Freitag, August 29, 2008

Lösbare Blaupause

Wieder einmal ist es Freitagabend und morgen steht eines von insgesamt 34 Spielen an, die darüber entscheiden, in welcher Spielklasse der 1. FC Saarbrücken in der kommenden Saison seine Zuschauer begeistert/verärgert. Diesmal heißt der Gegner SV Niederauerbach und wieder bietet die Situation die Blaupause an: angeschlagener FCS gegen schwer einschätzbaren Gegner.

Der SV Niederauerbach würde dabei in Buchmacherkreisen keine Chance auf einen Sieg im Ludwigspark bekommen. Mit einem mehr als mäßigen Saisonauftakt und nur zwei Punkten aus vier Spielen (zwölf Gegentore) hat man beim Aufsteiger derzeit keinen Grund zur Freude. Daran ändert auch die Pokaleuphorie nichts: gegen den Erstligisten Köln verkauften sich die Zweibrücker gut, verloren mit 1:5 im Sportpark Husterhöhe zu Pirmasens.
Dieter Ferner nannte den SVN zuletzt "keinen normalen Aufsteiger" und begründete dies personell. Tatsächlich überkommt den geneigten Beobachtern der Oberliga (also den Veteranen des FC-Sportfelds) beim Betrachten der Niederauerbacher Mannschaft das ein oder andere "Ahhhh!"-Gefühl. Trainer Peter Rubeck spielte selbst beim FCS und trainierte später in Homburg zunächst Reserve und dann die Oberligaelf, als niemand daran dachte, dass ein saltoschlagender Pole namens Miroslav Klose einmal die Deutsche Nationalmannschaft beflügeln würde.
Im Kader der Pfälzer stehen zudem erfahrene Oberligaspieler. Christian Mehle verschlug es nach einer Saarland-Tour durch Saarbrücken, Elversberg, Homburg und Neunkirchen zur aktuellen Saison nun nach Niederauerbach. Ein weiterer Bekannter ist Ali Nuhic, der nach Homburg, Elversberg und Mannheim nun Niederauerbach in seiner Vita verzeichnen darf. Mit jungen Aufsteigern und oberligaerfahrenen Routiniers will Peter Rubeck also die Klasse halten. Ausrufezeichen sind ihm bisher dabei keine gelungen.

Und hier kommt der Brückenschlag zur Blaupause für hausgemachte Peinlichkeiten des FCS. Oftmals tun sich die Blau-Schwarzen gerade dann schwer, wenn es um die vermeintlich "klaren Dinger" in einer Liga geht. Reden die Optimisten von einem "Aufbaugegner", ist für die Pessimisten die nächste Blamage vorprogrammiert.

Realistisch ist so ein Gegner zwar lösbar, aber auch richtungsweisend und keineswegs Durchgangsstation. Wer gegen Hasborn nicht über ein 2:2 hinauskommt, muss zuhause gegen Niederauerbach Stärke beweisen. Die meisten Mannschaften der Liga entstehen nach dieser Blaupause der schwer einschätzbaren Melange aus Erfahrung und Jugend, selbst der FCS. Wer diese Aufgaben nicht lösen kann, sollte sich von der Regionalliga endgültig verabschieden.

Links:

- SV Niederauerbach
- Vorbericht FCS-HP

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Tja, wie recht du doch/ mal wieder hattest! Drei Unentschieden, zwei Siege nach fünf Spielen - spätestens jetzt heißt es "willkommen in der Oberliga" und das für länger. Bis jetzt hab ich mich geweigert, die Namen der Gegner zu lernen. Warum auch? Letzte Saison war am Ende halt dumm gelaufen, aber dieses Jahr kommt der Durchmarsch, dachte ich mir. Hätte nicht gedacht, dass der FCS mal 5 Punkte hinter Mechtersheim steht... Ach ja, der Etat von Rossbach ist 300.000 Euro pro Jahr... Ganz schön bitter... Egal, Freitag fahr ich nach Bad Breisig. Für die Rheinländer, hier im Bonner Großraum ist das immer noch was besonderes, wenn der FCS auf's Dorf kommt.
So long! psi

Carsten hat gesagt…

Genau das predige ich immer wieder. Man hat jeden Gegner ernst zu nehmen, gerade wenn wir nur noch Oberliga spielen.