Freitag, Juni 13, 2008

Kontra Kritik an Ferner und Co.!

Es gibt kaum eine Zeit, in der nicht irgendwelche Stimmen beim FCS die sportliche Seite kritisieren. Diese Kritik pendelt je nach Abscheiden der Mannschaft zwischen überfällig und haarsträubend. Wirklich bedenklich wird es aber, wenn der neue Trainer und die neuen Spieler noch nicht einmal die Gelegenheit hatten, sich zu beweisen.

Zunächst war da ein Auftritt von Dieter Ferner im Aktuellen Bericht des Saarländischen Rundfunks, der positiv als "volksnah" und negativ als "provinziell und peinlich" kommentiert wurde. Wer schon eh und je Ferner als Legende betrachtete, sah sich bestärkt, Ferners Gegner hatten einen Anlass für die erste Kritik am neuen Trainer gefunden. Man kann viel über die Außenwirkung von Dieter Ferner diskutieren, aber sieht es nicht folgendermaßen aus?

-Trainer mit Medienkompetenz und Erfahrung im Umgang mit der Presse wie Michael Henke oder Rudi Bommer sind nicht per se Erfolgsgaranten.
-Die Vorbereitungszeit auf die neue Saison ist garantiert nicht der Zeitpunkt um qualifizierte Aussagen über das Handeln des Trainers zu sprechen.
-Der FCS ist nur noch fünftklassig, d.h. jegliche mediale Aufmerksamkeit konzentriert sich auf das Saarbrücker Umfeld, die wenigen Konkurrenten (die zu 70 % aus Dorfclubs bestehen und sicherlich keine Berufsrhetoriker als Trainer besitzen) und den hartgesottenen Saaramateur-Lesern.

Gesondert muss man jedoch die Kritik an der Personalpolitik Ferners betrachten. Kaum waren die Neuzugänge (und gleichzeitigen Rückkehrer) Marcel Rozgonyi und Pierre Hallé verkündet, gab es schon Diskussionen. Von Begeisterung und Optimismus, über gemäßigte Meinungen ("Wir sind halt Oberliga!") bis hin zu totaler Ablehnung war hierbei alles vorhanden.
Auch hier gilt zunächst einmal die Tatsache, dass auch den beiden Rückkehrern, so sehr man der Überzeugung ist, dass diese schon im Vorhinein schlechte Verpflichtungen sind, eine faire Chance eingeräumt werden muss. Noch hat die neue Saison nicht begonnen und noch kann niemand die Leistung der beiden Spieler einschätzen, da ihre letztmaligen Saarbrücker Engagements weit in der Vergangenheit liegen.

Dabei verkennen viele der schärfsten Kritiker zudem gewichtige Tatsachen, die beide Neuverpflichtungen nachvollziehbar und sinnvoll machen. Zum einen verlassen beide ihre Vereine ablösefrei und sind die geforderten "Korsettstangen": Erfahrung haben beide, nicht nur im Saarbrücker Umfeld.
Zudem darf man nicht vergessen, dass Marcel Rozgonyi zwar bei seinem Engagement Boulevardpresse und Defizite in der Schnelligkeit die Arbeit erschwerten, aber nach der Umfunktionierung zum defensiven Mittelfeldmann auch er seinen Anteil am Aufschwung unter Rudi Bommer hatte. In einer tieferen Liga dürfte der Kämpfer Rozgonyi sich problemlos in jede Defensivrolle einfügen können.
Die Verpflichtung von Pierre Hallé wundert hingegen kaum. Zwar wirkt seine Torquote von 12 Treffern in 46 Spielen relativ mager, aber unter Ferner bzw. in tieferen Gefilden als der Oberliga agierte der Kameruner erfolgreich und als Stützpfeiler von Mannschaften wie Saarbrücken II, Kutzhof oder Homburg.

Berücksichtigt man dies alles, so muss man feststellen, dass der Kritik Überzeugungskraft fehlt. Viel eher lässt man sich auf altbekannte Meckereien ein, die den Verein aus der 2. Liga in die Fünftklassigkeit begleitet hat. Was der Kritik jegliche Berechtigung entzieht, ist der Zeitpunkt. Solange noch kein Spiel absolviert ist, gibt es keine Grundlage die Neuzugänge oder die Arbeit des Trainers zu bewerten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke mal wieder, Carsten, für diesen guten Beitrag.

Unter den Anhängern (wirklich?) des Vereins gibt es immer wieder welche - für meinen Geschmack viel zu viele - die NUR und ausschließlich zum Meckern die einschlägigen Fanforen bevölkern. Wie mir das auf den Wecker geht, habe ich schon oft genug auf ebendiesen Foren kundgetan.

Der Gipfel ist, wie Du richtig schreibst, der geradezu pawlowsche Zwang einiger Gästebuch- und Foren-Autoren, alles, aber auch alles, was der Verein unternimmt, von Anfang an schlecht zu reden, kaum das die Tinte trocken ist.

Holen wir junge Leute aus der Region? Nein, bloß nicht, da fehlt die Erfahrung!

Holen wir altgediente Recken? Nein, bloß nicht, das sind alles Abzocker.

Bilden wir eine Mischung aus Jung und Alt? Nein, bloß nicht, der unfähige Präsident ist ja doch nicht in der Lage, die richtige Mischung zu treffen.

Holen wir nur wenige Spieler oder vielleicht sogar gar niemanden? Das Präsidium pennt und ist in Unfähigkeit nicht mehr zu überbieten.

Holen wir viele frische neue Leute? Die machen ein eingespieltes Team kaputt und können sowieso nix, ganz egal wie sie heißen.

Gibt's ne Mitglieder-Werbeaktion? Die vom Vorstand wollen uns nur das Geld aus der Tasche ziehen.

Gibt's mal keine Aktionen für die Fans? Dieser Selbstdarsteller-Riege sind die Fans schnurzegal.

Richtet man in Liga Vier ein kostenloses Fanradio ein? Da arbeiten ja doch nur Flaschen und Nichtskönner.

Gibt's kostenlose SMS-Services mit den neusten Vereinsnachrichten? Damit will man uns ja doch nur mundtot machen.

Und so weiter, ad infinitum.

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Keine zehn Minuten nach IRGENDSO EINER Entscheidung oder auch nur Idee des FCS, und man liest diese oder ähnliche von den ewig Meckerern ernsthafte gemeinten (!!!) Kommentare im Netz.

Das hat mit freier Meinungsäußerung oder "berechtigter Kritk" nichts mehr zu tun, sondern dient nur dazu, den Verein zu vergiften. Und ihm zu schaden.

Wer es aber immer besser kann und immer besser weiß als die Leute, die wir nun mal in der Führungsriege haben, möge Verantwortung im Verein übernehmen!

Carsten hat gesagt…

Irgendwann fällt es dann auch schwer die Grenze zwischen "guter" und "böser" Kritik zu ziehen.