Freitag, Oktober 17, 2008

In Betzdorf muss man rennen

Wenn ich an Betzdorf denke, fällt mir sofort eine Begegnung der Saison 2004/2005 ein. Es war der 13. November 2004 und der 1. FC Saarbrücken spielte im Ludwigspark gegen Betzdorf. Genauer gesagt spielte die zweite Mannschaft des FCS, im Tor absolvierte der frisch ausgemusterte Erol Sabanov sein letztes Pflichtspiel mit blau-schwarzem Wappen auf der Brust, Nazif Hajdarovic spielte sein erstes Jahr mit eben jenem Wappen und auch Spieler wie Sammer Mozain oder Nico Weißmann zauberten in dieser Saison für die "Amas". Das Heimspiel endete 5:1, beim 2:0-Auswärtserfolg im Rückspiel war schon der 34. Spieltag erreicht und ein gewisser Trainer Dieter Ferner gab seinen Ausstand in der Oberliga Südwest. Betzdorf stieg damals ab.

Vier Jahre später gibt es nun das nicht unbedingt feierliche Wiedersehen, das schon von Heimseite skeptisch betrachtet wird, was allein das Organisatorische angeht:
"Wir haben im Vorstand lange und ausgiebig darüber diskutiert ob wir dieses Spiel stattfinden lassen, da es in der Vergangenheit mit den Fans der Saarbrücker schon mal Probleme gegeben hat."


Dies kann man im "Wort zum Oktober 08" von Hermann J. Wagner, 1. Vorsitzender der SG Betzdorf, lesen. Und um nicht in die typische Saarbrücker Arroganz gegenüber den "Kleinen" (schließlich ist man selbst nur noch auf kleinem Felde der "Große") zu verfallen, kann man die Ansicht teilen, dass es erschreckend und nahezu enttäuschend ist, dass die Diskussionen, ob ein Spiel in einer regionalen Spielklasse stattfinden kann, überhaupt existiert. Das lässt allerdings nicht die Kritik daran verfallen, dass auch Herr Wagner nur an den Symptomen mäkelt und sich trotz Kenntnis der aktuellen Lage nicht mit den Hintergründen und Ursachen beschäftigt. Man beklagt die Kosten für das Sicherheitsaufgebot, sagt "der Verband" und meint Saarbrücken. Dass die "so genannten Fans" sich bisher "ohne größere Probleme" über die Sportplätze bewegt haben, wird erwähnt und gut ist. Anschauungen ohne Inhalt bleiben jedoch leer.

Was das Sportliche betrifft, sollte man auch hier keine Überheblichkeit aufkommen lassen und den Tabellenvierzehnten respektieren. Dieser ist zwar seit drei Spielen ohne Heimsieg, konnte aber zuletzt einen Auswärtssieg in Mayen landen. Zudem darf man wieder einmal einen sehr defensiv ausgerichteten Gegner erwarten. Eine Hiobsbotschaft ist der Ausfall von Nico Weißmann da zwar nicht, mulmig wird einem bei dem Gedanken aber schon ein wenig, da im Mittelfeld nun jemand diese Lücke ausfüllen muss. Kandidaten könnten hier Stelletta oder Hümbert sein.

So einfach und doch nicht ohne Hindernisse dies alles klingen mag, so gibt es doch einen besonderen Ansporn: der FCS verteidigt nur mit einem Sieg den Vorsprung auf Pirmasens. Und dafür sollte in Betzdorf alles rennen, was Beine hat.

Links:

- SG 06 Betzdorf (Homepage)
- Vorbericht FCS-HP

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