Freitag, August 31, 2007

Ein gähnend leeres Stadion...

...wird den 1. FC Saarbrücken wohl bei seinem Gastspiel in Kaiserslautern am kommenden Samstag erwarten. Das dritte Auswärtsspiel in der noch recht jungen Saison wird nämlich im Fritz-Walter-Stadion stattfinden, in dem bis zu 48.500 Zuschauer einem Fußballspiel beiwohnen können. Man muss aber trotzdem kein Hellseher sein, um voraussagen zu können, dass die Gesamtzuschauerzahl der Oberligabegegnung zwischen der U23-Mannschaft der Pfälzer und dem FCS eher im Bereich von 3.000-4.000 liegen wird.

Einerseits kann man die Bühne für den Fußball, den der FCS spielt, damit wohl als "angemessen" bezeichnen, andererseits wird man wohl beim Anblick der Kulisse der tristen, jüngsten Vergangenheit der Blau-Schwarzen gewahr: hätte man sich 2006 noch mit einem Klassenerhalt das lang ersehnte Duell mit der 1. Mannschaft des FCK sichern
können, tritt man heute nicht einmal mehr in der Regionalliga gegen deren Zweitvertretung an. Vor leeren Rängen, die allenfalls zu Spielen der Zweitligamannschaft der Lauterer halbwegs gefüllt sind, wird die Atmosphäre wohl ein wenig die derzeitliche Verlorenheit des FCS im Amateurfußball wiederspiegeln, in der man sich trotz der jüngsten Erfolge befindet. Deshalb liegt auch der Betzenberg als Zwischenstation auf dem Weg der Blau-Schwarzen zurück in die Bedeutsamkeit.

Aus sportlicher Sicht stellt der Vergleich mit dem pfälzischen Nachbar erneut eine interessante Angelegenheit dar: auf Seiten des FCK spielen mehrere ehemalige FCS-Akteure. Zu Oliver Schäfer und Nico Weißmann gesellte sich vergangene Woche auch Torsten Reuter, welcher nach einem halbjährigen Ausflug nach Wehen wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt ist.

'(vmerzig)reuter' von Carsten_FCS

Im Mittelfeld ist die U23 des FCK also regionalligareif besetzt. Gerade gegen seinen ehemaligen Verein wird der langjährige Kapitän des FCS II, Nico Weißmann, wohl besonders motiviert sein. Schon mit Pirmasens gelang ihm in der letzten Saison ein Tor im Ludwigspark und zum Rückspiel bezwang er den FCS sogar mit 1:0. Während Weißmann sowohl offensiv als auch defensiv einsetzbar ist, kann man Torsten Reuter eindeutig als stabilisierendes Element vor der Abwehr sehen. Dass seine Vorstöße jedoch oft gefährlich für das gegnerische Tor werden, bewies er in seiner Saarbrücker Zeit, als er u.a. den wichtigen 1:1-Ausgleich im Abstiegsendspiel 2005 gegen die Trierer Eintracht köpfte. Obgleich er danach sofort zum Helden vieler Fans wurde, konnte er sich bei seiner Rückkehr 2006 nicht gegen den vor ihm gesetzten Kapitän Nehrbauer im defensiven Mittelfeld durchsetzen. Ein Experiment Henkes mit zwei "Sechsern" scheiterte damals und wurde als "Angsthasenfußball" kritisiert. Leider konnte Reuter auch nach Nehrbauers kontinuirlich schwachen Leistungen nicht mehr in die Startelf zurückkehren, sodass er nach der Winterpause dem SV Wehen zum Aufstieg verhalf.
Seine alte, neue Mannschaft startete indessen eher durchwachsen in die Saison. Beim 3:0-Auswärtssieg in Neunkirchen konnte die U23 des FCK zwar erstmals spielerisch überzeugen, musste allerdings unter der Woche eine 1:0-Niederlage in Worms, die ihrerseits Ambitionen auf den Aufstieg hegen, verkraften. Mit sechs Punkten steht man derzeit auf dem elften Tabellenplatz.

In Saarbrücken lichtete sich diese Woche endlich das Lazarett. Marcel Schug kam gegen Pirmasens bereits zu einem ersten Kurzeinsatz und ließ schon in der zweiten Mannschaft erahnen, wo seine Stärken liegen könnten. Auch Danny Luft, Mike Frantz und Volkan Özgün sind zum Spiel in K'Lautern wieder fit. Interessant wird vor allem die Frage, ob sich Volkan Özgün nach eher schwachen Leistungen in der Vorbereitung in den FCS-Angriff einbringen kann. Manuel Rasp und Nazif Hajdarovic haben mit bisher zwölf Saisontoren eindrucksvoll bewiesen, wie wichtig sie für den FCS sind. Mögliche Sturmkonkurrenten haben es somit schwer, zum Zuge zu kommen. Die Rückkehr von Mike Frantz auf die rechte Außenbahn sorgt desweiteren für Erleichterung, auch Arif Karaoglan gegen Pirmasens auch seine Ambitionen zeigen konnte. Für Trainer Michael Krüger offenbaren sich somit alle taktischen Möglichkeiten für das Auswärtsspiel auf dem Betzenberg.
Ein Sieg gegen den kleinen FCK blieb der letztjährigen FCS-Elf aufgrund ihrer Lustlosigkeit verwehrt, welche sogar zum Abstieg in die Oberliga führte. Wer den neuen FCS beobachtet hat, kann sich einer Sache gewiss sein: An Lust und Spielfreude mangelt es den Spielern von Michael Krüger lange nicht!

Links:

- Vorschau auf das saarländische Fußballwochenende (sr-online.de)
- Informationen zum Fritz-Walter-Stadion (stadionsuche.de)

Mittwoch, August 29, 2007

Was Carsten denkt (8)

Hiermit melde ich mich aus einer kurzen Pause zurück. Warum es in letzter Zeit hier eher ruhig zuging und was es an Neuigkeiten gibt, werde ich später näher beleuchten.

Erstmal müssen ein paar Worte zur derzeitigen Mannschaftsleistung fallen: wie lange ist es eigentlich her, dass eine blau-schwarze Saarbrücker Mannschaft solch einen mitreißenden Fußball gespielt hat? Seit dem Abgang von Thorsten Nehrbauer ist auch die Foulquote (mehr oder weniger) erstaunlicherweise gesunken. Genauso hebt sich die Kunstfertigkeit der Treffer und dies sorgt dafür, dass sich der Oberligist in der Auswahl zum Tor der Woche wiederfindet. Bei Markus konntet ihr unter der Woche schon mehr dazu lesen, u.a. hatte er auch den äußerst sehenswerten Link zur virtuellen Nachzeichnung der Torentstehung entdeckt. Diese Nominierung ist eine sehr feine Sache, selbst wenn angesichts der namhaften Konkurrenz ein Sieg eher unrealistisch erscheint. Gerade in Zeiten, in denen ein Fernsehzusammenschnitt aller FCS-Spiele nicht mehr vorauszusetzen ist, wäre Manuel Rasp ein Sieg zu gönnen (~_^).

Nun will ich mal kurz auf die Gründe eingehen, die das FCSBlog in den letzten Wochen zu einer Ansammlung von Vor- und Nachberichten geworden ist. Der erste Grund liegt eigentlich recht nahe: das Feedback für diese Textsorten fiel überwiegend positiv aus. Da liegt es eigentlich recht nahe, dass ich diese Berichte im Blog vermehrt in den Fokus rücke, etabliert haben sie sich bereits.
Dann gab es in der letzten Woche noch ein Thema, welches mir eigentlich einen eigenen Blogeintrag wert gewesen wäre: die Rechtsradikalismus-Vorwürfe gegen den 1. FC Saarbrücken. Die Pressemeldung des Bildungs- und Forschungswerks (BIFOR) Saar-Lor-Lux sorgte im Vorfeld des Heimspiels gegen Pirmasens für Aufregung und nicht zuletzt für wilde Diskussionen im Internet. Von Leuten, die ihre Augen vor den vorhandenen Tatsachen verschließen und Rechtsradikalismus verharmlosen, bis hin zu denjenigen, die einfach blind alle Inhalte schluckten, war so ziemlich jede Meinung in einem großen Spektrum vertreten. Und wenn man ganz ehrlich ist: so manche Auswüchse dieser Diskussion in den bekannten Internetforen gestalteten sich eher peinlich.
Da man sich nur schwer eine differenzierte Meinung bilden kann, ohne die genauen Hintergründe zu kennen, habe ich das getan, was wohl ein Journalist genauso tun würde: ich habe mich per E-Mail an BIFOR selbst gewandt und nach weiteren Informationen, sprich Beweisen für die teils schwerwiegenden Vorwürfe, gefragt. Nach nur zwei E-Mails, in denen es mehr im die Landung meiner Nachricht im Spamordner als um die Vorwürfe selbst ging, kann man diese Anfrage wohl als ergebnislos abhaken. Eine für Montag angekündigte Antwort auf meine Fragen steht jedenfalls noch aus.
Jeder darf die Sache natürlich für sich selbst interpretieren, ich finde es trotzdem schade, dass BIFOR Vorwürfe erhebt, ohne sich vorher mit dem 1. FC Saarbrücken selbst auseinanderzusetzen. Schließlich kann eine Bekämpfung rechtsradikaler Tendenzen immer nur an der Wurzel selbst mittels Aufklärung und nicht via Medienhetze stattfinden. Trotzdem sollte man es noch einmal festhalten: Politik gehört nicht ins Fußballstadion!

Der letzte und wohl entscheidende Grund für die Ruhe im FCSBlog ist wohl das Ende der Ferien. Seit letzter Woche bestreite ich also mein (hoffentlich) letztes und kürzestes Schuljahr: im kommenden Jahr stehen die Abiturprüfungen an. Da werden die Tage natürlich anstrengender, während die Zeit für das Bloggen schwindet. Schließlich steht ja immer wieder eine neue Beschäftigung an, sei es ein Kommitee-Treffen, eine Oberstufenparty oder schlicht Prüfungsstoff. Ideen für mögliche Blogeinträge, die sich mal ein wenig von den Berichten unterscheiden fallen einem dann leider immer zu unpassenden Momenten ein. Aus diesem Grund habe ich mir vor dem Schulbeginn ein neues Notizheft angeschafft, welches mir schon bei den letzten beiden Heimspielen gute Dienste geleistet hat und auch die Idee für einen Text, der eventuell morgen schon ins Blog findet, auf Papier gebannt hat.
Aber irgendwie kann ich der Schule doch positive Aspekte abgewinnen: man sieht viele altbekannte Gesichter wieder und die Atmosphäre ist im Vergleich zur Unter- und Mittelstufe ruhiger. Mittlerweile muss einem die Spielweise des FCS ja auch nicht mehr so peinlich wie in jüngster Vergangenheit sein. Und zu dieser Feststellung will ich den Beitrag noch mit einer kleinen Begebenheit vom letzten Freitag abschließen:
Als ich an der Bushaltestelle wartete, kam eine junge Lehrerin vorbei. Nach der obligatorischen Begrüßung war ich ganz erstaunt, als sie mich fragte: "Unn, gewinnen mir heute gegen Pirmasens?"
Manchmal passieren eben Sachen, die man nie vermuten würde, schon gar nicht in tristen Oberligazeiten, in denen das Interesse am FCS tief gesunken ist. Das Versprechen eines Sieges konnte die Mannschaft dann ja auch einhalten, obwohl mein Tipp von 2:0 dann doch nicht ganz zutraf (^_^).

Bis bald!

Carsten

Samstag, August 25, 2007

Was für ein Abend!

Ich habe den Teil meines Lebens, über dem das Schild "Fußball" angebracht ist, in der ersten Jahreshälfte 2007 wohl oft genug in Frage gestellt, wenn nicht gar verflucht. Auch wenn der Abstieg sicherlich nicht einfach zu verkraften ist, so gibt es doch in der Oberliga endlich wieder eine Mannschaft, auf die man stolz ist und die einem das Gefühl gibt, genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Die Freude kannte am vergangenen Freitag keine Grenze und ließ ein ganzes Stadion toben.

'choreopirmasens' von Carsten_FCS

Vor dem Spiel gegen Pirmasens plagten mich gewisse Zweifel. Kann die Mannschaft ihre Siegesserie ausbauen? Immerhin hatte man bisher gegen die "Farblosen" der Liga gespielt und nicht gegen Mannschaften, die sich um einen der vier Aufstiegsplätze bemühen.
In der ersten halben Stunde waren alle Zweifel absolut berechtigt. Die Mannschaft, die erstmals mit dem neuen Werbeslogan "Liebe kennt keine Liga" auf der Brust auflief, ließ sich von den Gästen weit zurückdrängen. Pirmasens trat mutiger als der FCS auf und konnte desöfteren über die Flügel vor das Tor von Pascal Formann kommen, ohne dabei in Schussposition zu kommen. Der FCS hatte geringere Spielanteile, konnte aber irgendwann zumindest einige Eckbälle herausspielten. Ein Eckball war es auch, welcher zur ersten großen Torgelegenheit der Blau-Schwarzen wurde: Arif Karaoglan traf leider nur den Innenpfosten und verpasste so eine direkt verwandelte Ecke.
Auf der Gegenseite kam dann die unvermeidliche Gegentorpremiere für Pascal Formann. Ein Missverständnis zwischen Jean-Claude Mpassy und Formann ließ den Ball vor die Füße von Rouven Wiesner, welcher diesen notgedrungen nur noch ins eigene Netz schlagen konnte - 0:1.
Ein Blick auf die Ränge unterschrieb dieses Urteil: die alteigesessene Virage Est, welche neben der Choreographie auch dutzende neuer Schwenkfahnen präsentierte, unterstütze die Mannschaft durchgängig, während der D-Block trotz eines respektablen Zuschauerpotenzials vor allem nach dem Rückstand verstummte. Im E-Block reagierte man außerdem mittels Spruchbändern auf die Rechtsradikalismusvorwürfe seitens des BIFOR Saar-Lor-Lux. Die Aussagen "Denken, BIFOR man sich wichtig macht!" und "Boys gegen Rassismus und linken Propagandismus!" übten dabei deutliche Kritik.

'spruchband' von Carsten_FCS

Eigentlich deutete fast nichts aus das hin was folgen sollte. Die Mannschaft bewies Moral und kam endlich einmal vor das gegnerische Tor, wo Nazif Hajdarovic seinem Ruf alle Ehre machte und den Ausgleich markierte. Zuvor hatte Karaoglan, welcher Mike Frantz würdig im rechten Mittelfeld vertrete, den Ball erobert. Was danach folgte, wird wohl noch in Jahren in der FCS-Historie auftauchen: einen hohen Ball legte Arif Karaoglan per Kopf auf Manuel Rasp ab, welcher mutig volles Risiko einging und den Ball aus ca. 30 m Entfernung mit einem Volleyschuss auf das Tor von Steigelmann knallte. Und das runde Leder senkte sich genau hinter ihm in den Maschen - 2:1! Ich weiß nur noch, dass mich eine Welle der Begeisterung erfasste und innerhalb einer Sekunde um mehrere Stufen nach unten beförderte. Das Stadion explodierte förmlich!
Keine zwei Minuten später bewies Rasp erneut seinen enormen Wert für die Mannschaft, indem er kurz vor dem Pausenpfiff Pirmasens endgültig aus dem Spiel brachte und das 3:1 beisteuerte.

Nach der Pause spielte der FCS überlegen, wenn auch nicht unbedingt überragend. Die Abwehr stabilisierte sich zunehmends, auch wenn die Schwächen im Kopfballspiel weiterhin ein Problem darstellen.
Auf den Rängen sorgte das Spektakel für ungebremste Begeisterung. Der D-Block konnte endlich sein Potenzial ausnutzen und unterstütze den FCS lautstark. Zeitweise stimmten sogar Virage Est und D-Block gleichzeitig in den Gesang ein, wovon sich später auch F-Block und das restliche Stadion mitreißen ließen.
Auf dem Platz feierte Torsten Jülich mit einem abgefälschten Schuss seine Torpremiere für den FCS. Danach war der FCS fast nur noch auf Konter bedacht, sodass auch das 5:1 folgte. Rasp bediente Hajdarovic mit einer schönen, uneigennützigen Vorlage und dieser musste den Ball nur noch ins Tor schieben. Auch der wiedergenesene Marcel Schug kam zu seinem ersten Einsatz. Fast hätte er sich auch noch in die Torschützenliste eingetragen, wurde jedoch beim Versuch Steigelmann auszudribbeln von eben jenem gefoult. Den fälligen Strafstoß durfte dann Jonathan Zydko verwandeln.

Die Begeisterung des Ludwigsparks urteilt eindeutig über die neue Mannschaft: diese junge Truppe ist die pure Fußballfreude! Wer gegen Pirmasens nach einem schwachen Beginn in der Lage ist, Moral zu beweisen, zählt eindeutig zu den Aufstiegsaspiranten der Oberliga. Und selbst, wenn man auch nach diesem Sieg immernoch auf dem Boden der Tatsache bleiben sollte: die grandiose Rückkehr des FCS gegen Pirmasens kam einem perfekten Fußballabend nahe!

Donnerstag, August 23, 2007

Härtetest gegen Pirmasens

Die Oberligasaison wird am morgigen Freitag das fünfte Spiel für den FCS bereithalten. Dieses Mal ist der Gegner "die Klub", welcher wohl besser als FK Pirmasens bekannt ist.Der Vergleich mit den Schuhstädtern wird dabei vielerorts als richtungsweisend für den kommenden Saisonverlauf angesehen, da es der erste richtige Härtetest im heimischen Ludwigspark sein wird.

Der Traditionsverein aus der Pfalz ist ein alter Bekannter in der Oberliga Südwest. Dabei schaffte die Mannschaft zuletzt 2006 unter Trainer Robert Jung den Aufstieg in die Regionalliga Süd. Man sorgte zwar danach für Furore, indem man Werder Bremen im Elfmeterschießen das Erstrundenaus im DFB-Pokal besorgte, stieg aber nach einer Saison sang- und klanglos wieder ab. Daran konnten auch die ehemaligen FCS-Amateure Nico Weißmann und Andreas Haas(kam zur Winterpause aus Hoffenheim) nichts ändern.
Der FCS zeigte in der letzten Saison in den Vergleichen mit Pirmasens eindrucksvoll seine beiden grundverschiedenen Gesichter: das Heimspiel gewann man souverän mit 4:1, während man bei der 0:1-Auswärtsniederlage eine desolate Leistung ablieferte.

Nun sind beide Vereine in der Oberliga gelandet und unterschiedlich gestartet. Pirmasens konnte ohne die Leitfigur Weißmann(wechselte zum FCK II) erst zum 4. Spieltag den ersten Saisonsieg feiern. Der Knoten platzte im Heimspiel gegen Neunkirchen und man gewann mit 3:1. Dabei blieb Andreas Haas, welcher im Ludwigspark wohl nicht allzu freundlich empfangen werden wird, bisher unter seinen Erwartungen und konnte noch kein einziges Saisontor erzielen. Gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber wird er mit aller Warscheinlichkeit besonders motiviert auflaufen. Pirmasens steht zurzeit auf dem 11. Tabellenplatz und damit schon früh in der Saison unter Druck: wenn der Absteiger unter die ersten Vier kommen will, muss ein Sieg gegen die direkte Konkurrenz um die Startplätze für die Regionalliga her.

Der FCS hat eigentlich nur zwei Probleme: mit 16 Toren in nur vier Spielen steigen die Erwartungen der Zuschauer von Tag zu Tag. Alleine zwölf Treffer gelangen der jungen Mannschaft dabei im heimischen Ludwigspark. Diese erzielte man allerdings gegen Abstiegskandidaten. Ein Sieg gegen die traditionsreichen Namen der Oberliga Südwest blieb bisher aus. Das wollen die Blau-Schwarzen nun ändern.
Das zweite Problem ist die Unklarheit darüber, ob Mike Frantz morgen zum Einsatz kommen kann. Der pfeilschnelle Flügelspieler musste in Wirges verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Mit ihm würde ein wichtiger Bestandteil in der Taktik von Michael Krüger fehlen. Dafür konnten sich diese Woche Spieler wie Mike Brückerhoff oder Marcel Schug mit guten Leistungen in der Verbandsligamannschaft für höherwertige Aufgaben empfehlen.

Der FCS muss nun seinen Aufwärtstrend auch gegen stärkere Gegner fortsetzen!

Sonntag, August 19, 2007

Never mention the Bauernüberfall

Zum ersten Mal seit der peinlichen Niederlage in Pirmasens begleitete ich den FCS wieder zu einem Spiel außerhalb des Saarlandes. Die Fahrt nach Wirges sollte sich dabei wirklich lohnen.
Das beschauliche Städtchen im Westerwald hätte so eigentlich auch irgendwo im tiefsten Saarland stehen können. Ganz in der Nähe des Friedhofes fand man dann ein Schild, das extra auf den "Fanblock Saarbrücken" hinwies. Eine nette, wenn auch seltsame Geste, für ein Spiel Hinweisschilder zu überkleben. Als man dann auf dem Parkplatz hielt, konnte man höchstens erahnen, dass sich hinter den vielen Büschen irgendwo eine Sportanlage verbirgt. Ein kleines Kassenhäuschen mit einem weiteren Hinweis auf den "Fanblock Saarbrücken" machte jedoch der Suche ein Ende, sodass man das Stadion an der Theodor-Heuss-Schule betreten konnte.

'wirgeslogo' von Carsten_FCS

Der Verein, dessen Wappen eine frappierende Ähnlichkeit mit dem des VfL Bochum besitzt, trägt seine Heimspiele in einem Stadion aus, wie man es wohl von vielen Verbands- und Landesligisten kennt. Der Naturrasen wird von einer Laufbahn umschlossen, welche wohl seit Jahren nicht benutzt wurde(zumindest würde das den grünlichen Schimmer erklären) und auf den Stehtraversen machen sich Zuschauer aller Altersklassen breit, während andere lieber im Vereinsheim bleiben. Eine entscheidende Änderung brachte das Spiel gegen den FCS jedoch mit sich: man hatte einen Baustellenzaun als eine Art Blockbegrenzung aufgebaut und einen zusätzlichen Ordnungsdienst vor eben jenem Zaun aufgestellt. Es stellt sich gleich die Frage nach dem Sinn dieser Maßnahme, da der Zaun mit seinen abstehenden Metallspitzen eine Verletzungsgefahr für die Zuschauer darstellte und zudem unnötigerweise die Sicht auf das Spielfeld beschränkte. Seine Labilität sollte der Zaun später noch unter Beweis stellen.

'wirgeszaun' von Carsten_FCS

In der Zwischenzeit war auch der Saarbrücker Anhang fast vollständig angekommen. Während einige sich bereits auf 90 Minuten Unterstützung vorbereiteten, skandierten andere immer wieder "Bauernüberfall allez allez!". Dies erntete sowohl von Einheimischen, wie aus den eigenen Reihen, schräge Blicke. Natürlich sind Vereine wie Wirges gefundene Zielscheibe für diese Spottgesänge, aber den Sinn(sofern es ihn gibt) dieser Worte "Bauernüberfall allez allez!" muss man im Einzelnen nicht wirklich verstehen, oder?
Jedenfalls waren gut 900 Saarbrücker angereist, von denen das gewohnte Repertoire an Zaunfahnen, Schwenkfahnen und Doppelhaltern mitgebracht wurden, während auf der Gegenseite eine Zaunfahne der "Wäller Löwen" den Heimblock markierte. Hier fanden sich immerhin(für die Oberliga ein "immerhin") ein Doppelhalter und zwei Fahnen ein.

'wirgesheimblock' von Carsten_FCS

Irgendwann konnte dann das Spiel beginnen. Die FCS-Elf blieb im Vergleich zu den letzten Spielen unverändert und setzte gegen Wirges auf bewährte Stärken. Auf der Gegenseite stand mit Thomas Esch ein ehemaliger FCS-Angreifer auf dem Spielfeld. Die Anfangsphase gestaltete sich dabei auf beiden Seite rasant. Das Flügelspiel konnte die Wirgeser Abwehr dabei nur wenige Male durchbrechen. Der Torwart der Heimmannschaft reagierte dabei meist schneller als der Gästesturm Die EGC zeigte sich in der Abwehr deutlich stärker als Bad Kreuznach oder Köllerbach und verhinderte eine frühe Führung der Gäste. Dafür war Wirges aber auch in der Offensive tätig und kam einige Male gefährlich vor das Tor von Pascal Formann, der Schlimmeres verhinderte.
In der Zwischenzeit begann der instabile Zaun ordentlich zu wackeln, was den Ordnungsdienst alarmierte und zu einer vermeidbaren Provokation seitens eines einzelnen Polizisten führte. In der Folge wurde von den Ordnungshütern sogar ein FCS-Fan auf die Laufbahn geschickt, welcher seine Mitfans "beruhigen" sollte, indem er auf die Möglichkeit eines Spielabbruchs hinwies. Sein Einsatz sollte vom Ordnungsdienst mit einer Rostwurst belohnt werden, obwohl das freilich den Zaun nicht stabiler bzw. den Gästeblock ruhiger werden ließ.

In der 29. Minute fand dann ein langer, hoher Pass auf der linken Seite Nazif Hajdarovic. Ein Wirgeser Abwehrspieler wollte den Ball noch abfangen, verschätze sich aber, sodass für den FCS-Stürmer der Weg zum Tor frei war. Aus spitzem Winkel platzierte er den Ball haargenau neben dem rechten Pfosten im Tor. Die bis dahin fehlerfrei gebliebene EGC-Abwehr wurde zum ersten Mal auseinandergenommen und der Torwart hatte beim Schuss von Hajdarovic nicht den Hauch einer Chance. Der unüberhörbare Gästeblock rastete zum ersten Mal vollkommen aus.

In der Folgezeit bekräftigte Wirges die Angriffsbemühungen noch einmal und wollte unbedingt noch vor der Pause den Ausgleich erzielen. Was aus dem Spiel heraus nicht gelang, sollte dann leider in der 41. Minute nach einer Standardsituation folgen: eine Flanke von links konnte Arjan Dervishay per Kopf im Tor von Pascal Formann unterbringen. Mit dem Stande von 1:1 ging es auch in die Kabine.

Nach der Halbzeitpause ging es dann sehr schnell wieder los: nach einem Pass durch die Abwehrreihen entkam Manuel Rasp seinen Verfolgern und brachte den Ball lässig zur erneuten Führung im Gehäuse unter. Damit hatte auch der Sturmpartner von Hajdarovic ein weiteres Mal getroffen. In der Folgezeit baute der FCS jedoch deutlich ab und ließ seinem Gegner viel mehr Freiräume als in der ersten Halbzeit. Vor allem nach der Auswechslung des angeschlagenen Mike Frantz für Marc Hümbert verlor die FCS-Offensive deutlich an Elan. Der Gastgeber drängte weiter auf den Ausgleich und kam noch zu einigen hochkarätigen Chancen, welche allerdings von Pascal Formann vereitelt wurden. Der FCS-Schlussmann trotze allen Kritikern und darf die Auszeichnung "Bester Mann des Spiels" für sich in Anspruch nehmen. Leicht besorgniserregend gestaltete sich hingegen das Stellungsspiel der Abwehr, welches Wirges oftmals zu hohen Flanken einlud. Vor allem Jean-Claude Mpassy sollte bei seiner vorteilhaften Körpergröße an seinem Kopfballspiel arbeiten.
Der FCS kam noch zu zwei Großchancen, welche nur knapp ihr Ziel verfehlten, was aber nicht mehr von Gegner bestraft wurde. Der FCS hatte sich in der Fremde drei Punkte erkämpft!

'wirgesmannschaft' von Carsten_FCS

Die abschließende Humba-Orgie der Mannschaft mit dem Gästeblock drohte dann leider noch zu platzen, da der Stadionsprecher unsensiblerweise irgendwelche hirnlose Mallorca-Musik in ohrenbetäubender Lautstärke in das weite Rund dröhnen musste. Nach einem gewaltigen Protest seitens der Zuschauer, welches sogar den Spielern ein Schmunzeln entlockte, konnte der Sieg gemeinsam gefeiert werden.

Fazit:
Die Reise nach Wirges war trotz überzogener Sicherheitsmaßnahmen die ganze Mühe wert. Die junge FCS-Mannschaft zeigte, dass sie auch gegen stärkere Oberligisten auf fremden Platz mithalten kann. Auch wenn diesmal ein Torfestival ausblieb, bewiesen Hajdarovic und Rasp weiterhin ihren Wert als Sturmduo, sodass man hier einer rosigen Zukunft entgegensehen kann. Pascal Formann hatte endlich mal wieder die Chance, sich gegen eine Angriffsreihe zu beweisen und sollte nach diesem Spiel seinen Stammplatz im Tor gefestigt haben. Besorgniserregend bleibt leider die Frage, ob die Mannschaft auch ohne Mike Frantz ihre offensive Ausrichtung beibehalten kann und das noch stark verbesserungswürdige Stellungsspiel der Abwehr, welches gegnerische Mannschaften zu schnellen Kontern über die Flügel einlädt. Sonst überwiegen die positiven Eindrücke aus Wirges, da der FCS in der Vergangenheit oftmals in solchen Spielen noch den Sieg aus der Hand gab. Diese neue Elf befindet sich hingegen auf einem guten Weg.

Freitag, August 17, 2007

Reise in den Westerwald

Die junge FCS-Mannschaft, in der vergangene Woche vor allem Spieler wie Julien Humbert oder Manuel Rasp(siehe Foto) brillierten, tritt am morgigen Samstag die Reise in den Westerwald an.
'rasp_Größe geändert_1' von Carsten_FCS

Mit knappen 220 km Entfernung bedeutet das Spiel in Wirges eine der weitesten Auswärtsfahrten für den 1. FC Saarbrücken. Gleichzeitig ist es für den FCS die erste Begegnung der noch jungen Oberliga-Spielzeit, die außerhalb des Saarlandes stattfindet.
Gegner ist der Verein mit dem seltsam anmutenden Namen Spvgg Eintracht Glas Chemie Wirges. Die "Wäller" halten sich seit 1998 wacker in der Oberliga Südwest und konnten dabei mehrmals auf einem einstelligen Tabellenplatz landen. Der Verein tritt dabei als resoluter Oberligist auf, der sich laut eigenen Schätzungen "alleine aus Saarbrücken eine enorme Fan- und Zuschauerzahl von 2.000 bis 3.000 Personen" erwartet. Am Ende dürfte die Zahl der Auswärtsfahrer aber eher im Bereich von 500 Mitreisenden liegen. Das resolute Auftreten des kleinen Vereins zeigte sich auch darin, dass man nach vielen Anfragen aus dem Saarland, ob das Stadion an der Theodor-Heuss-Schule den Ansprüchen genüge, bekannt gab, dass man dort auch schon gegen Borussia Dortmund gespielt habe und es keinen Grund gebe, den Spielort zu wechseln. Auf den Mund gefallen ist sicherlich niemand bei der EGC Wirges, dem Verein, in dem die Positionen Geschäftsführer, Stadionsprecher, Sicherheitsbeauftragter, Pressesprecher und Ehrenamtsbauftragter von gerade einmal zwei Personen ausgeübt werden.
Seit einigen Jahren hat auch Thomas Esch, früher in Diensten des FCS, zu den Leistungsträgern in Wirges. Nach einem kurzen Zwischenspiel in Oggersheim ist er wieder in den Wirgeser Sturm zurückgekehrt und erzielte in dieser Saison sein bisher einziges Tor beim 4:1-Sieg über Hasborn. Mit vier Punkten aus den ersten drei Spielen ist die EGC Wirges mittelmäßig in die Saison gestartet und belegt zurzeit den neunten Tabellenplatz.
Beim FCS hat sich nach großartigen Leistungen inzwischen eine Stammelf etabliert, in der vor allem Spieler wie Mike Frantz oder Julien Humbert die lenkenden und denkenden Elemente auf dem Platz darstellen. Nach bisher sechs Toren seitens des Sturmduos Rasp/Hajdarovic wird es auch für die Neuzugänge schwer, sich einen Stammplatz erkämpfen. Gespannt sein darf man darauf, ob der wiedergenesene Marcel Schug in Wirges zu seinem ersten Pflichspieleinsatz kommen wird. Weiterhin nicht einsatzfähig sind hingegen Denny Luft und Volkan Özgün.
Der FCS wird sich nun zum ersten Mal außerhalb des Saarlandes beweisen müssen. Wenn die Mannschaft an die erste Halbzeit des Spiels gegen Köllerbach anknüpft und sich nicht durch die aktuellen Pressemeldungen zur "Pass-Affäre" verunsichern lässt, kann auch das vierte Saisonspiel in Angriff genommen werden. Unterschätzen darf man die "Wäller" jedoch nicht!

Links zum Artikel:
- Offizielle Seite der EGC Wirges
- Die Sportanlage in Wirges auf stadionsuche.de

Donnerstag, August 16, 2007

Offener Brief zum Abstieg des FCS

Von Carsten Pilger » Gesendet Do, 16. Aug 2007
An info@dfb.de
Betreff Offener Brief zum Abstieg des 1. FC Saarbrücken



Sehr geehrte Damen und Herren,

wie sie vielleicht mitbekommen haben, wurde heute in der Presse bekannt, dass ein Spieler des FC Bayern München II ohne gültigen Pass(Link zum Artikel) aktiv war. Der FC Bayern hat zwar Selbstanzeige erstattet, jedoch kommt diese Einsicht zu spät für den 1. FC Saarbrücken, der durch einen Punktabzug für den FCB II den Klassenerhalt gesichert hätte. Diesem saarländischen Traditionsverein gingen dadurch massenweise Gelder verloren und er steht am Rande sportlicher Bedeutungslosigkeit.
Da der Spieler Ngwat-Mahop ohne gültigen französischen Pass niemals eine Spielgenehmigung hätte erhalten dürfen, ist ihr Verband zu einem gewissen Anteil an diesen Umständen mitverantwortlich. Ein Abstieg des 1. FC Saarbrücken lässt sich nicht rückgängig machen, jedoch wäre eine Entschuldigung in Form eines Länderspiels der A-Nationalmannschaft der Herren im Saarbrücker Ludwigsparkstadion angemessen. Vergessen sie bitte nicht, dass auch ein HSV für das Pokalaus, welches ein gewisser Herr Hoyzer verschuldete, finanziell entschädigt wurde.
Desweiteren könnte der DFB zum 50. Jahrestag unseres kleinen Bundeslandes ein positives Zeichen an den angeschlagenen Saarfußball senden. Immerhin war einer ihrer größten Männer, Hermann Neuberger, Saarländer und Mitglied des 1. FC Saarbrücken.
Bitte beachten sie, dass dieser Schriftwechsel für Veröffentlichungszwecke dokumentiert wird.

mit freundlichen Grüßen

ein treuer FCS-Fan

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Ich bin mal gespannt, ob ich darauf eine Antwort erhalte, obwohl man den Brief sicherlich nicht allzu ernst nehmen muss. ;-)
Wer die Hintergründe noch nicht kennt, der sollte einmal hier klicken.

Warum wir?

SR-online titelt zwar "FCS offenbar zu Unrecht abgestiegen", jedoch verbietet einem der gesunde Menschenverstand diese Worte so auszusprechen. Spiele wie die Niederlage in Pirmasens oder beide Nullnummern gegen die Zweitvertretung aus Kaiserslautern haben mehr als deutlich bewiesen, dass der Abstieg des FCS sportlich absolut verdient war. Daran gibt es nichts zu rütteln.
Doch heute ist in den Medien bekannt geworden, dass man zumindest juristisch die Klasse hätte halten können. Louis Clement Ngwat-Mahop, seines Zeichens ehemaliger Stürmer des FC Bayern München II, spielte in der vergangenen Saison 33-mal für seinen Klub und erzielte dabei stolze sieben Tore. Das Problem: er hätte wohl nie spielen dürfen, wenn man schon damals gewusst hätte, dass sein französischer Pass gefälscht ist. Wie das Fachmagazin "Kicker" berichtet, haben die Bayern nun beim DFB Selbstanzeige erstattet und der Spieler selbst steht kurz vor einem Wechsel nach Salzburg. Der FCS ist dagegen nur noch Oberligist.

Schön und gut, lieber FC Bayern, dass du dich selbst anzeigst.
Aber wieso hast du das nicht früher gemacht?
Die "Pass-Affäre" flog am 29. Juni 2007 auf. Die Saison war erst einen Tag später "formal-juristisch" beendet. Es wäre also schon damals Zeit genug gewesen, sich beim DFB selbst anzuzeigen, eigenes Fehlverhalten einzugestehen und einen Punktabzug, der dem FCS die Klasse gerettet hätte, zu kassieren.

Aber in Zeiten, in denen jeder sich selbst der Nächste ist, hätte der FCS sowas nicht erwarten können. Schließlich will auch der große FCB eine Regionalligamannschaft. Der FCS, sowie Vereine wie der VfB Theley, dürfen sich nun geprellt fühlen. Manager Loos wirkte gegenüber der Presse resignierend und gestand nur die eigenen sportlichen Versäumnisse ein.

In erster Linie ist der Umbruch im Verein, der nur nach einem Abstieg erfolgen konnte, bisher mehr als positiv anzusehen. Wer hätte sich eine weitere Saison mit alten Söldnern und der vergangenen FCS-Führung gewünscht? Nur bleibt trotzdem ein mehr als fader Beigeschmack, nicht zuletzt deswegen, da der FCS in der Vergangenheit für kleinste Formalfehler hart bestraft wurde(Zwangsabstieg). Man wird abwarten müssen, ob der FCS seine juristischen Mittel in dieser Sache überprüft. Weges des Abstiegs sind ja nicht zu verachtende Summen an Geldern dem Verein verlorengegangen. Das kann selbst ein erneutes Testspiel gegen die Bayern wiedergutmachen.

Warum haben gerade wir in solchen Sachen immer Pech?

Link zum Artikel:
- Bayern erstattet Selbstanzeige (Kicker online)

Montag, August 13, 2007

Das Internet und seine Wirkung

Im Moment kann sich doch niemand über den 1. FC Saarbrücken beklagen, oder?
Man kann sich Spiele ansehen, ohne an Augenkrebs zu erblinden, Trainer und Manager wirken kompetent und vertrauenswürdig und selbst das Präsidium krempelt die Ärmel hoch und arbeitet auch in Basisnähe.
Schaut man in den gängigen Internetplattformen vorbei, so scheint dieser Frieden leider nicht alle Bereiche zu vereinnahmen. Das liebste, hässlichste Kind der FCS-Internetgemeinde ist zurückgekehrt: die Stimmungsdiskussion! Ich werde mich selbst an dieser Diskussion nicht beteiligen, halte sie jedoch für ein gelungenes Beispiel zum Thema "Das Internet und seine Wirkung". Bevor ich mich mit der aktuellen Lage beschäftige, will ich jedoch einer älteren Geschichte die Ehre erweisen, die sie verdient:
Es ist fast genau zwei Jahre her, als es dem FCS ziemlich schlecht ging, die Mannschaft mies spielte und das Präsidium Horst Ehrmantraut als Trainer beurlaubte. Das Fanherz blutete und im Eifer des Gefechts wurden im FCS-Forum die Rufe nach einer Aktion laut. Zuerst wollten einige User einen Stimmungsboykott anzetteln, bevor dann die Idee eines Plakats zum Spiel gegen Siegen aufkam. Einige User bekundeten ihr Interesse, boten sogar ihre tatkräftigen Hände oder Material zur Mithilfe an. Und was war das Ende vom Lied?
Vor dem Spiel bemalten der Admin des FCS-Forums und ich ein kleines Stück Tapete mit einer Sprühdose. Der Fetzen mit den Worten "Danke Ehre" hing am Ende dann doch im Stadion und wurde sogar kurz im Fernsehen gezeigt(wenn auch die Wortwahl die minimale Erscheinung unterstrich). Wir hatten unserem ehemaligen Erfolgstrainer unsere Ehre erwiesen. Im Internet wurden wir indessen beschimpft und kritisiert, weil man sich ein besseres Plakat erhofft hatte. Moral von der Geschichte: vermeintliche Helfer und tobende Kritiker liefen nur in der virtuellen Welt zu Höchstform auf, im realen Leben blieben sie Tastaturtäter, die selbst nichts mitanpacken.

Ähnlich verhält es sich mit der erneut aufgekommenen Diskussion um Blockspaltung und Stimmung im Ludwigspark. Der geneigte Internetuser diskutiert bis an seine Grenzen und wird nicht müde, auf die vermeintliche Arroganz und Selbstdarstellung anderer zu verweisen. Worte wie "lächerlich", "Kindergarten" oder "peinlich" finden eine hohe Anwendung, vor allem, wenn es um das eigene Ansehen (vornehmlich bei anderen Internetfor...ähem...Fanszenen) geht. Doch vergessen diese User nicht ein entscheidendes Detail?
Wie soll ein Personenkreis von vielleicht 10-20 Menschen via Internet Entscheidungen für Hundertschaften treffen? Zumal nicht alle Besucher in den Blöcken einen Internetanschluss haben, geschweige denn auf ludwigspark.de oder im FCS-Forum lesen.
Erschwert wird diese Tatsache dadurch, dass längst nicht alle, die ihre polemische Kritik via Internet üben, auch im Stadion aktiv an der Stimmung beteiligt sind.
Mein Vorschlag: Hört auf, den (zurzeit) mittelmäßigen Stellenwert des Internets in der FCS-Fanszene so maßlos zu überschätzen! Unterstützt lieber im Stadion unsere Mannschaft(wenn sich alle Leute, die im Internet die Stimmung als 'schlecht' bezeichnen, sich im Stadion versammeln würden und 90 Min. lang durchsängen, hätten wir eine bundesligareife Stimmung) oder übt eure Kritik wenigstens IM Stadion, wo sich die gesamte Fanszene, und damit auch ihre führenden Köpfe, versammelt. Kritik besteht, entgegen weitläufiger Annahmen, übrigens nicht aus Beleidigungen, Beschimpfungen oder Ignoranz, sondern aus vernünftigen Diskussionen!
Ich will nicht das Internet, das ich mit dem FCSBlog selbst als Plattform nutze, verteufeln, sondern meinen Unmut kund tun, wenn ich sehe, dass Kritik nur dort geübt wird, wo sie größtenteils wirkungslos ist. Zur Berechtigung dieser Kritik und über den Sinn einer Stimmungsdiskussion will ich heute mal nichts schreiben(geneigte Leser werden wohl meine Einstellung dazu erahnen).
Etwas Gutes kann ich jedoch auch der Stimmungsdiskussion im Internet abgewinnen: sie ist ein sicheres Indiz dafür, dass auf sportlicher Ebene zurzeit alles stimmt.

Samstag, August 11, 2007

2 Tore weniger, 3 Punkte weiter

Ein weiterer Samstagnachmittag ist an uns vorübergezogen. Und wenn ich ehrlich bin: trotz aller Abstiege, verpassten Chancen, Unruhen im Umfeld und allerlei Ärgernissen in den letzten Monaten hat man in der Oberliga endlich wieder ein gutes Gefühl, wenn man den Ludwigsberg hinabsteigt. Man hat endlich wieder mal eine Mannschaft gesehen, welche diesen Namen auch verdient hat. Zudem ist die Mehrzahl der Spieler der eigenen Jugendarbeit entsprungen oder noch recht jung, was die Leistung auf dem Platz noch vielversprechender macht.

Das Spiel gegen Köllerbach(von der FCS-Homepage nannte es "Stadtverbandsderby", was den fehlenden Derbycharakter ein wenig kaschiert) war dabei keinesfalls eine Kopie des 7:0-Sieges über Bad Kreuznach. Aber beginnen wir vorne...

Mit 4700 Zuschauern konnte man schon von einer Kulisse sprechen, wie sie zu Regionalligazeiten üblich war. Zur ersten Choreographie der neuen Saison gab es in der Virage Est eine Überziehfahne, die nebst Fahnen und Doppelhaltern auch mit einem Spruchband garniert wurde. Der zwölfte Mann in Form des Virage-Symbols sollte heute also durchgehend den Wind im Rücken des FCS darstellen(Zitat Spruchband: "...der Wind in deinem Rücken"). Ein Blick in den Gästeblock verriet, dass der Köllerbacher Anhang zwar zahlreich vertreten war, wohl aber keine akustische Unterstützung ihrer Elf vorgesehen hatte. Wenn man den Kopf ein wenig nach rechts wendete, sah man einen ansehnlich gefüllten D-Block, in den sich zeitweise noch drei Schwenkfahnen verirrten und auf der Tribüne einige Doppelhalter und Schwenkfahnen bei den beiden dortigen Gruppen. Man war also an allen Orten auf die kommenden 90 Minuten gerüstet!

Während im ersten Heimspiel der Beginn zerfahren, ungeordnet und ein wenig schlafmützig wirkte, legte der FCS in der Anfangsphase ein hohes Tempo vor. Schon in den ersten Minuten kamen die Blau-Schwarzen so zu guten Torgelegenheiten. Sichtlich überforderte Köllerbacher konnten sich nur durch eine überharte Spielweise Luft verschaffen, sodass Kay Rohrbacher nach einer Grätsche vor dem eigenen Strafraum die gelbe Karte sah und in der Folgezeit derart rotgefährdet war, dass er ausgewechselt wurde. Köllerbach war in den ersten Minuten noch durchaus in der Lage, das Gehäuse von Pascal Formann in Gefahr zu bringen, ein Flugkopfball verfehlte hierbei jedoch das leere Tor. Nach einer Viertelstunde war es soweit und Spielmacher Julien Humbert vollendete einen wunderbaren Angriff nach einer Flanke von rechts mit einer platzierten Direktabnahme - 1:0!

'fcsköllerbach 006' von Carsten_FCS

Die harte Spielweise der Köllerbacher führte indessen unverweigerlich zur Roten Karte von Morabit in der 30. Minute, dessen Tätlichkeit zuvor der aufmerksame Linienrichter beobachtet hatte. Damit war das Offensivspiel des Aufsteigers geschwächt, der ohnehin schon taktische Änderungen nach der Auswechslung von Rohrbacher vorzunehmen hatte. Der FCS machte sich diese Unruhe zunutze und erhöhte nach einem Abstaubertor von Manuel Rasp auf 2:0. Im Chancenverhältnis lag der FCS gefühlte 10:1 vorne und ein Ende schien noch lange nicht in Sicht. Nach einer Ecke bewies Verteidiger Rouven Wiesner erneut seine Offensiv-Qualitäten und nickte den Ball zur 3:0-Pausenführung in die Maschen ein. Die neue Köllerbacher Nummer Eins Jan Schäfer hatte einen maßgeblichen Anteil daran, dass es nach 45 Minuten "nur" 3:0 stand.

'fcsköllerbach 017' von Carsten_FCS

Als ob es keinen Seitenwechsel gegeben hätte, legte der FCS nach der Pause noch einmal richtig nach und baute seine Führung auf 4:0 aus. Torschütze war erneut Manuel Rasp, welcher heute als Sturmpartner von Nazif Hajdarovic glänzte und eine gute Bewerbung für den Stammplatz im Angriff zeigte.
In der Folgezeit verwaltete der FCS sein Ergebnis und schraubte die Angriffsbemühungen auf ein Minimum zurück, was auch den Köllerbachern wieder die Chance gab, in die Nähe des gegnerischen Tores vorzudringen. Dies blieb letztlich erfolglos.
Auf den Rängen zeichneten sich deutliche Verbesserungen im Gegensatz zum ersten Heimspiel ab. Die Unterstützung im E-Block erfolgte durchgängiger und mit höherem Nachdruck. Zeitweise ließen D- und E-Block die Spieler sogar Gesänge in stereo hören. Auch das gesamte Stadion konnte hin und wieder von der Stimmung mitgerissen werden. Unter dem Strich zeigte sich der Support von einer guten, wenn auch weiterhin ausbaufähigen Seite.
Zum Ende der Partie hin setzte Rouven Wiesner mit einem krachenden Flachschuss in die untere Torecke den Schlusspunkt.

'wiesner' von Carsten_FCS

Der junge Schwabe (hier in Neunkirchen) hat trotz seiner eigentlichen Bestimmung als Verteidiger bisher drei Saisontore für sich verbuchen können, was eine erstaunliche und auch lobenswerte Leistung ist!

Auch wenn man einen Sieg gegen eine Mannschaft, die warscheinlich im unteren Tabellendrittel stehen wird, nicht überschätzen sollte und gleich wieder die Ingolstadt-Gedächtnis-Polonaise im D-Block veranstalten muss, so hat doch die erste Halbzeit den Fußball gezeigt, den wir letzte Saison so schmerzlich vermisst haben: eine junge Mannschaft kombiniert ansehnlich und dominiert den Gegner auf voller Bandbreite. Erfahrene Köllerbacher wie Jörg Reeb oder Daniel Magno konnten sich nicht gegen den jugendlichen Drang des FCS zur Wehr setzten und kassiert somit die dritte Schlappe gegen einen saarländischen Oberligisten.

So soll es für den FCS weitergehen!

Donnerstag, August 09, 2007

Kooperation mit Saarkicker.de

Die meisten Besucher des FCSBlogs werden wohl Saarkicker.de längst kennen, allen anderen stelle ich diese Seite mal kurz vor.



Die Seite ist in erster Linie wohl das größte unabhängige Portal für Vereine im saarländischen Fußball. Bis zur Kreisliga B hinunter werden Links von Vereins- wie Fanseiten gesammelt und archiviert. Man findet kaum einen Verein ohne eigene Homepage, der nicht in einer der vielen Linklisten auf Saarkicker.de eingetragen ist. Daneben findet man ein umfangreiches Bilderarchiv, welches historische Mannschaftsfotos oder Panoramaaufnahmen von Sportplätzen bietet. Außerdem kann jeder Besucher anstehende Fußballturniere eintragen oder sich auf der Startseite in der Shoutbox verewigen.

Mittlerweile haben auch viele Vereine, u.a. die SV Elversberg und Borussia Neunkirchen, erkannt, welches Potenzial in Saarkicker.de steckt und haben dem Macher Christoph Spanier ermöglicht, selbst im Pressebereich dieser Vereine zu arbeiten und somit Informationen aus erster Hand zu erhalten.
Da dies auch mit einem enormen Zeitaufwand verbunden ist, kam in letzter Zeit der FCS auf saarkicker.de ziemlich kurz, wenn es nicht grade um das Derby in Neunkirchen ging. Deshalb wurde ich von Christoph gefragt, ob ich nicht Interesse hätte, Berichte über den FCS zu verfassen. Ich habe zugesagt und von daher wird es von Zeit zu Zeit Berichte von mir auf Saarkicker.de zu Lesen geben. Ob sich die Berichte mit dem FCSBlog überschneiden werden, kann ich nocht nicht sagen, jedenfalls wird die Seite hier von der Zusammenarbeit auch Vorteile haben und trotzdem in ihrer Form bestehen bleiben.
Für alle Interessierten ist hier der Vorbericht zum Spiel gegen Köllerbach zu lesen, so wie er auch auf Saarkicker.de zu lesen ist:

Nach einem überzeugenden Heimspielauftakt darf der FCS nun den ersten von insgesamt vier saarländischen Oberligakonkurrenten im Ludwigspark empfangen: die Sportfreunde aus Köllerbach. Köllerbach selbst ist wohl mehr für eine erfolgreiche Ringermannschaft als für erfolgreichen Fußball bekannt, dennoch sollte man den Meister der vergangenen Saison in der Verbandsliga Saar etwas genauer betrachten.

Der Kader der Köllerbacher scheint fast durchweg mit ehemaligen FCS-Spielern besetzt zu sein, welche sich nun beim Oberliganeuling zusammengefunden haben. Prominentester Name ist hierbei Jörg Reeb, welcher seine Profikarriere beim FCS begann, um später als Flügelspieler das Trikot für Bielefeld, Leverkusen und den 1. FC Köln in der Bundesliga überzustreifen. Nachdem er im ersten Jahr beim FC Augsburg noch 15 Tore erzielte, schien es später nicht mehr richtig zu laufen. Nach Aussortierung, Mallorca und einem Probetraining für die SV Elversberg ist Reeb zur Rückrunde 2007 dann in Köllerbach gelandet, wo er nun auf weitere ehemalige Saarbrücker trifft.

Dazu gehören zumeist Spieler, die früher dem FCS II in der Oberliga dienten, wie Torwart Christoph Büchel, der bei der legendären 0:8-Niederlage in Unterhaching im März 2002 auf dem Platz stand und in Torwartduell mit Jan Schäfer fürs Erste das Nachsehen hat oder der oftmals unterschätze Abwehrchef Daniel Magno, welcher beim FCS leider nie dauerhaft in der ersten Mannschaft spielte. Der Abgang eines weiteren ehemaligen FCSlers hat eine große Lücke hinterlassen, welche für Köllerbach nur schwer zu schließen ist. Mit Sammer Mozain haben die Sportfreunde eine Hälfte des Angriffsduos Mozain/Bakhtadze verloren, das Abwehrreihen der Verbandsliga in Angst und Schrecken versetzte. Mozain geht inzwischen beim Regionalligisten Elversberg auf Torejagd und ist dabei bisher ähnlich erfolglos wie die ehemaligen Kollegen geblieben: in den ersten beiden Spielen gegen die saarländische Konkurrenz Hasborn und Neunkirchen gelang Köllerbach erst ein Tor. Auf der Gegenseite fing man sich dafür bereits 4 Gegentore ein, wobei man bei der knappen 0:1-Niederlage gegen Neunkirchen noch relativ gut mithalten konnte.

Der dritte Gegner aus der direkten Nachbarschaft wird dabei wohl zum bisher größten Problem für den Aufsteiger werden. Obwohl die beiden Neuverpflichtungen für die Offensive Volkan Özgün und Marcel Schug bisher noch keine einzige Oberligaminute für den FCS auf dem Platz standen, kann man bisher 9 Tore in 2 Spielen für sich verbuchen. Dies ist vor allem Verdienst von Nazif Hajdarovic. Der oberligaerfahrene Bosnier, der den FCS ja schon Richtung Kaiserslautern verlassen wollte, scheint nun endlich zu alter Form zurückgefunden zu haben und bescherte den Fans zuletzt 4 Treffer. Ein weiterer Schlüsselspieler ist Mike Frantz, welcher gegen Bad Kreuznach zweimal traf und pfeilschnell über den rechten Flügel agierte.
Im Vorfeld wurde der FCS fast einstimmig zum haushohen Favoriten erklärt, was sicherlich anhand der Ausgangslage auf der Hand liegt. Jedoch sollte sich die junge Mannschaft weiterhin auf ihre Stärken konzentrieren und nicht mit der Überheblichkeit in den Ring steigen, an der ihre Vorgänger gescheitert sind. Wenn die Einstellung stimmt, sollte der FCS auch im zweiten Heimspiel seine Ambitionen auf eine Rückkehr in die Regionalliga mit einem Sieg unterstreichen können.

Mittwoch, August 08, 2007

Die neue Devise




Ich habe ja schon vor einigen Tagen kurz die neue Image- und Werbekampagne des FCS angeschnitten. Viel mehr hätte ich zum damaligen Zeitpunkt wohl auch nicht über diese neuen Worte "Liebe kennt keine Liga schreiben können. Das hat sich jedoch inzwischen geändert.

Auf der offiziellen FCS-Homepage findet man jetzt eine eigens eingerichtete Sektion mit allen Materialien zur "Liebe kennt keine Liga"-Kampagne. War zunächst das erste Plakat der Serie innerhalb kürzester Zeit der Renner in verschiedenen Internetforen, so kann man sich auch nun die Radiowerbespots herunterladen. Besonders gelungen ist auch der Spot zum kommenden Heimspiel:

FCS vs. Köllerbach Werbespot

Mit der nötigen Portion Selbstironie wird treffend das betont, was den Stadionbesuch beim FCS für die meisten von uns so besonders macht: man trifft immer wieder Freunde und alte Bekannte, die der FCS miteinander verbindet. Dieser FCS ist selbst auch nichts anderes als ein alter Wegbegleiter, der in Not geraten ist und nund die Hilfe seiner Freunde braucht. Was liegt da näher, als selbst Einsatz für den eigenen Verein zu leisten?

Der neue Wahlspruch und die dazugehörigen Werbeplakate passen genau in die Zeit, in welcher der FCS nun angekommen ist. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass der Verein Erfolge auf sportlicher Ebene feiert, man darf keine allzu große Berichterstattung mehr seitens der Medien erwarten und auch große Zuschauerströme sind nicht zu erwarten. Gerade jetzt ist es notwendig mittels ehrlicher Arbeit und solcher Kampagnen ein wenig auf sich selbst aufmerksam zu machen. Dabei zeigt sich doch, dass man trotz aller Rückschläge nie den Humor beim FCS verloren hat.

Waren Hinschbergers Äußerungen zum Stellenwert des FCS (Zitat: "Leuchtturm des saarländischen Fußballs") Anlass zu heftigen, teils polemischen Diskussionen, so zeigt sich doch, dass der Neu-Präsident sich in Sachen Mitgliedswerbung bemüht. Laut der offiziellen FCS-Homepage werden er und Harry Ebertz beim kommenden Heimspiel persönlich(!) im Stadion Mitgliedsanträge verteilen. Gleichzeitig wird es ein Gewinnspiel für Neumitglieder und Anwerber geben. Man vergleiche diese Einstellung mal mit der Lethargie der vergangenen Vereinsführung, deren letzte große Mitgliederwerbeaktion aus der Verlosung(inkl. des Spielballs vom 6:1 gegen Bayern München) zum 100-jährigen Vereinsjubiläum bestand!
Hinzu kommen neue Aufkleber mit dem Motto der Kampagne, welche zugunsten der Jugendabteilung verkauft werden.

Auch wenn die teils vorhandene Präsenz von Sponsoren ein wenig stört, so ist dem FCS eine Kampagne gelungen, mit der man sich leicht identifizieren kann und die beste Voraussetzung für einen Neuaufbau darstellt. Bis man dann wirklich irgendwann wieder in der Regionalliga(oder gar höher) spielt, kann die Devise nur "Liebe kennt keine Liga!" lauten. Für einige von uns ist es sicherlich schon selbstverständlich, den FCS auch in den untersten Gefilden anzufeuern, jedoch ist das Potenzial, dass der Verein in sich trägt, noch weitaus größer. Die Vereinsführung muss diesen Weg nun konsequent weitergehen und auch die Mannschaft darf sich davon gerne anstecken lassen:
Leistung statt Überheblichkeit!

Der FCS wird jedenfalls immer eine Herzensangelegenheit bleiben.

Danke an fc-saarbruecken.de für die Bereitstellung der Grafiken und Werbespots!

Sonntag, August 05, 2007

Extreme FCSing

Vorspiel:
Nach einem Besuch am Fanprojekt begab ich mich zum ersten Mal in dieser Saison Richtung Stadion. Ich betrat den altehrwürdigen Ludwigspark über den Eingang am A-Block. Die erste Neuerung, die mir ins Auge fiel, waren die neuen Hinweisschilder zur Stadionsicherheit an jedem Kassenhäuschen:

'fcskreuznach 001' von Carsten_FCS
Ich enterte das zu diesem Zeitpunkt fast leere Stadion und bewegte mich langsam Richtung E-Block, dessen neuen "UNITED WE STAND"-Banner man bereits erspähen konnte. Hinter der Haupttribüne wurden schon die ersten Fanartikel mit dem neuen Motto "Liebe kennt keine Liga!" verkauft und das Volk sammelte sich bei drückender Hitze im Schatten oder am Bierstand. Es war bereits absehbar, dass die hohen Temperaturen die Zuschauerzahlen nach unten drücken würden. Am E-Block angekommen, zeigte sich eine weitere Neuerung: der E-Block war nur noch über den F-Block erreichbar. Gleichzeitig waren E1 und E3 mithilfe von Baustellengittern abgesperrt. Wer in letzter Zeit die Geschehnisse rund um die Virage Est verfolgt hat, konnte sich denken, dass dies Teil des gemeinsamen Konzepts von Verein und Fans war. Eine weitere Vereinbarung sieht vor, dass die Zuschauer künftig selbst den frisch von Unkraut befreiten E-Block frei von Abfällen halten werden. Provisorisch wurden Mülltüten an den Wellenbrechern aufgehangen. Sicherlich kein gewöhnliches Bild für einen Stimmungsblock, jedoch ein guter Kompromiss:

'fcskreuznach 009' von Carsten_FCS

1. Akt:
In einem erwartungsgemäß ordentlich gefüllten E-Block, in dem sich die gewohnten Gesichter zur Unterstützung der Mannschaft sammelten, wurde ich Zeuge der ersten Halbzeit. Zur Titelmusik von Roland Emmerichs Spektakel "Godzilla" liefen beide Mannschaften auf den Platz und begaben sich in eine halbstündige Abtastphase. Bad Kreuznach hielt mit allen Mitteln gegen den FCS, welcher noch sehr verhalten auftrat. Interessant war allenfalls das Geschehen auf den Rängen, welches ein Zuschauer auf dem Zaun im E-Block für kurze Zeit bestimmte. Ein Blick Richtung D-Block verriet, dass auch dieser noch präsent und zeitweilen auch aktiv war. Trotz verringerter Anzahl an sangeswilligen Fans waren die alten Stärken vorhanden: eine brachiale Lautstärke bei allen alten Klassikern. Freunde von ansprechenden Fahnen mussten da schon auf den Oberrang blicken.
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit, als das Spiel schon gefährlich abzuflachen drohte, war es dann Nazif Hajdarovic mit einem Gewaltschuss aus mittlerer Entfernung, der das befreiende 1:0 beisteuerte. Mit dieser knappen Führung ging man dann beruhigt in die zweite Halbzeit.

2. Akt:
So viel zur zweiten Spielhälfte zu sagen wäre, sollte man es eigentlich auf die Quintessenz verkürzen: traumhaft!
Mit einem Flügelspiel, das von einem überragenden Mittelfeld gestaltet wurde, gelang es dem FCS sechs(!) Tore beizusteuern. Hinzu kam ein Nazif Hajdarovic, dem man bei bestem Willen nicht ansehen konnte, warum er letzte Saison nur selten eingesetzt wurde.
'fcskreuznach 020' von Carsten_FCS
Der junge Mike Frantz bewies mit seinen beiden Treffern erneut seine Klasse, während Kapitän Haffner und Einwechselspieler Karaoglan die fehlenden Treffer beisteuerte. Stimmungstechnisch war wohl die Sommerhitze nicht ganz unschuldig daran, dass diese ein wenig abebbte. Die zahlreichen Tore konnten zumindest die gute Laune bis ins Ziel retten. Ganz anders sah es dagegen für den Kreuznacher Torwart Nechiti aus, welcher einen schwarzen Tag erwischt hatte und nach Abpfiff völlig fassungslos auf dem Platz saß und seine Handschuhe auf den Boden warf. Trotz der Freude über den Sieg versuchten auch zwei FCS-Spieler den Gästetorwart wenigstens aufzumuntern, bevor sie sich von den Fans feiern ließen. Respekt für diese faire Geste!
'fcskreuznach 033' von Carsten_FCS

Zwischenspiel:
Nachdem ich die Mannschaft gefeiert hatte, begab ich mich noch kurz hinter die Haupttribüne, wo der glückliche Gewinner unseres England-Gewinnspiels seinen Preis in Empfang nahm(an dieser Stelle nochmal ein Gruß Richtung Anzeigetafel ;-)). Hinterher ging es wieder Richtung Fanprojekt, wo für die nächsten Minuten die Flüssigkeitsaufnahme und das Entspannen oberste Priorität besaßen.

3. Akt:

Das angesprochene Double Feature konnte ich mir nicht entgehen lassen. In der ersten Halbzeit genehmigte ich mir das Spiel unserer "Amas" gegen Halberg-Brebach aus Tribünensicht und ließ es ruhig angehen. Der Eindruck aus dem letzten Verbandsligaspiel festigte sich, sodass die junge Mannschaft mehr auf Verteidigung besonnen waren und nur zu einigen Vorstößen per Konter kamen. Bernd Eichmanns Brebacher verließ sich indessen auf die größere Erfahrung in der Verbandsliga. Einzig die Meldungen, dass Trier mit 0:6 im DFB-Pokal zurückliege und die "neue Nr. 1 des Saarlandes" aus Elversberg bereits vier Gegentore in 30 Minuten kassiert habe, verbreitete auf der Tribüne des Sportfeldes (Schaden-)Freude.

'fcskreuznach 043' von Carsten_FCS

4. Akt:

Zu den letzten 45 Minuten an diesem Sonntag versammelten sich dann einige Leute, hauptsächlich aus der Virage Est stammend, und begannen die Verbandsligamannschaft teils mit altbewährten Schlagern, aber auch relativ neuen und gering verbreiteten Gesängen zu unterstützen. Die Mannschaft nahm sich dieser Unterstützung an und konnte unter der brennenden Sonne sich immer besser gegen Halberg-Brebach wehren. Es war noch deutlich der Mangel an einstudierten Spielzügen anzumerken, jedoch steigerte sich die Leistung deutlich. Warscheinlich hatte sich wohl jeder bereits auf ein torloses Unentschieden eingestellt, als Samir Hadji mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze in die linke, untere Ecke des Tores traf. Das achte Tor an diesem Tag bedeutete den zweiten Sieg. Die Mannschaft bedankte sich nach Spielschluss noch für die erhaltene Unterstützung und damit war ein erfolgreicher Fußballtag beendet.

'fcskreuznach 064' von Carsten_FCS

Epilog:
Bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, das Plakat mit der Aufschrift "Die Liga zu Gast beim Meister" wieder hervorzukramen: dieser Sieg unserer Oberligamannschaft ist ein erstes Ausrufezeichen, jedoch kein Grund, den Druck auf diese junge Mannschaft unnötig zu erhöhen. Man sollte jetzt den Spielern die mediale Ruhe (und stets objektive Berichterstattung!) zugestehen, die sie sich mit diesem Sieg verdient hat.
Und zum Abschluss: ein solches "Extreme FCSing" mit zwei Spielen hintereinander ist sicherlich anstrengend, aber bei gegebenem Anlass eine willkommener Spaß!

Links:
- Bilder vom Spiel gegen Bad Kreuznach
- Bilder vom Spiel der Amateure

Freitag, August 03, 2007

FCS-Zitat der Woche (10)

Unser wöchentliches FCS-Zitat hat sich in der Sommerpause gebührend von Phrasendrescherei und Wortgefechten erholt. Jetzt wird es Zeit, dass es wieder auf den Plan tritt und sich einmal pro Woche hier im FCSBlog die Ehre gibt!

Beginnen wir die neue Saison mit einem Zitat, welches wohl wie kein zweites den neuen FCS verkörpern soll. Heute wurde es auf einer Pressekonferenz von Neu-Präsident Horst Hinschberger vorgestellt:

Liebe kennt keine Liga!


Es handelt sich hierbei um eine neue Imagekampagne, die in Zusammenarbeit von Vereinsspitze, Management und einer Werbeagentur entstand. Vorangestellt wird diesem Motto die Frage, die fortan jeden FCS-Fan beschäftigen sollte:

Irgendwann wird ihr Sohn Sie fragen:
Wo warst Du, als der FCS Dich brauchte?


Ob unsere Kinder uns wirklich eines Tages diese Frage stellen werden, sei einmal außer Acht gelassen. Diese Kampagne trifft den Zeitgeist, da genau jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, an dem der FCS uns mehr wie jeder andere braucht. Noch nie stand der FCS am Rande der sportlichen Unbedeutsamkeit, welche schon Vereine wie Fortuna Köln, Lok Leipzig oder den KFC Uerdingen verschluckt hat. Wenn wir unseren Kinder die Frage mit einem Lächeln auf den Lippen und ruhigen Gewissens beantworten wollen, müssen wir genau jetzt aktiv werden, sei es als Mitglieder im Verein oder Wegbegleiter am Spielfeldrand. So trifft das diesjährige Vereinsmotto genau die Fanseele: man sucht sich seinen Verein nicht nach jedem Abstieg neu aus, sondern man hält ihm auch in der untersten Liga noch die Treue.

Trotz aller Lobeshymnen, die man auf diese Kampagne verfassen kann, gibt es doch einen kleinen Makel, den man als Kritikpunkt anführen muss:
Warum muss ausdrücklich unser dem Motto der Hauptsponsor erwähnt werden?
Viel glaubwürdiger wäre es gewesen, wenn man auf diesen kleinen Zusatz verzichtet hätte, da es jener Sponsor ist, der bei Großteilen der Fanszene keinen guten Stand hat. Gibt es denn nicht auch noch andere Sponsoren, die dem FCS auch in der Oberliga ihre Unterstützung geben?
Hierbei muss ich an ein Zitat meines Politiklehrers denken:
"Gut gemeint ist meistens genau das Gegenteil von gut."

Das Signal, dass die Neuen im FCS bisher ausstrahlen, ist positiv und macht Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft, die irgendwann vielleicht sogar die Schmach der Vergangenheit vergessen macht. Ich werde jedenfalls immer da sein, wenn mich der FCS braucht.

Quellenverweise:
- „Liebe kennt keine Liga!“ auf fc-saarbruecken.de
- Plakat zur Kampagne

Mittwoch, August 01, 2007

Saarbrücken/Double Feature

Selbst wenn der Titel dieses Beitrags ein wenig auf den aktuellen Tarantino/Rodriguez-Streifen "Grindhouse"(in Deutschland leider voneinander getrennt erscheinend) und einen bekannten Filmsong(einige werden es sicher wissen) anspielt, geht es heute nicht erneut um Filmempfehlungen, sondern um ein anderes "Double Feature". Präziser gesagt, geht es um das kommende Heimspiel unserer Verbandsligamannschaft, auch FCS II oder einfach liebevoll "FCS-Amas" genannt. Bevor ich aber zum eigentlichen Punkt komme, werde ich nun ein wenig trivial und erzähle vom Fußball der unteren Klassen.

'Freistoss' von Carsten_FCS

Wer kennt nicht den typischen Sonntagnachmittag auf dem örtlichen Fußballplatz?
Meist ist es ein Aschenplatz mit kleinem Vereinsheim, der irgendwo am Waldrand liegt, mit überschaubarer Parkplatzsituation und einigen Picknickbänken am Spielfeldrand. Ein altgedienter Platzwart kreidet in aller Frühe den Platz ab und stellt die Eckfahnen auf. Die Getränkekisten werden ins Vereinheim geschleppt, wo schon die ersten Zuschauer ihr Bier trinken. Das Spiel gegen den Lokalrivalen, der einem immer die Jungtalente wegschnappt, beginnt heute um 15 Uhr. Aber was soll man mit der ganzen Zeit bis zum Spiel denn nun anstellen?
Problemlösung: die Reserveteams beider Mannschaften tragen schon um 13.15 Uhr ihr Duell aus!
Und damit wären wir schon bei der genialsten Erfindung der unteren Ligen: der doppelte Spieltag!

Statt nur einer Partie kann man gleich 180 Minuten Fußballminuten erleben. Das Niveau der zweiten Mannschaften hält sich zwar in oftmals überschaubaren Grenzen, trübt aber keinesfalls den Spaßfaktor, den solche Nachmittage bieten können. Mit talentierten Jugendspielern, gestandenen Altstars und Akteuren, die einfach nur zwei linke Füße haben, ist die Mannschaft überaus bunt besetzt und kann neben dem puren Fußball auch eine Menge an Unterhaltung bieten. Bei dem Rumgeholze und Rumgebolze dieser Ligen sind die Begegnugen oftmals packender als der Rasenschach, den man für teures Geld im Profifußball sieht.

Ein glücklicher Zufall sorgt dafür, dass uns FCS-Anhängern ein solcher Nachmittag am kommenden Sonntag bevorsteht. Zuerst muss sich die Oberligamannschaft um 15 Uhr gegen Bad Kreuznach beweisen, bevor es um 18 Uhr in der Verbandsliga zum lokalen Kräftemessen zwischen dem FCS II und dem SC Halberg-Brebach kommt. Es ist die perfekte Gelegenheit, sich seine wöchentliche Dosis bequem an einem Tag ohne großen logistischen Aufwand abzuholen.

Ich selbst konnte mir beim Ligaauftakt der zweiten Mannschaft in Friedrichsthal (gegen Ex-Trainer Dieter Ferner und Ex-Spielmacher Angelo Bonsignore) ein erstes Bild von dieser komplett umformierten Mannschaft machen. Bis auf die beiden Hadjis war mir die Mannschaft, sowie der neue Trainer Jörg Schampel, gänzlich unbekannt. Das Spiel endete mit einem gerechten 0:0, in dem der FCS II zu einigen guten Torgelegenheiten kam, wobei ein Lattentreffer aus der ersten Halbzeit die größte darstellte. Sonst zeigte sich im Spiel nach vorne leider oftmals wenig Kreativität und die langen Bälle in die Spitze landeten beim gegnerischen Torwart. Auf der anderen Seite hielt Sebastian Flauss das Unentschieden fest und absolvierte eine grandiose Partie.

Die zweiten Mannschaft sollte man, genau wie das Oberligateam, am Sonntag gebührend unterstützen. Schließlich haben auch viele vergangene wie aktuelle FCS-Spieler sich zuerst bei den "Amas" in den Fokus der ersten Mannschaft gespielt. Wer also nach dem Besuch des Spiels im Ludwigspark noch Zeit und Lust hat, dem empfehle ich, sich das Spiel der Reserve keinesfalls entgehen zu lassen! Wer weiß, wie oft wir in dieser Saison nochmal ein Double Feature in Saarbrücken geboten bekommen?

Links:
- Fotos vom Spiel Friedrichsthal vs. FCS II (0:0)
- Spielbericht auf fc-saarbruecken.de