Sonntag, Juli 27, 2008

Gemeinsam gegen das Sommerloch: Bücher II

Vor etwas mehr als einem Jahr regierte im FCS-Land das Sommerloch. Nicht wegzudenken wären in diesen Zeiten Klassiker wie das Abwehrproblem, was nach drei Gegentoren bei einem 10:3-Sieg gegen eine x-beliebige Auswahl, der Stadionneubau oder auch mögliche Spielortverlegungen der Gegner. Aber: wer will das schon ernsthaft? Die Saison startet mit dem Heimspiel gegen Elversberg II schon am 5. August und dann wird man erst über die richtigen Abwehrprobleme oder Spielortverlegungen diskutieren können (das neue Stadion bleibt sowieso Wunschdenken).

Also bleibt dem FCSBlog an diesem Wochenende ein Lückenfüller übrig: Buchempfehlungen. Natürlich spielen hier mein Geschmack, sowie die Tatsache, dass das FCSBlog eigentlich nichts anderes als ein großes Buch über den 1. FC Saarbrücken und seine Fans ist, eine gewichtige Rolle. Aber ich will diesmal speziell ein paar Fußballbücher aufzeigen, mit denen man den ein oder anderen Tag mit Fußball füllen kann. Da es leider nur wenige Bücher (die fast alle nicht mehr erhältlich sind) über den FCS gibt, müssen andere Vereine herhalten.

1. Voll die Latte (Autor: Axel Formeseyn)

Irgendwie vermisse ich die Zeilen von "Acki" in der 11 Freunde, die schon damals mehr Anekdote als richtige Kolummne waren. Umso erstaunter war ich dann, als die "11 Freunde Edition" den Fußballroman "Voll die Latte" von Formeseyn ankündigte. Enttäuscht wurde ich nicht.
Geschickt verband der Roman das Beste aus Formeseyns Kolummnen mit dem Gesamtzusammenhang seiner Leidenszeit als HSV-Fan. Jeder kann sich in einer Lebensphase von "Acki" selbst erkennen: als junger, pubertierender Fan, als erwachsener, aber kaum vernünftiger Zuschauer oder als der Vater, der Erziehung und Verein unter einen Hut bringen will.

2. Gewinnen ist nicht wichtig, solange man gewinnt (Autor: Arnd Zeigler)

Immer wieder Arnd Zeigler. Das dritte Werk seiner Reihe "Zeiglers wunderebare Welt des Fußballs", die nicht nur Radiohörer kennen und schätzen sollten, macht dort weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat: Zeiglers gesammelte Kolummnen, verbunden mit allerlei Kuriositäten. Wen schon die Frisuren-Gallerie aus Band 2 in Staunen und Schrecken versetzte, dem wird spätestens mit die Demontierung diverser Fußballmaskottchen der Rest gegeben. Der Müncher Löwe ist halt doch "kein Maskottchen, sondern ein Mahnmal". Genau wie sein Verein.

3. Shit Ground No Fans (Autor: Jack Bremner) englisch

Ein Buch für alle, die sich der popkulturellen Einflüsse im Fanblock bewusst sind oder einfach Spaß an der Singerei haben. So manch einem Verfechter der alten Schlachtrufe wie "KÄMPFEN FC KÄMPFEN" muss sich doch der Kreativität der englischen Fangesänge geschlagen geben. Die sind zwar nicht immer so laut und durchgehend (Taylor-Report sei dank), aber dafür auch politisch unkorrekt oder schonend, was dieser Sprechchor zu Ehren von Dennis Bergkamp beweist:

One British Airways
There's only one British Airways

4. You'll never walk alone (Autor: Florian Weber)

Man mag Schlagzeugern vorwerfen, sie hätten nichts, außer mit Stöcken auf irgendetwas einzuschlagen. Der Drummer der Sportfreunde Stiller hat dagegen einen Jugendroman geschrieben, der Fußball und Musik endlich miteinander zu verknüpfen weiß. Wem die integrierte Liebesgeschichte langweilig erscheint, der wird mit guten Musiktipps und Bolzplatzanekdoten sicherlich entschädigt.

5. Meine Saison mit dem FC (Autor: Manuel Andrack)

Zu Unrecht wird Herr Andrack immer sofort nur mit dem Namen "Harald Schmitt" in Verbindung gebracht. Er hat mit "Meine Saison mit dem FC" warscheinlich einen der komplettesten Romane über das Dasein als Fan während einer einzigen Saison geschrieben. Ob im Stadion, im Gästeblock nach stundenlanger Busfahrt oder vor dem Fernseher auf die Aktualisierung des Videotexts wartend: Manuel Andrack fasst genau das in Worte, was man Jahr für Jahr mit seinem Verein erlebt. Hierbei dreht es sich natürlich um "seinen" 1. FC Köln, der mit Lukas Podolski und Huub Stevens eine gelungene Zweitligasaison 2004/2005 hinlegte.
Da der Roman in diesen Jahren spielt, verwundert es auch nicht sonderlich, dass der 1. FC Köln gleichdreimal auf den damaligen Zweitligisten FCS trifft und sich sogar einmal der Übermacht aus dem Saarland geschlagen geben muss. Was waren das für Zeiten!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Genau so isses und nicht anders!