Mittwoch, Juni 04, 2008

Zwei Torhüter sollen es richten

Wer hätte diese Meldungen schon am gestrigen Dienstag erwartet?



Fotos: FCSBlog.de, Saarkicker.de


Dieter Ferner und Enver Marina sollen den FCS aus dem Tal der Tränen führen!

Ironischerweise schließen sich damit die Lücken auf zwei Positionen, die in dieser Saison fast dauerhaft Teil der Kritik am FCS waren. Die Torhüterfrage dürfte nun zugunsten des Rückkehrers Marina entschieden sein, der schon in Neunkirchen ständig mit Wechselgerüchten in Verbindung gebracht wurde. Dies hielt die Borussia nicht davon ab eine relativ erfolgreiche Saison zu spielen, in der es auch gelang, den FCS im eigenen Stadion zu besiegen. In 31 Spielen trug Marina maßgeblich zum Erreichen eines guten sechsten Platzes bei, den vor der Saison wohl nur Wenige der Borussia zugetraut hätten.

Kein Wunder also, dass der Mann, der 2007 als letzter Torwart beim FCS überhaupt Peter Eich aus dem Kasten verdrängte, mit einer gewissen Euphorie empfangen wird. Daran ändert auch ein kurioser Patzer aus dem Spiel in Stuttgart nichts, zu sehr überwiegen die großen Leistungen von Marina, der zu glorreichen Zeiten des FC Kutzhof zwischen Genie und Wahnsinn pendelte und in der Verbandsliga Saar eher unterfordert wirkte.

Dieter Ferner als einen "Rückkehrer" zu bezeichnen wäre eigentlich unwahr, da das Torwartidol der 70er Jahre dem FCS stets treu geblieben ist, auch wenn er 2005 den FCS II Richtung Kutzhof verließ und später den SC Friedrichsthal in die Verbandsliga führte und dort etablierte. Mit ihm verbindet der FCS drei Eigenschaften, die in der nächsten Saison Gold wert sein könnten:

1. Ferner verfügt über eine langjährige Erfahrung als Trainer. Dies unterscheidet ihn von Vorgängern wie Henke, Philippe oder Kaminski, die allesamt ehrgeizig, aber grün agierten.
2. Ferner kennt das Umfeld. Als ehemaliger "Trainergott" der zweiten Mannschaft hat er über Jahre hinweg einen Einblick in das Saarbrücker Umfeld gewonnen und könnte sich somit besser als seine Vorgänger zurechtfinden.
3. Ferner verfügt bei den Fans über ein hohes Ansehen. Die FCS-Fangemeinde erlebte den 59-Jährigen als ausgezeichneten Torwart und soliden Trainer, was Ferner auch den nötigen Kredit verleihen könnte, den er für die schwierige Aufbauarbeit braucht.

Die beiden Neuverpflichtungen sind ein erster, richtiger Schritt für die kommende Saison. Dennoch sollte dies nicht davon ablenken, dass hier nur (verständlicherweise) auf sportlicher Ebene gehandelt wurde. Bei drei Abstiegen in Folge ist eben nicht die Mannschaft oder der Trainer die einzige Konstante, sondern das "Team hinter dem Team", welches noch nicht die letzten Konsequenzen aus seinem Handeln gezogen hat und weiterhin offen (oder verdeckt) agiert. Jedoch dürfte mit diesen Zugängen feststehen, dass sich der Hauptsponsor Victor's noch nicht zurückzieht, obwohl ihm bereits in der Vergangenheit zu viel Einfluss nachgesagt wurde. Es bleibt abzuwarten, ob man wenigstens diesmal der sportlichen Ebene die Zeit lässt, die sie braucht und nicht wieder teure Einkäufe wie Loos oder Krüger tätigt, die man im Nachhinein als Fehler betrachtet.

Weiterführende Links:

- Enver Marina ist die neue Nummer 1 (FCS-HP)
- Dieter Ferner ist neuer Cheftrainer (FCS-HP)
- FCS holt Ferner und Marina (sr-online.de)

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