Sonntag, August 17, 2008

Maxi-Tag gegen Mini-Gegner

Endlich wieder Sommerfußball, endlich wieder Saarbrücken! Eine Stadt in Erwartung und Ekstase! Nach einem mehr als müden Auftakt gegen schwache Elversberger und einem nicht unbedingt überzeugenden Sieg in Idar-Oberstein stand nun das erste Spiel mit gewisser Attraktivität auf dem Programm: Borussia Neunkirchen. Nun, um ehrlich zu sein: die Stadt nahm eher Notiz von einem Elefanten in der Bahnhofsstraße als vom Spiel. Die 6000 angekündigten Zuschauer entschieden sich, dass auch 3800 ihrer Vertreter ausreichen.




Vom einen hohen Tier zum anderen. Kurze Zeit nachdem am A-Block das schlafmützige Organisationsteam endlich den Block geöffnet hatte (es war schon fast 13:40 Uhr), konnte man auf der Tartanbahn Ex-Präsident Hartmut Ostermann in gewohnter Eintracht mit Aufsichtsratschef Reinhard Klimmt bestaunen. Ein Bild, das Fragen aufwirft, vor allem seitdem Gerüchte über interne Querelen zwischen Präsident und Aufsichtsrat kursieren.




Das Spiel selbst begann der FCS dann diesmal mit der Sturmformation Hajdarovic/Strohmann und wenig Veränderungen gegenüber den ersten beiden Spielen. Zu Beginn erinnerte dann auch vieles an das erste Heimspiel und der FCS versuchte es ideenlos mit langen Bällen. Zumindest erlebten die 3.800 Zuschauer ein kleines Wunder, als diesmal direkt der erste Eckball den Kopf von Gregory Strohmann fand. Dass der Kopfball von Neunkirchens Torwart Hillmann pariert wurde, trübte dann die Freude über eine (fast) erfolgreiche Eckballvariante.
Der zweite Eckball des FCS geriet dann zu einem Konter der Gäste und zum bis dato größten Schockmoment. Ein Stürmer tauchte alleine vor Enver Marina auf, der jedoch die Nerven behielt und den Schuss glänzend abwehrte. Die anschließende Flanke konnte der Ex-Neunkircher dann auch noch abfangen. Wieder einmal zeigte Marina eine gute Strafraum- und Ballbeherrschung, bei der es auch in Ruhephasen Spaß macht, dem Mann bei der Arbeit zuzuschauen.
Nach knapp 25 Minuten kam der FCS dann über die linke Seite. Eine geschickte Täuschung, Otto weiterhin am Ball, flacher Ball in die Mitte...und dort steht Gregory Strohmann ganz alleingelassen: TOR, 1:0!
Der FCS blieb dann in der Folge spielbestimmend, tauchte auch immer wieder gefährlich vor des Gegners Tor auf, konnte aber nur selten zum Abschluss kommen. Nazif Hajdarovic blieb hier wieder einmal farblos. Das Mittelfeld steigerte sich immer weiter bis dann ein Angriff knapp vor Ende der ersten Halbzeit unfair gestoppt wurde: Freistoß von der rechten Seite am Strafraum. Mit den Gedanken wohl schon in der Kabine achtete kein Borusse auf den scharf hineingedroschenen Ball, den Nico Weißmann irgenwie richtig erwischte und unter die Latte bugsierte: 2:0!




Mit kleinen politischen Statements auf der Gegengerade ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel gab sich Borussia Neunkirchen vollkommen auf und ließ dem FCS den nötigen Raum für einen weiteren Sturmlauf. Nico Weißmann nahm nun zumeist die Fäden bei allen Angriffen in die Hand und wirbelte wie zu besten Zeiten der FCS-Amas unter Ferner über den Rasen des Ludwigsparks. Nach 59 Minuten wurde dieses Offensivspiel dann mit dem 3:0 belohnt. Ein abgefälschter Schuss landete für Torhüter Hillmann unerreichbar am Pfosten, wo Nazif Hajdarovic wartete und nur noch einschieben musste. Mit seinem dritten Saisontor kann man von einem maximalen Ertrag bei minimalem Aufwand seitens des Bosniers sprechen.
Direkt im Anschluss war es wieder ein Angriff, der mit der nun eingeführten Variante Querpass-Schuss vollstreckt werden sollte. Diesmal verfehlte jedoch Marcel Schug sein Ziel. Keine zwei Minuten später erhielt er jedoch die Chance auf Rehabilitation: das nahezufehlerfreie Schiedsrichtergespann entschied auf Strafstoß für den FCS!



Mit dem Treffer zum 4:0-Entstand ist eigentlich die Geschichte auf dem Platz erzählt. Neunkirchens Anhang erwies Enver Marina in Form von Sprechchören Respekt, was von diesem gedankt wurde. Die an diesem Tag als einziger FCS-Fanblock durchgehend aktive Virage Est nutzte die zweite Halbzeit zudem um auf ihre Kritik an der Polizei aufmerksam zu machen.
Es bleibt ein verdienter Sieg für den FCS über erschreckend schwache Neunkircher, den man so nicht unbedingt erwartet hätte. Die Chance, vor den eigenen Anhängern etwas Kredit zurückzugewinnen, wurde genutzt. Nun ist der Weg für die kommenden Spiele geebnet.

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