden von der Gästeabwehr abgefangen. Die Gäste lieferten hingegen neben einiger, weniger Druckphasen zumeist Gründe dafür, warum sie in der 2. Bundesliga zu den heißen Anwärtern auf den Abstieg gehören: neben einer Vielzahl versteckter Foul waren sie es, die bei dem geringsten Kontakt mit dem Körper ihres Gegenspielers (scheinbar) verletzt zu Boden gingen. Gleichzeitig stellt sich hier auch die Frage, warum der FCK die grandiose Taktik verfolgt, bei Lizenzspielern durch Einsätze in der 2. Mannschaft die Verletzungsgefahr noch zu erhöhen.

'FCS-FCKII' von Carsten_FCS

In der zweiten Halbzeit erkannte man bei beiden Mannschaften kein Konzept mehr. Es entbrannte ein Kampf um den Ballbesitz, Chancen blieben die Ausnahme. Zu allem Überfluss war es dann mit Mike Frantz ein Schlüsselspieler, der verletzt gegen Manuel Rasp ausgetauscht werden musste. Dieser zeigte in der Folge wenig Einsatz und unterstrich den Verlust seines Stammplatzes an Florian Hornig. Dieser blieb im Sturm einziger Aktivposten, Nazif Hajdarovic war selten zu beobachten.
Der FCK erhöhte den Druck, ließ aber auch in der Oberliga spielerische Mittel komplett vermissen. Der FCS kam noch zu zwei Kopfballchancen, versteifte jedoch in Ringen um den Ball. Zu allem Überfluss holte sich Nazif Hajdarovic kurz vor Ende der Partie noch eine Gelb-Rote-Karte ab, indem er den Gegenspieler bei der Ausführung eines Freistoßes behinderte.

'FCS-FCKIII' von Carsten_FCS

Da waren alle Augen schon auf den C-Block gerichtet. Einige Gästefans versuchten über die Zäune auf den Oberrang zu klettern, was offensichtlich an mangelnder körperlicher Fitness scheiterte. Nun flogen Gegenstände, während auf der Tribüne einige Zuschauer sich zu weiteren Provokationen hinreißen ließen. Diese Aktion kann man als peinlich und dumm zu bezeichnen, da gerade die Gegengerade ein Bereich ist, den vor allem Familien oder Rollstuhlfahrer besuchen, welche ihr samstägliches Vergnügen wohl nicht in der Auseinandersetzung mit gegnerischen Fans suchen.

Ein Unentschieden ist je nach Sichtweise des Betrachters das halbvolle oder halbleere Glas Wasser. In diesem Falle tendiere ich eher zum halbleeren Glas, da der FCS in der zweiten Halbzeit eine Leistung zeigte, die auch nicht mit der Leistung des Schiedsrichters oder der Vielzahl an Profis (die keinesfalls profihaft auftraten) zu entschuldigen ist. Als positiv kann man hingegen die Leistung von Michael Müller, Yannick Dekoun und Pascal Stelletta betrachten.
Eine kampfbetonte Leistung reicht eben nicht immer aus, wenn man sich zur Spitze der Liga zählen will. Dazu gehört noch das gewisse Etwas, was man auch teilweise "Spielwitz" oder "Kreativtät" nennt. Davon hat der FCS gegen den FCK II viel zu wenig gezeigt.

Freitag, März 21, 2008

Just like watchin' 2. Bundesliga

Wieder einmal steht das Duell mit dem ungeliebten Nachbarn aus dem genauso ungeliebten Nachbarbundesland bevor. Aufgrund diverser Abstiege, zuletzt dem gemeinsamen Abschied aus der Regionalliga, kommt es, dass auch nach bitteren Jahren auf Sportplätzen in Idar-Oberstein oder Hasborn der FCS weiterhin nur die Zweitvertretung aus Kaiserslautern zu Gast im Ludwigspark hat.

Gerade der morgige Vergleich beider Mannschaften verspricht jedoch einiges mehr als ein dröger Nachmittag in der Oberliga Südwest zu werden. Aufgrund der bescheidenen Leistungen der ersten Mannschaft des FCK und der daraus resultierenden Schrotflintentaktik der sportlichen Leitung, es einfach einmal mit allen Spieler aus den ersten beiden Herrenmannschaften auszuprobieren, herrscht eine Fluktuation von Spielern, die wohl in ganz Deutschland ihresgleichen sucht. So liefen in Hasborn insgesamt sechs Lizenzspieler auf, beim Spiel gegen Neunkirchen musste sogar Aimen Demai eine Halbzeit in der U23 des krisengeplagten Zweitligisten auflaufen.

Ob es am regen Austausch zwischen den ersten beiden Herrenmannschaften liegt, dass der FCK II seit mittlerweile acht Spielen ungeschlagen ist? Sogar Wormatia Worms musste sich in Kaiserslautern knapp mit 0:1 geschlagen geben. Damit hat sich der FCK II still und heimlich bis auf den fünften Platz vorgeschoben und steht nur noch vier Punkte hinter dem FCS.

Für die Blau-Schwarzen kann das nur höchste Vorsicht beim Spiel gegen den direkten Konkurrenten bedeuten. In Pirmasens konnte man einem 4:0 in der zweiten Halbzeit längst verlorenen Kredit bei den Fans wieder aufholen, jedoch musste dazu Alfred Kaminski erst zur neuen Wunderwaffe greifen: Florian Hornig
Der Neuzugang aus Mechtersheim war an drei von vier Treffern beteiligt und zeigte damit erstmals, wofür er verpflichtet wurde. Auf ihm liegen die Hoffnungen für das Heimspiel gegen Kaiserslautern.

Die Lage ist klar: gewinnt der FCS, wird der derzeit gefährlichste Widersacher im Kampf um Platz 4 in seine Schranken verwiesen und man baut den Vorsprung auf sieben Punkte aus. Eine Niederlage bedeutet Angst um den Aufstieg. Diese sollte man garnicht erst aufkommen lassen, selbst wenn der FCK II mit elf Spielern aus der Zweitligamannschaft antritt. Der FCS sollte den Gegner kennen (Weißmann, Reuter, Demai?) und dies dementsprechend ausnutzen. Schließlich spielt man nicht gegen den Nochzweitligisten, sondern wohl gegen die Zukunft des 1. FC Kaiserslautern, welche sich einige Ligen tiefer abspielen könnte.

Links:

- Vorbericht auf sr-online.de
- Lautern schlagen, Aufstieg wagen! (Blau-Schwarze Belletristik)
- Derbytime im Ludwigspark! (Bobbeslein)

Dienstag, März 18, 2008

Peter Eich hätte gehalten

An den Pfosten
keine Kosten
ohne Abwehr
keine Abkehr
von den Problemen im Tor
so schlau wie zuvor
Beim Schuss keine Anstalten!
Peter Eich hätt' den gehalten!

Samstag, März 15, 2008

Der FCSBlog-Liveticker (Pirmasens)

14:21 Uhr: Das Fanradio ist eingeschaltet. Im Moment läuft grandios nervige Technomukke mit dem tiefgründigen Text "I wanna dance all night", welche von den Tönen des Pirmasenser Stadionsprechers begleitet wird.
14:24 Uhr: "Wir kommen wieder" von Leergut hört sich heute etwas seltsam an. Die doppelte Beschallung durch Stadionsprecher und Stadionradio wirkt nervtötend.
14:27 Uhr: "Eye of the tiger" und "Wir kommen wieder" gleichzeitig...
14:28 Uhr: "Hells Bells", die wohl meist zitierteste Einlaufhymne im Fußball wird zitiert.
14:29 Uhr: Manuel Rasp ist wieder in der Anfangself. Lichtblick: ein weiterer Mann aus der Zweiten feiert sein Debüt: Michael Müller
14:31 Uhr: Immerhin sind die Moderatoren bestens über den Verlauf des Hinspiels informiert.

1. Halbzeit

14:34 Uhr: Der Schiedsrichter hat wohl endlich angepfiffen.
14:35 Uhr: Kaum eine Minute in der ersten Mannschaft wird Michael Müller schon gelegt.
14:37 Uhr: Erste Großchance für "die Klub". Das wird noch heiter.
14:38 Uhr: "Begeisterung ja, Chaoten nein" lautet der Kommentar des Moderators zu einem Feuerwerkskörper im Gästeblock.
14:40 Uhr: Gewaltige Abwehrprobleme machen dem FCS-Fan zu schaffen.
14:42 Uhr: Erste Alibi-Chance - Karaoglan verzieht.
14:44 Uhr: Freistoß von Jülich, der vom Torwart abgefangen wird.
14:46 Uhr: Formann unsicher. Aha.
14:48 Uhr: Zwei Eckbälle für den FCS
14:49 Uhr: Dekoun scheint seine Sache gut zu machen. Erfreulich.
14:51 Uhr: Kopfballchance für Hajdarovic, der von den Kommentatoren mit dem Schrei alter Männer quittiert wird: "Ahhhhhhhhhh!"
14:54 Uhr: Der FCS hat eine Druckphase.
14:56 Uhr: Die Kommentatoren wollen Marc Scherschel verpflichten.
14:59 Uhr: Es "ist garnicht so wahr", dass Pirmasens ein schweres Pflaster ist. Aha.
15:01 Uhr: Der FCS spielt gut ohne zu spielen.
15:04 Uhr: Der Schiedsrichter nimmt das nichtvorhandene Tempo aus dem Spiel.
15:06 Uhr: "Viele viele Zweikämpfe am Mittelkreis", viel mehr bleibt nicht zu sagen.
15:09 Uhr: Jetzt gab es wieder zwei Chancen für Pirmasens. Offenes Spiel, oder?
15:12 Uhr: Der Saarbrücker Sturm braucht ein Zweikampftraining.
15:14 Uhr: Langweilige Halbzeit, zum Glück gleich rum!
15:19 Uhr: Halbzeitpfiff!

2. Halbzeit

15:35 Uhr: Nur so am Rande: das Spiel läuft wieder!
15:39 Uhr: Der Torhüter pfeift das Spiel nicht ab, das haben auch die Kommentatoren erkannt.
15:41 Uhr: "Der Junge kann sooooooo gut Fußball spielen" - offenbar nicht gut genug.
15:43 Uhr: Das Fanradio grüßt die User von ludwigspark.de während sich ein Pirmasenser verletzt hat.
15:46 Uhr: Karaoglan geht für Florian Hornig vom Platz. Gleichzeitig gibt es eine riesige Chance für den FCS!
15:48 Uhr: JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!! Endlich wieder ein Hajdarovic-Tor!
15:50 Uhr: Und schon fast direkt der Ausgleich! "Typisch FC!", sagen wohl die schnauzbärtigen Tribünenhocker.
15:51 Uhr: JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!! JAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!! DOPPEL-JAAAAAAA!!!!!! Die einfache Chance letzte Woche hat er vergeben, doch heute macht er alles richtig, unser Florian Hornig! Eine Torvorlage und sein erster Treffer für den FCS!!!
15:54 Uhr: Was ist denn auf einmal mit dem FCS los? Die Blau-Schwarzen spielen Fußball!
15:57 Uhr: Pascal Stelletta gibt grade seine Bewerbung für "The next Uri Geller Mustapha Hadji" ab.
16:00 Uhr: "Der baumlange Attila" - Wortwitzalarm im Fanradio
16:03 Uhr: Stelletta genießt das Bad im Applaus. Für ihn kommt Humbert ins Spiel.
16:04 Uhr: Frustrierte Damenschuhverkäufer Pirmasenser treten nun Mike Frantz kontinuirlich um - perfide!
16:08 Uhr: 3:0!!!!!! Mike Frantz rächt sich für die Fouls und schiebt ein! Bestellt schon mal den Autokorso!
16:11 Uhr: Mike Frantz macht Feierabend, der Neuzugang aus Hasborn darf nun ran: Wollscheid!
16:14 Uhr: Fast das 4:0! Was man denen wohl in der Kabine erzählt hat...
16:17 Uhr: TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR!!!!!! Florian Hornig hat auch noch einen Kopf!
16:19 Uhr: Wo sind die Hornig-Hasser von letzter Woche auf einmal hin?

16:21 Uhr: ABPFIFF! Endlich mal wieder ein mehr als überzeugendes Spiel, dass die Hoffnung auf Platz 4 wieder stärkt. Aber jetzt bitte nicht überheblich werden!

-Ticker Ende-

Freitag, März 14, 2008

Fehler vermeiden

Am Samstag tritt der FCS in der Schuhstadt Pirmasens an, um den Abstand auf Borussia Neunkirchen zu halten. Das 1:1 im Heimspiel gegen Wirges stimmt dabei alles andere als positiv und verstärkt die Zweifel an der jungen Mannschaft. Doch eigentlich können die Blau-Schwarzen nur zwei Fehler begehen.

1. Unterschätzung des Gegners

Als der 1. FC Saarbrücken vor knapp einem Jahr zu einem der abstiegsvorentscheidenden Spiele in Pirmasens auflief, ging man blind vor Annahme dreier geschenkter Punkte in die Katastrophe. Mit einem fehlenden Spielsystem, einem hochmotivierten Gastgeber und schlechten Platzverhältnissen konnte auch Mustapha Hadji das Spiel nicht retten. Sein letztes Aufbäumen gegen den Außenseiter Pirmasens endete mit einer Roten Karte. Der Gegner wurde schlicht unterschätzt.

2. Selbstüberschätzung


Betrachtet man nun das Hinspiel gegen Pirmasens, muss man feststellen, dass es einer der letzten Kantersiege in der bisherigen Oberligasaison war. Dies lässt Rückschlüsse offen, ob nicht der daran anknüpfende Leistungsabfall auch daraus resultierte, dass sich die Spieler nach hohen Siegen und Traumtoren bereits bundesligareif sahen. Die Entwicklung tat der Mannschaft nicht gut und ließ die Anfangseuphorie abebben. Die Möglichkeiten wurden überschätzt.

Beim FCS sind Unterschätzung des Gegners und Selbstüberschätzung sehr enge Verwandte, die stets Hand in Hand die Leistung der Mannschaft beeinflussen. Gerade deswegen sollte schleunigst vergessen werden, dass Pirmasens mit einem verfehlten Saisonstart weit hinter den Aufstiegsaspiranten zurückblieb. Auch sollte man nicht Pirmasens einfach deshalb unterschätzen, weil Leistungsträger wie Nico Weißmann und Andreas Haas den Verein verlassen haben.
Genauso darf man nicht auf die Idee kommen, im FCS noch die Übermannschaft der Hinrunde 2007 und sicheren Aufsteiger zu sehen. Die letzten Spiele haben deutlich bewiesen, dass man sich dem Oberligadurchschnitt angepasst hat und sich selbst gegen Gegner wie Köllerbach zum Sieg zittern muss.

Es gilt für den FCS jegliche Fehler zu vermeiden und sich deshalb auf Pirmasens gewissenhaft vorzubereiten. Immerhin geht es nicht um weniger als um den Aufstieg und die Bewahrung der sportlichen Relevanz. Wenn der FCS mal in der fünften Liga auflaufen muss, ist der Zeitpunkt gekommen, dass Über- und Unterschätzung unkontrollierbare Ausmaße angenommen haben. Oder haben sie das vielleicht schon?

Links zum Thema:

-Interview mit Alfred Kaminski (FCS-HP)

Dienstag, März 11, 2008

Wirges runter!

Manche Spiele sollte man schleunigst wieder aus dem Gedächtnis streichen oder jegliche Erinnerungen daran einfach verbieten lassen. Das Heimdebüt unter Alfred Kaminski gehört zu dieser Sorte glanzloser Auftritte.

'schule 062' von Carsten_FCS

Vieles stand im Zeichen vereinspolitischer Anlegenheiten. Vor dem Stadion verteilte die Virage Est ihre Stellungnahme zum Stadionneubau in gedruckter Form, während man auf den Rängen selbst noch einmal deutliche Zeichen in Form von Spruchbändern setzte. Weitere Veränderungen auf den Rängen in aller Kürze:

-die Droogs SB sind in die Virage Est gewechselt
-vor dem D-Block hingen zwei neue Gruppenfahnen (United SB und L.E.S. 2008)
-die allgemeine Zuschauerzahl war erneut nicht berauschend, auch wenn der Besuch aus Frankreich den Stadionbesuch kurzweilig gestaltete.

Mit leicht verändertem Personal ging der FCS ins Spiel und zeigte dabei wenig Spielaufbau, selbst wenn man mit den Chancen klar im Übergewicht war. Die Abwehr erstickte zwar jegliche Angriffsbemühungen der Gäste im Keim, das eigene Mittelfeld war jedoch nicht dazu in der Lage, die Überlegenheit in Spielzüge umzuwandeln. So kam es, dass Chancen meist durch lange Bälle oder Befreiungsschläge zustande kamen. Bei den Standardsituationen verbesserte sich der FCS im Gegensatz zur Vorrunde: eine neue Freistoßvariante mit Kurzpass und Flanke an den langen Pfosten brachte die erste Großchance für den FCS, welche nur durch eine blitzschnelle Reaktion des Gästetorwarts vereitelt wurde. Eine weitere Standardsituation ging dann dem Treffer von Mike Frantz voraus: ein zunächst abgewehrter Eckball wurde vom Gästetorwart nicht gesichert, sodass der dritte Kapitän des FCS den Abpraller nur noch verwandeln musste. Die wichtigste Erkenntnis nach diesem Tor bleibt jedoch, dass Alfred Kaminski die Fähigkeit, Ecken in Tore zu verwandeln, wieder vermittelt hat.

In der zweiten Halbzeit schien der FCS die Bemühungen auszubauen und belagerte fast kontinuirlich das gegnerische Tor. Nach einem Freistoß von der rechten Seite hätte Manuel Rasp auf 2:0 erhöhen können, er erwischte den Ball jedoch nur mit dem Rücken, sodass der Torwart die frühe Entscheidung verhindern konnte. Sonst hatte der Stürmer einen rabenschwarzen Tag erwischt und wurde gegen Neuzugang Florian Hornig ausgetauscht.
Ein verunglückter, unüberlegter Klärungsversuch von Yannick Dekoun fand seinen Weg zu einem Querpass, welchen Pineker vor dem Tor von Formann in einen Flachschuss umwandelte. Dieser wurde dann noch von einem Abwehrspieler abgefäscht, kam somit abgelenkt auf den oftmals kritisieren Formann kam, sodass dieser ihn nicht mehr entscheidend ablenken konnte: 1:1!
Eigentlich könnte man meinen, dass damit die Enttäuschungen an diesem Tag schon abgehandelt sein. Dies war auch der Fall bis Florian Hornig klug auf den Fehler seines Gegenspielers spekulierte, eine kurze Kopfballrückgabe abfing, den Torwart aussteigen ließ, sich Zeit für seinen Schuß nahm...und dann den Ball hilflos am langen Pfosten vorbeischob. Damit verpufften auch alle Vorschusslorbeeren für Hornig im Bruchteil einer Sekunde.

Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses Unentschieden untypisch für Kaminskis Regentschaft als FCS-Trainer bleibt. Positiv anzumerken ist, dass der Trainer seine Mannschaft nach Spielende aufforderte, sich den Fans zu stellen. Natürlich kann man schon jetzt sagen, dass Kaminski in einigen Bereichen deutliche Verbesserungen hervorbrachte (Standards, Abwehrarbeit), jedoch bleiben die Problemfelder unverändert (fehlender Spielmacher, schmelzender Abstand auf die Verfolger). Man muss das Ergebnis einfach herunterwürgen und auf die kommenden Spiele hinarbeiten.

Freitag, März 07, 2008

Sicherheitspolitik

Nachdem der FCS den ersten Pflichtspielauftritt 2008 erfolgreich beendet hat, steht mit der SpVgg Eintracht Glas Chemie Wirges die nächste Herausforderung an. Dabei gilt es vor allem die Sicherheit auf dem Platz wiederzugewinnen, da gerade diese maßgeblich für den Erfolg in der Hinrunde war.

Der Auftritt beim Hinspiel im Wirges gehörte zu den hart erkämpften Punkten der Saison. Mit 2:1 gewann man das Spiel sehr knapp, was nicht zuletzt die Erwartungen derer, welche die Oberliga Südwest als Selbstläufer angesehen haben, etwas bremste. Dieses kleine Hemmnis in Sachen Euphorie hob sich zwar sogleich durch gelungene Heimspiele wieder auf, dennoch wurde die Erkenntnis greifbar, dass es keine strikte Trennung zwischen großen und kleinen Vereinen in der Oberliga Südwest gibt.
Tatsächlich hat der erste Auftritt unter dem neuen Trainer Alfred Kaminski dazu beigetragen, dass man einerseits den Glauben an den Aufstieg trotz der Demission des Gespanns Krüger/Loos keinesfalls verloren hat, trotzdem hat sich der Glaube an einen Selbstläufer verabschiedet. So traurig es für die unerbitterlichen Anhänger des Dogmas "De Eff-Zeh geheert in die Zwoot Liga!" anhört:
der FCS muss sich auch erst einmal unter den Feierabendmannschaften behaupten.

Diese Sicherheit muss gegen Wirges zurückgewonnen werden. Die EGC Wirges gehört zwar nicht zu den klangvollen Namen der Liga und ist zudem mit einer Heimniederlage gegen Neunkirchen ins Jahr 2008 gestartet, muss aber trotzdem als Neunter mit 27 Punkten ernst genommen werden. In der Hinrunde schlug sich Wirges nämlich vor allem gegen die Spitze der Liga hervorragend, erreichte gegen Mainz II und Worms jeweils ein Unentschieden und konnte Eintracht Trier sogar mit 3:2 besiegen.

Die Blau-Schwarzen sollten also gewarnt sein. Am morgigen Samstag fehlt eine Reihe vom Spielern im Kampf um den Aufstieg: neben Haffner, Impis, Karaoglan und Hümbert sind auch die Einsätze von Wollscheid, Wiesner und Hajdarovic gefährdet. Aus dem vorhandenen Personal muss Alfred Kaminski nun eine passende Mannschaft bilden. Im Gegensatz zur Vorwoche wird man also auf mindestens zwei Positionen Veränderungen vornehmen müssen, wobei die Auswahl im Sturm traditionsgemäß größer als in der Abwehr erscheint und der Platz neben Hornig wohl Rasp, Schug oder Özgün zufallen dürfte. In der Abwehr darf man auf die Rückkehr von Mpassy spekulieren, welcher mit dem Trainerwechsel wieder mit neuen Chancen auf einen Platz im Oberligakader ausgestattet ist.

Der FCS hat nur ein wirksames Mittel zum Ausbau der eigenen Sicherheit. Dies besteht weder aus einem neuen Stadion, noch aus einem neuen Bürogebäude am FC-Sportfeld: nur Siege wahren die Ambitionen und verbreiten ein Gefühl der Erleichterung.

Links:

- Vor dem Spiel gegen die SpVgg EGC Wirges (FCS-HP)
- Vorbericht auf sr-online.de

Donnerstag, März 06, 2008

Die Virage Est und das Stadion

Die Virage Est, ihres Zeichens Fanverbund aus verschiedenen Gruppierungen und Einzelpersonen, hat sich nun öffentlich in einer Stellungnahme zum geplanten Stadionneubau geäußert. Schnell wurde der Ruf laut, dass es sich bei der Gruppierung, überwiegend in Richtung der Ultrà-Szene orientiert, um "Ewiggestrige" und betonköpfige Traditionalisten handelt. Doch stimmt dies wirklich oder haben hier wieder einmal viele Leute einfach nur gelesen, was sie lesen wollten?

Die Stellungnahme beginnt mit der Quintessenz des Inhalts:

Die Heimat abgerissen und auf Tradition geschissen!

Heute ein neues Stadion – morgen ein gemeinsamer Verein (FC Saar)?

Pro Umbau und Modernisierung – gegen Neubau!


Wer genau verstehen möchte, was die Virage Est mit ihrer Wortmeldung in der Stadionfrage mitteilen will, müsste eigentlich nur diese Worte lesen. Dennoch verstärkt der historische Rückblick auf die Standortfrage den Eindruck, dass Tradition das einzige Argument gegen einen Stadionneubau sei. Der Verweis auf Hans Helmer als große Persönlichkeit der Vereinsgeschichte passt dennoch in die Argumentation, da er verdeutlicht, welchen Wandel der Fußball innerhalb der letzten Dekaden vollzog. Somit wirkt die Möglichkeit des Stadionneubaus von Beginn an unsympathisch und steril.

Wer denkt, dass sich die Argumentation der Virage Est in Fußballromantik verliert, irrt jedoch gewaltig ("Doch wir wollen nicht nur das Argument „Tradition“ in die Wagschale werfen."). Hier entfaltet die Stellungnahme ihre starken Argumente und gleichzeitig wichtige Streitpunkte, welche zwar nicht neu, aber immer wieder nennenswert sind:

-Verkauf des Stadionnamens
-Zusammenlegung saarländischer Vereine
-Umzug

Das ist eigentlich nichts anderes als das, was schon seit Wochen diskutiert wird und berechtigterweise Bedenken gegenüber einem neuen Stadion schürt. Der Teufel liegt jedoch im Detail, besser gesagt in der Wendung "Wir müssen uns die Frage stellen, welche Veränderungen und vor Allem welche Nachteile sich für uns Fans ergeben werden...". Diesen Satz interpretierten die Virage-Est-Kritiker als Angst vor der erneuten Zusammenlegung zu einem gemeinsamen Fanblock. Tatsächlich scheint dies eine deutliche Fehlinterpretation zu sein, da dieser Satz eine Einleitung zu oben genannten Themen ist. Nirgendwo fällt auch nur das geringste Wort über Stimmung oder die Fanszene an sich, da diese einfach nicht Gegenstand der Stadiondiskussion darstellen, solange der erste Spatenstich noch nicht getan ist.

Die Virage Est stellt sich in ihren Ausführungen nicht gegen das Moderne, sie macht sich jedoch stark für die Beibehaltung des Standorts Ludwigspark und somit der Erhaltung der traditionellen Spielstätte des Vereins. Hier ist die Frage mehr als berechtigt, ob man wirklich das Modell Wehen-Wiesbaden, also ein "Einwegstadion" der Möglichkeit der Modernisierung und des Umbaus vorziehen soll. Verwerflich ist der Gedanke keinesfalls und der von Kritikern propagierte Zündstoff im Text der Virage Est fehlt gänzlich. Vielmehr handelt es sich um einen einfachen, legitimen Beitrag zur Stadiondiskussion, der zwar leicht subjektiv sein mag, in den Kernpunkten dennoch Sachlichkeit bewahrt.

Vielleicht sollten sich die Virage-Est-Kritiker vor allem den Schluss der Stellungnahme durchlesen, da hier auf den Punkt gebracht wird, was in so vielen Diskussionen zu bestimmten Themen leider fehlt:
"Öffnet die Augen und Ohren, nehmt konstruktiv an Diskussionen teil und denkt über die Argumente der Anderen nach. Es ist nicht alles Gold was glänzt."

Sonntag, März 02, 2008

Was Carsten denkt (12)

Hallo FCSBlogleserinnen und -leser,

wie erwartet hat der FCS in Völklingen mit einem 2:1-Sieg das erste Pflichtspiel 2008 gewonnen. Leider konnte ich mir selber kein Bild vor Ort machen, dennoch scheint die Leistung nicht allzu überragend gewesen zu sein, sodass die altbekannten Auflösungserscheinungen auf den FCS-Portalen ihre Kreise ziehen.

Wo ich gerade beim Thema FCS-Foren bin: im letzten "Was Carsten denkt"-Beitrag hatte ich ja meinen Rückzug aus dem FCS-Forum angesprochen. Mittlerweile habe ich meinen Schreibboykott unterbrochen, hauptsächlich weil man den vielen Unsinn, der tagein tagaus auf das Internet losgelassen wird, nicht mit ruhigem Gewissen unkommentiert lassen kann. Absoluter Höhepunkt war dabei ein Beitrag, der behauptete, dass sich die Boys Saarbrücken aufgelöst hätten. Nunja...
Von der bleibenden Reaktionslosigkeit der Administratoren auf Kritik an ihrer Arbeit will ich jetzt mal nicht schreiben.

Euch ist sicherlich aufgefallen, dass seit den vergangenen Wochen die Abstände zwischen den Blogbeiträgen leicht variieren, auch wenn die Anzahl der Beiträge im Vergleich zu 2007 zunimmt. Dies liegt wohl am nahenden Ende meiner Schullaufbahn und wird auch in den kommenden Wochen leicht spürbar sein. In meinem Zweitblog habe ich über das Thema schon ausführlicher geschrieben. Dort lohnt der Besuch natürlich auch immer ;-) !

Heute bekam ich noch einen interessanten, wie lustigen Link zur offiziellen Homepage unserer Landeshauptstadt geschickt, welcher die "Fluss-Arena" als angestrebtes Projekt der Stadt vorstellt. Schön, dass es noch so etwas wie Humor auf einer sonst so trockenen Webseite gibt :-) . Der Autor wurde von mir gleich per E-Mail beglückwünscht und es wäre sicherlich nett, wenn er sich zu erkennen geben würde. Mein Modell eines perfekten Stadions sieht im Vergleich mit der "Fluss-Arena", welche sogar als Warmfreibad nutzbar ist, doch sehr alt aus.

Zum Abschluss dieses Beitrags gibt es noch einen kleinen Hinweis in (fast) eigener Sache. Die sonntäglichen Chatabende im FCS-Chat dürften ja spätestens seit dem Auftritt von "socceragent" Guido Nickolay bekannt sein. Am kommenden Dienstag wird sich ein weiterer Gast im FCS-Chat die Ehre geben: Stefan Kühlein, der Leiter von Kommunikation und Presse beim 1. FC Saarbrücken, wird von 18 bis 19 Uhr im Chat Fragen beantworten. Eingeladen zum Chat ist natürlich jeder, der Zeit hat.

Man sieht sich!

Carsten