Mittwoch, Mai 30, 2007

Meister der Freikarten

Ich habe eine gewisse Zeit lang, mit dem Gedanken gespielt, für den heutigen Beitrag im FCSBlog einfach nur auf den Beitrag "Der Kunde ist König", der vor ca. einem Jahr entstand, zu verlinken. So einfach will ich mich dann doch nicht aus der Affäre ziehen und liefere wenigstens erneut ein paar Denkanstöße zum leidigen Thema "Freikarten".

Zunächst einmal ist eine Freikartenaktion ein positives Zeichen seitens des Vereins. Es demonstriert gute Absichten gegenüber den Fans und zeigt, dass man diesen einen hohen Stellenwert zuweist. Wenn man seinen Fans sogar die Auswärtsfahrt bezahlt, gibt man auch denen die Chance, ein Spiel in der Fremde zu sehen, die normalerweise aufgrund Geldmangels die Reise nicht antreten. Schließlich liegt der Preis für eine Busfahrt schon durchschnittlich bei 20 €. Hinzu kommen noch die Kosten für den Eintritt und die Verpflegung, sodass man am Ende schon bei 30-40 € für ein einziges Spiel landen kann.

Es ist auch ein gutes Zeichen, dass gerade in solch einem wichtigen Spiel; es geht schließlich in Stuttgart um nicht weniger als den Klassenerhalt, der FCS auf die Unterstützung seiner Fans setzt. Die Botschaft, die hinter der Freikartenaktion steht, ist deutlich: die Mannschaft braucht in Stuttgart die Unterstützung der Fans. Indem man die Fahrt spendiert, sichert man sich zumindest die Anwesenheit zahlreicher Anhänger in der Ferne. Doch ist das wirklich das, was für die Unterstützung alleine reicht?

Dass Masse allein für ein runden, abwechslungsreiche Support der Mannschaft sorgt, ist ein weit verbreiteter Irrtum. Bei 750 Leuten wird man nicht erleben, dass jeder über 90 Minuten den Verein anfeuert. Man darf sich eher darauf einstellen, dass die akustische Unterstützung von denselben Personen geleistet wird, die auch bei den Auswärtsspielen, die nicht vom Verein spendiert werden, dafür sorgen.
Natürlich muss man nicht von jedem Mitfahrer erwarten, dass er die Mannschaft mittels Gesängen nach vorne peitscht. Viele wollen sich sicher nur in Ruhe das Spiel ansehen. Jedoch sollten diese Leute auch den aktiven und engagierten Fans den Freiraum lassen, den sie zur Entfaltung brauchen. Wer sich von den Gesängen oder Schwenkfahnen gestört fühlt, stellt sich einfach an einen Ort, von dem aus er das Spiel in Ruhe und bei bester Sicht verfolgen kann. Ein gegenseitiges Anprangern der Art und Weise, wie man seine Zugehörigkeit zum FCS auslebt, ist zurzeit unangebracht.
Jedem stehen seine Freiheiten zu!

Was mich jedoch an der Freikartenaktion zum Stuttgartspiel wirklich stört, hat sich schon in den einleitenden Worten zu diesem Beitrag angekündigt: man wird den Eindruck nicht los, dass sich die FCS-Verantwortlichen "freikaufen" wollen. Diese werden sich wohl darüber im Klaren sein, dass trotz aller Erfolge der Frauen- und Jugendmannschaften die vergangenen beiden Jahre von Peinlichkeiten und Misserfolg geprägt war. Der zweite Abstieg in Serie würde dieser Misere, die von Skandalen, Niederlagen und Kritik am Präsidium geprägt ist, nur eine weitere Krone aufsetzen.
In dieser Saison gab es auffällig viele Freikartenaktionen. Vor allem in den ersten Heimspielen gab es Freikarten im Überfluss und es gab praktisch jedes zweite Wochendende einen speziellen Aktionstag.
Die Frage ist, ob sich hier ein ehrliches, schlechtes Gewissen gegenüber den Fans zeigt oder ob man nur die Anhänger bei Laune halten will, um jegliche Kritik verstummen zu lassen.
Die Freikartenaktionen in ihrer Fülle beim FCS 06/07 wirken irgendwann nicht mehr allzu glaubwürdig. Sie stumpfen immer zu einer fast gezwungenen Entschuldigung an die Fans ab.

Ich kann meine Wort vom 11.05.2006 nur noch einmal wiederholen:

Die Bedürfnisse eines Kunden hat der FCS vielleicht erfüllt, aber nicht die eines Fans!


Sportlicher Erfolg kann nicht durch irgendwelche Freikartengeschenke ersetzt werden. Was nützen einem Freifahrten nach Baden-Württemberg, wenn man in der kommenden Saison vielleicht nur noch nach Neunkirchen oder Wirges reisen kann?
Wenn Schalke 04 für viele der "Meister der Herzen" ist, so steht der Titel "Meister der Freikarten" zweifellos dem 1. FC Saarbrücken zu. Viel gebracht hat es bis jetzt keinem von beiden.

Montag, Mai 28, 2007

FCS-Zitat spezial: Didier Philippe

Als ich neulich mal wieder das interessante, wie vielseitige Weblog von Markus besuchte, laß ich dort den Beitrag "Pauli ist dort, wo Saarbrücken noch hin muss". In seiner kleinen Linksammlung gegen Ende des Beitrags findet man, neben dem Hinweis auf das FCSBlog (danke hierfür!), folgende Bemerkung über unseren Cheftrainer Didier Philippe:
Homepage FCS: (Noch-)FCS-Trainer Didier Philippe: (ein Phrasendrescher vor dem Herrn): «Werden nicht auf andere Plätze schauen»

Um sich mal genauer mit den Phrasen des Didier Philippe zu beschäftigen, hatte ich nach diesem Beitrag von Markus die Idee, unserem Trainer einen ganzen Blogbeitrag mit Zitaten zu widmen.
Hier ist also die kleine Top Ten der zehn interessantesten, lustigsten oder verwirrendsten Phillipe-Phrasen:

'didier' von Carsten_FCS

1. "Ich bin sicher, dass das Team top motiviert sein wird."
Quelle: fc-saarbruecken.de

Das waren die Worte Philippes vor der 0:3-Niederlage beim Aufsteiger aus Kassel.

2. "Marco Gebhardt ist dabei, eine Führungsrolle einzunehmen."
Quelle: fc-saarbruecken.de

Dieser Satz stammt aus der Winterpause. Die an ihn gestellten Erwartungen erfüllte Gebhardt bis heute nur mäßig erfolgreich.

3. "Ich kenne ihn natürlich sehr gut, er verfügt über ein enormes Potenzial, hatte zuletzt aber Verletzungsprobleme."

Quelle: fc-saarbruecken.de

Philippe sprach hier vor dessen Verpflichtung über den möglichen Neuzugang Guillaume Deschamps. Dieser wurde später verpflichtet und fiel bisher nur dadurch auf, unauffällig zu sein.

4. "Die Mannschaft hat super trainiert und wir werden offensiv auftreten."
Quelle: fc-saarbruecken.de

Dies kündigte Philippe vor der 0:4-Niederlage in Darmstadt an.

5. "Hoffentlich wissen die Spieler, wo Elversberg liegt. Wir müssen jetzt über die Emotionen ins Spiel kommen."
Quelle: Saarbrücker Zeitung(SZ) vom 05.05.07 "Philippe: „Spieler in der Pflicht“"

Normalerweise findet man in der Fußballrhetorik nur über den Kampf ins Spiel. Philippe beschwörte jedoch den Derbycharakter des Spiels in Elversberg und ließ so seine Schützlinge über Emotionen ins Spiel kommen.

6. "Einige wissen gar nicht, wo Pirmasens liegt."
Quelle: SZ vom 19.03.07 "Saarländer jubeln für den FKP"

Hier hatte die Beschwörung des angeblich brisanten Südwestderbys nicht geklappt.

7. "Wir müssen Gras fressen."
Quelle: SZ vom 24.03.07 "FCS-Trainer Didier Philippe sucht Mannschaft mit Charakter"

Hier bediente sich Philippe vor dem Spiel gegen die Stuttgarter Kickers eines Klassikers der Fußballrhetorik.

8. "Viel wichtiger ist, wie es mit dem Verein weitergeht."
Quelle: SZ vom 21.05.07 "Saarbrücken sammelt beim Sommerkick einen Punkt ein"

Philippe antwortete(?) hier auf die Frage, warum er erst in der 74. Minute den schwachen Hadji gegen Mahir Saglik einwechselte. Inwiefern die Frage damit beantwortet ist, sei mal dahingestellt.

9. "Wir müssen gewinnen, wir müssen aber auch Geduld haben und mit aller Ruhe unseren Fußball spielen."

Quelle: SZ vom 26.05.07 " FCS fürchtet Erwartungshaltung"

So lauteten die Worte von Didier Philippe vor dem Spiel gegen den FCK II. Dass es am Ende aber doch so ruhig zugeht, hätten wir uns vor dem Spiel nie gewünscht.

10. "Gute Frage (lange Pause). Arbeiten."
Quelle: sr-online.de

Didier Philippe beantwortete hier nach dem 0:0-Unentschieden gegen den FCK II, was denn auf ein "super Spiel" seiner Mannschaft in Stuttgart hoffen lasse. Immerhin scheint Philippe das Grundprinzip der Trainertätigkeit damit verstanden zu haben.
Hoffen wir einfach mal, dass es bis zum entscheidenden Spiel in Stuttgart seine Umsetzung findet und dem FCS endlich den Klassenerhalt sichert. Es wäre dringend an der Zeit!

Samstag, Mai 26, 2007

Eine Schande für den FCS

Es gibt Tage, an denen eine gute Tat für viele schlechte Taten in der Vergangenheit entschädigen kann. Solche Chancen bekommt man im Leben wahrlich nicht oft. Und eine dieser Chancen haben die Spieler des FCS heute vergeben:

'nullnummer' von Carsten_FCS

Mit einem Sieg hätte der FCS schon heute den Klassenerhalt gesichert, was laut Präsident Hartmut Ostermann auch "der Abschluss eines insgesamt ordentlichen Fussball-Jahres"(Zitat aus dem FC-Magazin) wäre. Immerhin haben ja die Frauen den Wiederaufstieg in die Bundesliga gepackt und auch die Resultate der Jugendmannschaften konnten sich sehen lassen. Einzig und allein die erste Mannschaft bildet das Sorgenkind im "Gesamtverein 1. FC Saarbrücken"(Zitat Ostermann).

Es grenzt zwar an Masochismus, das Spiel an dieser Stelle näher zu beschreiben, aber ich will es trotzdem versuchen:
Gegen eine Elf aus Lautern, die ohne große Namen antrat, ließ Philippe überraschenderweise Saglik wieder von Beginn an stürmen. Gebhardt saß zunächst nur auf der Bank.
Eigentlich sollte man meinen, dass mit einer Konstruktion aus jungen, wilden Spielern und gestandenen Spielern wie Hadji und Jäger ein neunzigminütiger Sturmlauf gegen schwache Pfälzer auf dem Programm steht. Doch dazu kam es nicht!
Der FCS war stets bemüht, arbeitete sich tief in die Hälfte der Lauterer vor, kam aber nur selten zu Torchancen. Jäger und Hadji waren stets in Aktion, konnten aber nur selten direkt zum Tor vordringen und versuchten viel zu selten, einfach mal draufzuhalten. Mahir Saglik vergab in der ersten Halbzeiten seine Kopfballchancen. Sonst war diese Hälfte von unnötigen Ballverlusten und großer Lustlosigkeit auf Seiten der Blau-Schwarzen (in den neuen Trikots) geprägt. Auf den Rängen war ein ähnliches, aktustisches Bild zu vernehmen. Viele waren bemüht, die Mannschaft anzufeuern, jedoch gab es immer wieder Leute, die sich in die singende Masse stellten und schwiegen. Jeglicher Kommentar dazu erscheint überflüssig.

Die zweite Hälfte setzte das Grauen fort. Wiederum verstand die Mannschaft es nicht, die wahren Stärken von Jäger und Saglik auszuspielen und versuchte es dummerweise immer wieder über die Flügel, was zwar zu einigen Kopfballchancen führte, welche jedoch kläglich vergeben wurden. Jäger wurde nie so angespielt, dass er den Ball hätte verwerten können. Saglik konnte man sein Formtief deutlich anmerken, sodass er bei seinen Kopfballchancen immer schlecht aussah. Nehrbauer fiel nur durch Ballverluste und einen missratenen Weitschuss auf, während der sonst dauerverletzte Kling den Gästen aus der Pfalz zu ihren wenigen Angriffen verhalf. Trainer Philippe leistete sich dann eine große Aktion: für den technisch unbegabten Nehrbauer brachte er den konditionschwachen Gebhardt. Dieser führte die Linie des Flügelspiels weiter, verhalf der Mannschaft damit aber nicht zum Erfolg. Eine weitere Großchance vergab dabei Gökhan Impis, der kurz vor Schluss eingewechselt wurde. Irgendwann war es dann amtlich: der FCS gewinnt keines seiner Spiele gegen den FCK II (die Mannschaft ohne Sieg in 33 Spielen)

'resignation' von Carsten_FCS

Einige Spieler traten geknickt den Weg in die Kabine an, während andere wie Saglik noch minutenlang mit leerem Blick auf dem Platz blieben.

'saglik' von Carsten_FCS

Auf den Rängen war indessen ein einziges Pfeifkonzert zu vernehmen, welches in "Vorstand raus!" und "Philippe raus!"-Rufe überging. Der FCS hat die große Chance zum Klassenerhalt, den Elfmeter zum Ziel, kläglich vergeben. Man kann dabei noch von Glück sagen, dass auch die Konkurrenz patzte und somit der FCS in Stuttgart noch selbst sein Schicksal beeinflussen kann. Trotzdem steht fest, dass die Mannschaft, die nicht einmal gegen die kleinen roten Teufel, die ganze zehn Punkte (zwei davon vom FCS) in dieser Saison eingefahren hat, gewinnen kann, eine Schande für den "Gesamtverein 1. FC Saarbrücken" ist.
In der Sommerpause muss, egal in welcher Spielklasse man die Saison 07/08 bestreiten wird, ein gewaltiger Umbruch stattfinden!

Freitag, Mai 25, 2007

FCS-Zitat der Woche (8)

Diese Woche beschäftigt sich das FCS-Zitat der Woche mit dem Thema "Mathematik" und doch erteilt Manager Wolfgang Loos gerade dem Rechnen eine klare Absage:

"Ich rechne überhaupt nicht. Denn in dieser Tabelle glaube ich an gar nichts mehr."
- Wolfgang Loos


Loos bezieht sich damit auf den Abstiegskampf, der rein vom rechnerischen her noch bis zum achten Tabellenplatz(Stuttgarter Kickers) reicht. Natürlich werden von diesen Mannschaften nur die absteigen, die sich am 34. Spieltag unterhalb von Platz 14 befinden(und dass die Stuttgarter Kickers sich darunter befinden werden, wag ich doch zu bezweifeln).

Dass Loos nicht rechnet, hat also den Hintergrund, dass die Glaubwürdigkeit der Tabelle spätestens mit dem rasanten Aufstieg des SC Pfullendorf von Platz 15 auf Platz 9 verloren gegangen ist. Fußball ist eben immernoch die Wundertüte, die von der Tagesform bestimmt ist. Da der FCS seine Hausaufgaben in Sachen Konditionstraining diese Saison leider allzu oft vergessen hat, war die gute Tagesform meist nur bis zur 70. Minute vorhanden.

Das wichtigste Faktum ist und bleibt im Abstiegskampf des FCS, dass man noch vor den Abstiegsplätzen steht und somit alles noch in der eigenen Hand hat. Der FCS braucht also nicht zu rechnen; es reicht, wenn er die letzten beiden Spiele gewinnt. Genau das ist es, was Loos propagiert: nicht von Rechenspielchen irritieren lassen und konzentriert zu Werke gehen!

Eine weitere Maßnahme, die auf Loos Bestrebungen hin am Samstag durchgeführt wird, ist das Ausbleiben der Zwischenstände der Regionalliga Süd auf der Anzeigetafel. Damit sollen wohl die Nerven der Spieler, als auch die der Fans, geschont werden und der Fokus auf das wichtige Spiel gegen den FCK II gelenkt werden. Ob es was bringt und die Spieler tatsächlich selbstbewusster gegen die kleinen Teufel auf den Platz gehen, ist eine andere Frage. Selbstbewusstsein und eine angriffslustige Mannschaft könnten am Samstag der Schlüssel zum Erfolg sein.

Quelle:
-Saarbrücker Zeitung vom 24.05.07 "FCS will punkten - nicht rechnen" von T. Klein

Mittwoch, Mai 23, 2007

Joyeux anniversaire JJ!

Wir gratulieren einem Mann zu seinem 29. Geburtstag, der wohl dafür gesorgt hat, dass der FCS in dieser Saison nicht alle Punkte gnadenlos verschenkt hat.

Joyeux anniversaire Jonathan Jäger!



Foto: fc-saarbruecken.de

Kaum ein anderer Spieler in Diensten des FCS kann ich solch Tristen Regionalligazeiten von sich behaupten, er habe Erstligaformat. Dabei sah es ziemlich düster in Saarbrücken aus, als er sich für den Wechsel in die saarländische Landeshauptstadt entschied. In Le Havre hatte er nie zu seiner Topform gefunden und in der Saison 2005/2006 nur wenige Einsätze für den französischen Zweitligisten bestritten.
Es war Anfang Februar, als der FCS neben Ivan Dudic noch einen schnellen, vielseitigen Stürmer suchte, der noch einmal im Abstiegskampf helfen sollte. Die Wahl fiel dabei auf Jäger, der sich schon beim FC Metz einen Namen gemacht hatte. Nachdem die Vertragsmodalitäten geklärt waren, kam Jäger beim Auswärtsspiel in Siegen zu seinem ersten Einsatz für die Blau-Schwarzen. Es sollte ein Auftakt nach Maß werden: Jäger bereitete das 3:0 vor und setzte den Schlusspunkt zum 4:0 mit einem frechen Fernschuss, der es sogar in die Auswahl zum "Tor der Woche" schaffte.
Mit weiteren Glanzvorstellungen, u.a. einem Seitfallziehertor in Cottbus, spielte sich Jäger schnell in die Herzen der Fans, obwohl der befürchtete Abstieg am Ende eintrat. Obwohl er mit seinen fünf Toren in elf Spielen die Aufmerksamkeit anderer Vereine erregte, trat er im Trikot des FCS den Gang in die Regionalliga an.

In der Regionalliga gab es leider auch einige Torflauten für Jäger. In einer Mannschaft aus fähigen Individualisten fand sich nur selten eine geschlossene Einheit zusammen und so gab es leider viele Spiele, in denen man sich nicht auf Jägers Stärken besinnte, die klar in seinen Dribblings, seinen schnellen Vorstößen und seiner Fähigkeit, aus allen Entfernungen treffen zu können, liegen. Irgendwann platzte der Knoten und so hat Jäger uns bisher mit 17 Toren in 32 Spielen erfreuen können. Das hat erneut das Interesse anderer Vereine, wie z.B. Hansa Rostock, geweckt. Jäger lehnte alle Verhandlungen mit anderen Vereinen ab und betonte in der Saarbrücker Zeitung, dass er trotz der sportlichen Misere seinen Vertrag bis 2008 erfüllen will. Damit bleibt für uns alle die Hoffnung, dass viel noch sehr häufig diese Grafik auf der Anzeigetafel über dem Marathontor sehen werden:



Link:
Spielerprofil Jonathan Jäger auf ludwigspark.de

Dienstag, Mai 22, 2007

Legendenbildung rund um das letzte Heimspiel

Der Fußball ist ein Hort der Mythen und Legenden. So wird noch von vielen behauptet, Jay-Jay Okocha habe beim FCS gespielt (er war bei Borussia Neunkirchen) oder der FCS zum französischen Zweitligameister gekürt (in Wirklichkeit war der FCS nur "inoffizieller Meister", da er mit Gastrecht antrat).
Vor dem letzten Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern haben sich in kürzester Zeit nun neue Gerüchte und Mythen aufgetan, die für viel Wirbel gesorgt haben. Das FCSBlog geht mit gutem Beispiel voran und wird diese Sachverhalte entschlüsseln.

Klären wir einmal die zentrale Sorge, die sich in den FCS-Foren breit macht:
Darf der FCK wirklich alle Profis der ersten Mannschaft einsetzen?
Nein! Liest man sich die Spielordnung des DFB durch, wird man irgendwann auf Seite 10 zu § 11. Dort heißt es unter Punkt 2, dass Stammspieler nur dann in anderen, aufstiegsberechtigen Mannschaften ihres Vereins auflaufen dürfen, wenn sie vier Spiele hintereinander nicht eingesetzt wurden, obwohl sie spielberechtigt waren. Das ist das, was in den letzten Tagen als magische "Vier-Spiele-Grenze" umhergeisterte.
Da die zweite Mannschaft des FCK eben nicht aufsteigen darf, lohnt es sich auf einen Blick auf Punkt 4 zu werfen. Hier wird geklärt, dass eben jene Einschränkung aus Punkt 2 bei Mannschaften wie dem FCK II nur in den letzten vier Spieltagen gilt. Also kann der FCS aufatmen, da sich der Kreis der spielberechtigten Lizenzspieler des FCK somit auf überschaubare Ausmaße reduziert.
Nur wer beim FCK nach dem 30. Spieltag der 2. Bundesliga nicht kein Stammspieler der 1. Mannschaft ist, darf in nun noch in der Regionalliga auflaufen!
Hätte der FCS den FCK II früher in der Saison im Ludwigspark empfangen, hätte dies wohl anders ausgesehen.

Eine Personalie, die immer wieder im Zusammenhang mit dem Spiel am Samstag genannt wird, ist Aimen Demai. Dieser hat seinen Status als Stammspieler durch seine lange Verletzungspause verloren und wäre somit gegen den FCS einsatzberechtigt. Sein Einsatz ist trotzdem sehr fraglich, da er gerade erst seinen Kreuzbandriss überstanden und wohl einen großen Trainingsrückstand hat.

Fazit:
Alle Befürchtungen, dass der FCS am Samstag gegen die halbe Profimannschaft des FCK spielt, können getrost vergessen werden. Vielmehr ist die Mannschaft zu erwarten, die die Schießbude der Liga darstellt. Der FCS hat also den Klassenerhalt am Samstag in seiner eigenen Hand und darf sich keinenfalls auf irgendwelche Ausreden wie "Wettbewerbsverzerrung" versteifen.

Falls jemanden eine Unstimmigkeit in meinen Ausführungen aufgefallen sein sollte, bitte ich dies mir kurz per Kommentar mitzuteilen. Für alle Interessierten gibt es die Spielordnung des DFB hier www.dfb.de zum Nachlesen:
Spielordnung DFB (pdf)

Freitag, Mai 18, 2007

Geschwätz üwwer de Eff-Zeh Folge 14


Link: sevenload.com

Die 14. Ausgabe von GÜFC stellt eine lockere Ausnahme vom sonstigen Blogalltag dar, obwohl es für mich selbst wohl das bisher anstrengenste Videocast war. In vier unterschiedlichen Disziplinen bin ich angetreten, um mein nichtvorhandenes sportliches Können unter Beweis zustellen.
Und wenn die saarländischen Medien neue, innovative Konzepte entwerfen, können wir das schon lange, oder?

Jedenfalls zeigt dieses Video, dass man beim Fußball immer einen Ersatzball dabeihaben sollte. Aber seht es euch selbst an!

Donnerstag, Mai 17, 2007

FCS-Zitat der Woche (7)

Unser dieswöchiges Zitat beschäftigt sich mit dem "Charakter" eines Spiels.

Benutzt man das Wort "Charakter", so will man meist die Eigenheiten eines Menschen umschreiben. "Charakterlosigkeit" etablierte sich im Jahre 2006 als Merkmal für die Mannschaft des 1. FC Saarbrücken. Reden wir von jemandem mit einem guten Charakter, so drücken wir damit unseren Respekt vor dieser Person aus. Im Gegensatz dazu verhält sich dazu ein Mensch mit einem verdorbenen Charakter, welcher bei seinen Mitmenschen einen schlechten Stand hat.
Der griechische Philosoph Heraklit sagte bereits hunderten von Jahren:
"Der Charakter des Menschen ist sein Schicksal."

Von Heraklit kommen wir nun zu Didier Philippe, welcher in den letzten Interviews immer wieder die anstehenden Spiele des FCS charakterisierte. Die Fußballrhetorik, welche über Jahrzehnte wunderbar gedeihte, hat also auch Fußballspielen einen "Charakter" verliehen. Gerade im Falle Didier Philippes ist es interessant anzusehen, welches Merkmal beim Spiel des FCS beim KSC II (in Reutlingen) heraussticht.

"Es ist fast wie ein Pokalspiel."
- Didier Philippe vor dem Spiel beim KSC II


Diese Aussage ist genau deshalb interessant, da man sich zunächst fragt, was ein Pokalspiel ausmacht. Natürlich ist es der K.O.-Modus, der hier ausschlaggebend ist. Zwar wird es den in Reutlingen genausowenig wie eine Verlängerung oder ein Elfmeterschießen geben, andererseits wird im Abstiegskampf immer häufiger die Bedeutung des Spiels auf die beiden Extrema "alles oder nichts" gebracht.

Noch interessanter wird die Aussage, wenn man sich die Pressekonferenz vor dem Spiel in Elversberg ansieht. Dort gab Philippe folgenden Spruch zum besten:

"Wir haben auch danach noch vier Spiele, die alle gleich wichtig sind."
- Didier Philippe vor dem Spiel in Elversberg


Es bleibt dabei offen, warum das Spiel in Elversberg von geringerer Wichtigkeit war, als das Spiel beim KSC II. Schließlich ist der FCS bei einem Sieg in Reutlingen so gut wie durch, aber eben nur so gut wie. Dagegen bin ich der Meinung, dass das Spiel in Elversberg den Charakter eines Pokalspiels hatte, da hier wohl bei einer Niederlage Endstation für den FCS in der Regionalliga gewesen wäre. Diesen Schock hätte die Mannschaft wohl nicht kompensieren können.
Jedenfalls bleibt festzuhalten, dass obgleich des Pokalspielcharakters der Begegnung in Reutlingen die Saison noch nicht zuende ist und der Klassenerhalt frühestens am 33. Spieltag im Derby gegen den FCK II gefestigt werden kann. Und bis dahin liegt das Schicksal des FCS, unabhängig vom Charakter des Spiels, in den Händen seiner Spieler.

Quellen:
-fc-saarbruecken.de
-wikiquote.de

Mittwoch, Mai 16, 2007

Des FCS neue Kleider

Nach drei mäßig erfolgreichen Spielzeiten im dunkelblau/schwarzen Dress werden die Spieler des FCS in der kommenden Saison neu eingekleidet. Diese Woche wurde die neue Arbeitskleidung des 1. FC Saarbrücken offiziell vorgestellt. Dieses Stück Stoff, welches in Zukunft die Farben des FCS auf dem Spielfeld repräsentieren wird, wollen wir uns einmal näher anschauen.

Link zum Artikel auf fc-saarbruecken.de

Mir persönlich gefällt das neue Design recht gut. Die Farbwahl erinnert stark an das Trikot von 2002-2004, mit welchem man letztlich den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. Gleichzeitig sind die Streifen wieder in die Breite gegangen, so wie man es zuletzt in der Erfolgssaison 2000/2001 sah.
Das neue FCS-Trikot wird dasselbe Modell sein, das der FC Barcelona aktuell in "blaugrana" verwendet.

Auf der offiziellen FCS-Homepage wird das Trikot auch von Neu-Manager Wolfgang Loos präsentiert. Wenn man den Namen Loos in einem Atemzug mit einer Trikotpräsentation nennt, dürfte man wohl zumindest in Braunschweig hellhörig werden.
Dort war Wolfgang Loos noch bis Oktober 2006 als Manager tätig. In seine Braunschweiger Zeit fiel auch ein Streit um das Heimtrikot zur Saison 2006/2007.

Link zum Artikel

Dieses blaue Hemd wurde von vielen Fans als "Sponsoren-Leibchen" kritisiert und schnell formierte sich unter tradition-erhalten.de eine Gegenbewegung, welche , ähnlich zum Bremer Vorbild, einen alternativen Vorschlag zu einem zivilen Preis verkaufte. Der Verein nahm die Kritik an und entschied, fortan in gelben Trikots die Heimspiele zu bestreiten. So kann die Auseinandersetzung zwischen einem Verein und seinen Anhängern auch konstruktiv verlaufen!

Manager Loos hat diesen Fehler in Saarbrücken nicht begangen. Das neue Trikot ist ein würdiger Arbeitsanzug für unsere Spieler und ohne Frage ein sehr ästhetischer Anblick. Wer sich die wirklichen Tiefpunkte in der Geschichte der FCS-Trikots zu Gemüte führen möchte, dem will ich mal folgende Links ans Herz legen (Ich verweise auch auf die interessante Trikotsammlung auf saarbrueckentrikot.de):

-Trikot Saison 1994/1995
-Trikot Saison 1995/1996

Jedoch sollte man nie vergessen, dass die Spieler, die am Ende in den Trikots stecken, hauptverantwortlich dafür sind, unsere Vereinsfarben würdig zu vertreten!
(Muss ich hierzu noch zusätzlich erwähnen, dass der Klassenerhalt Pflicht ist?)

Samstag, Mai 12, 2007

Der FCS hält sich im Spiel

Anders als an den vorherigen Samstagnachmittagen war ich vor dem Spiel gegen Aalen besonders nervös. Jede Niederlage, jedes Unentschieden könnte in der Endabrechnung am 2. Juni den Abstieg bedeuten. Noch hat der FCS sein Schicksal in der eigenen Hand und könnte den Klassenerhalt ohne die Schützenhilfe anderer Vereine sichern.

Nervös ging es also mit dem Fanbus nach Saarbrücken, wo bei wechselhaftem Wetter der VfR Aalen als Gegner wartete. Viele Leute verwechseln den VfR Aalen immer noch mit dem Nordregionalligisten Rot-Weiß Ahlen (ehemals LR Ahlen), was wohl daran liegt, dass die Städtenamen homophon sind. Auch wenn man den Unterschied zumindest auf der Landkarte zu erkennen ist, werden auch in Zukunft noch Missverstädnisse auftreten. Solange kein Spieler sich nach Aalen verirrt, der doch eigentlich ins Wersestadion wollte, ist das aber kein Beinbruch.

Der E-Block war relativ gut gefüllt, wenn man sich die derzeitige Tabellensituation ansieht. Die Vorfreude auf das Spiel stieg und mit einer guten Portion an Motivation begab ich mich herunter in den Block. Im Block verteilten sich einige Schwenkfahnen aus Plastikfolie, welche optisch vielversprechend wirkten. Unzählige Doppelhalter ergaben ein farbenprächtiges Bild zu Beginn des Spiels.

'fahnen' von Carsten_FCS

Die Startaufstellung des FCS verwunderte die Zuschauer doch ein wenig. Der zuletzt schwache Marco Gebhardt durfte von Beginn an spielen, obwohl sich in Elversberg der junge Göhkan Impis klar für einen Einsatz empfohlen hatte. Dafür waren mit Schwartz, Humbert und Frantz drei Spieler der jungen Generation vertreten.
Das Spiel begann turbulent. Nach vier Minuten fand ein Eckball irgendwie den Kopf von Mustapha Hadji, welcher das Leder gekonnt im Tor der Aalener unterbrachte. Die erste Ansage an die Konkurrenz wurde durch die Stadien der Regionalliga Süd getragen:
Der FCS ist noch da!

'torhadji' von Carsten_FCS

Der FCS behielt in der Folgezeit das Tempo bei und drängte die Aalener immer wieder zurück. So kam es zu einem der kuriosesten Treffer im Ludwigspark. Ein Aalener Verteidiger wollte einen hohen Ball per Kopf zu seinem Torwart zurückspielen. Dumm nur, dass er den Ball über seinen Schlussmann hinweg hob und Jonathan Jäger dieses Geschenk dankend annahm und zum 2:0 vollstreckte. Mit einem Mal schien ein ganzes Stadion von einer schweren Last befreit. Meine Nervosität verabschiedete sich zusammen mit meiner Skepsis in eine wohlverdiente Ruhepause.
In der Folgezeit ließ der FCS es etwas lockerer angehen und hielt Aalen gekonnt in Schach. Gelegenheit, um sich das Treiben auf den Rängen anzusehen. Was jedem sofort auffiel war der halbleere D-Block.

'halbleererdblock' von Carsten_FCS

Folglich war der D-Block nicht oft akustisch vernehmbar. Das Spiel gegen die Stuttgarter Kickers hat hier deutliche Spuren hinterlassen. Leider musste man mit der Zeit dann aber auch feststellen, dass die steigende Anzahl an Fans im E-Block nicht zwangsläufig zu einer besseren Stimmung führt. Einige der Neuzugänge schienen das Klischee der stummen D-Blockler zu bedienen, welchen oftmals der Zerfall des Fanblocks zugeschrieben wurde. Somit waren es doch die gleichen Leute wie immer (und einige Gäste aus Nancy), welche für den Gesang sorgten. Desweiteren gab es in der Virage Est noch ein Plakat für die erfolgreiche B-Jugend des FCS, mit welchem man gleichzeitig auf einen Vorfall aufmerksam machen wollte. Wie in der "Kurvenlage" zu lesen war, wurde den Jugendspielern der Besuch des E-Blocks aufgrund des "Vorstand raus!"-Banners (die dazugehörigen Rufe gab es auch heute zu hören) verboten. Auf dem Platz zeigte sich der FCS derweil bemüht und ging so verdient mit einer 2:0-Führung in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste. Der FCS erhöhte den Druck auf das Aalener Tor und kam so zu seinen Chancen. Mike Frantz kam in der 51. Minute alleine vor Torwart Linse und platzierte den Ball überlegt und sicher in der langen Ecke. Mit dem 3:0 schien das Spiel entschieden und grenzenloser Jubel zog sich durch den Ludwigspark. Gleichzeitig wurde immer wieder mit einem Auge nach Pfullendorf geschielt, welche mit einem 1:1 gegen den KSC II zwei Punkte vom FCS entfernt lagen.
Nun folgte die größte Tat von Marc Birkenbach. Der Jugendnationalspieler wehrte mit einer spektakulären Flugparade einen Kopfball aus kurzer Entfernung ab und konnte auch den Nachschuss zur Ecke klären. Einen Weitschuss konnte er kurze Zeit später nur noch an den Pfosten lenken und so schob Marcus Steegmann den zurückprallenden Ball ins Tor. Die Stimmung war nun merklich gedämpft.

Doch Jonathan Jäger zeigte erneut seine Klasse und warum er von Zweitligisten kräftig umworben wird: ein sehenswertes Dribbling schloss er mit einem knallharten Schuss in die rechte Ecke ab und stellte mit dem 4:1 den alten Abstand wieder her. In der Folgezeit verlagerten sich die Blau-Schwarzen auf das Kontern, wobei Jäger und Hadji einen glänzenden Eindruck machten, aber auch die jungen Schwartz und Frantz überzeugten. In der Abwehr war erneut Hornig stärkster Saarbrücker.

'schwartz' von Carsten_FCS

Die Lage war nun bis zur 80. Minute entspannt als Didier Philippe den dritten Wechsel tätigte. Für Frantz kam der angeschlagene Halet, welcher kaum den Platz betreten hatte als er schon verletzt am Boden lag. Es ist mir unverständlich, wie Philippe diesen Wechsel tätigen konnte. Ich wünsche Clement Halet an dieser Stelle gute Besserung!
Fast zeitgleich mit dem Anschlusstreffer von Christ wurde auf der Anzeigetafel die Schreckensmeldung der Pfullendorfer Führung auf der Anzeigetafel eingeblendet. Zwar konnte der Sieg am heutigen Tag nicht mehr gefährdet werden, jedoch war man sich schlagartig wieder der Tatsache bewusst, dass der Klassenerhalt damit noch längst nicht in trockenen Tüchern ist. Damit klopfte auch die Nervosität wieder leicht an der Tür.

'mannschaft' von Carsten_FCS

In Karlsruhe müssen weitere drei Punkte her, die den FCS im Spiel um die Regionalliga halten!

Freitag, Mai 11, 2007

FCS-Zitat der Woche (6)

Das sechste FCS-Zitat der Woche wartet mit dem Dauerthema der Saison, dem "Abstieg, auf. Diesmal äußerte sich ein Spieler zur Thematik und bezog damit deutlicher Stellung, als es Reinhard Klimmt vor etwa zwei Wochen tat. In der Saarbrücker Zeitung(SZ) erschien am Montag ein Artikel über den Sieg im Saarderby gegen Elversberg, welcher auch den doppelten Torschützen Jonathan Jäger zu Wort kommen ließ.

"Es ist unmöglich, dass dieser Verein absteigt."
-Jonathan Jäger


Wenn das nur so einfach wäre, würden sich alle Abstiegsängste in Luft auflösen! Tatsächlich ist der FCS in den vergangenen fünf Jahren zweimal aus der zweiten Bundesliga abgestiegen. Beim letzten Abstieg war Jäger schon hautnah dabei, schließlich wurde er ja Anfang 2006 verpflichtet.

Damit ist Jägers Aussage in der Praxis schon widerlegt. Als kleiner Trost bleibt, dass selbst die "Unabsteigbaren" vom VfL Bochum ihren Ehrentitel nicht über 1993 hinaus behalten konnten und irgendwann auch dem Abstiegsgespenst zum Opfer fielen. Dafür dürfen sich die Bochumer mittlerweile "Rekordwiederaufstieger" in die Bundesliga nennen. Diesen Titel würde wohl jeder FCS-Anhänger gegen die derzeitige Misere eintauschen wollen.

Jägers Aussage demonstriert in der derzeitigen Situation vor allem das, was der FCS dringend nötig hat: Selbstbewusstsein. Ein selbstbewusstes Auftreten wird auch gegen die auswärtsstarken Aalener nötig sein, da es im eigenen Stadion weiterhin gegen den Abstieg geht. Dadurch, dass die Konkurrenz am letzten Spieltag gepunktet hat, ist es weiterhin nur das bessere Torverhältnis, das den FCS von einem Abstiegsplatz trennt. Jägers Satz mag vielleicht überheblich wirken, aber er trifft genau die Einstellung, die Spieler und Fans in den letzten vier Spielen an den Tag legen müssen:
Lasst uns den Abstieg zu einem Ding der Unmöglichkeit machen!

Quelle:

SZ vom 07.05.07 "Jäger lässt FCS jubeln, Abstiegskampf geht weiter" von T. Klein und H. Lehmann

Mittwoch, Mai 09, 2007

Mitgliederversammlung angekündigt

Überraschenderweise konnte man heute auf sr-online.de lesen, dass der 1. FC Saarbrücken wohl in der Sommerpause die nächste, längst überfällige Mitgliederversammlung stattfinden wird. SR-Online hat sich mit einigen Fragen an den Verein gewendet, um Licht in das Dunkel der Vereinssatzung des FCS zu bringen.

Die Überfälligkeit einer ordentlichen Mitgliederversammlung begründet sich schon in der Satzung selbst, da diese verlautet, dass einmal im Jahr, spätestens sechs Monate nach Schluss des Geschäftsjahres eine Generalversammlung einberufen werden muss(§ 11.1). Fristende für die letzte Generalversammlung war demnach Ende Dezember 2006. Diese Generalversammlung fand bis heute nicht statt.

Der Verein teilte sr-online.de mit, dass die Gründe für die lange Verzögerung "rein organisatorischer Natur" seien. Darüber, ob die Verspätung der Versammlung auch mit der aufgeheizten Stimmung unter den Anhängern nach dem Abstieg im Sommer 2006 zusammenhängt, kann spekuliert werden. Schließlich war die letzte Saison von Protest gegen den Vorstand geprägt. Eine Generalversammlung kurz nach dem Abstieg aus der zweiten Liga wäre dem Vorstand wohl nicht gelegen gekommen.

Verbunden mit den mageren sportlichen Leistungen im Jahr 2007 und der wachsenden Kritik am Präsidium, konnte man in letzter Zeit die Entwicklung dahingehend verfolgen, dass sowohl Saarbrücker Zeitung, als auch der saarländische Rundfunk kritischer berichten. Ich begrüße diesen Trend, da ich mir schon vor Weihnachten eine kritischere Berichterstattung der saarländischen Medien gewünscht habe.

Der Beitrag von Patrick Reitler stellt hierbei ein äußert positives Beispiel dafür dar, wie eine kritische Berichterstattung mit allerlei Fakten aussehen kann.
Die kommenden Wochen werden zeigen, mit welcher Stimmung die FCS-Mitglieder auf die (hoffentlich) im Sommer stattfindende Generalversammlung erscheinen werden. Die Erfahrung zeigt, dass der Großteil der Anhänger zur Amnesie, wenn es um die Fehlleistungen der Vereinsführung geht. Anders ausgedrückt: ein versöhnliches Ende würde die vergangenen Monate in den Hintergrund rücken. Jedoch muss man auch sagen, dass es mittlerweile sehr wohl Fans gibt, die dauerhaft kritisch gegenüber dem Präsidium eingestellt sind. Diese werden sich nicht alleine mit einem Klassenerhalt zufrieden geben.

Sollte jedoch der Super-GAU eintreten und der FCS absteigen, dürfte das Situation noch einmal zusätzlich verschärfen. Und das sollte in den kommenden vier Spielen tunlichst vermieden werden!

Quellen zu diesem Beitrag:
Überfällig: FCS-Mitgliederversammlung (sr-online.de)

Montag, Mai 07, 2007

Was Carsten denkt (5)

Heute melde ich mich mit meinen Gedankengängen zurück. Ich versuche sie anstandshalber auch halbwegs zu entwirren und zu einem runden Beitrag in dieser Rubrik zu ordnen.

Der Fluch ist gebrochen!
Was diese Saison kaum noch für möglich gehalten wurde, hat der FCS am vergangenen Samstag vollbracht: der zweite Auswärtssieg!
Das war ein ziemlich großer Grund zur Freude, da man dem Lokalrivalen Elversberg, der seitens der Presse schon zur neuen Nummer 1 im Saarland gekürt wurde, im direkten Duell die Grenzen aufzeigte. Endlich gaben unsere Molschder mal wieder ein Lebenszeichen von sich.
Wie ich schon im letzten Beitrag angekündigt habe, war ich leider nicht vor Ort anwesend. Folglich gibt es auch keinen Erlebnisbericht aus Elversberg, was mir eigentlich egal ist, da ich einfach nur froh darüber bin, dass der FCS das Siegen in der Fremde nicht verlernt hat. Natürlich ärgere ich mich schon ein wenig, nicht dabei gewesen zu sein, aber am Ende siegt die Freude.

Doch eine Sache werde ich wohl nie begreifen: warum pendelt die Mehrzahl der FCS-Fans zwischen den beiden Extrema "himmelhoch jauchzend" und "zu Tode betrübt"?
Kaum hat der FCS den zweiten Auswärtssieg der Saison eingefahren, schon scheint der Klassenerhalt von selbst einzutreten. Vor allem im FCS-Forum sieht man die kritische Haltung der letzten Wochen rasch verschwinden, was man vor allem an der geringen bis nicht vorhandenen Resonanz in diesem Thread sieht.
Natürlich ist sind Internetforen nur ein geringer Teil der Fanszene, auch wenn sie in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben. Im Stadion wird wohl kaum einer die Saison 06/07 und die Fehlleistungen des Vorstands so schnell vergessen und verzeihen.

Wirft man einen Blick in die Tabelle, stellt man fest, dass der Klassenerhalt alles andere als sicher ist. Als letzter direkter Konkurrent kristallisiert sich der SC Pfullendorf heraus, der zurzeit mit gleicher Punktzahl neun Tore in der Differenz von uns entfernt ist. Da noch vier Spiele ausstehen, könnten am Ende selbst die geforderten 43 Punkte nicht ausreichen. Wichtig ist jedoch, dass der FCS mit dem Sieg in Elversberg weiterhin sein Schicksal in den eigenen Händen liegen hat. Da kein direktes Duell gegen Pfullendorf und die unten lauernden Darmstädter mehr ansteht, ist es umso wichtiger, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu verwirklichen!
Gegen Aalen muss ein weiterer Sieg erfolgen!

Nach einer stressigen Woche bin ich froh, dem Heimspiel gegen Aalen ein wenig entspannter entgegenzusehen. Mich freut es, dass sich zurzeit die Leserzahlen im Blog auf einem konstant hohen Niveau befinden und trotz aller schulischen Verpflichtungen das Blog immer weiter wächst. Diesen Monat dürfte die 150-Einträge-Marke geknackt werden. An der Motivation mangelt es mir im Moment nicht, jedoch schieben sich immer wieder Wochen in den Kalender, in denen die Schule vorgeht und ich mich eher mit Effi Briest, Julius Caesar und dem braven Kasperl und schönen Annerl als Jonathan Jäger, Mustapha Hadji oder dem FCS beschäftigen muss. Immerhin verspricht diese Woche einiges an Erholung vor dem kommenden Heimspiel und in der Zwischenzeit einiges an Gesprächsstoff im FCSBlog.

Bis bald!

Carsten

Freitag, Mai 04, 2007

Unwichtige und wichtige Einzelheiten vor dem Spiel in Elversberg

Warum wird der FCS eigentlich immer in Krisenzeiten mit akuter Abstiegsgefahr zum Werbeträger?
Geht man zurück ins Jahr 2005, wird wohl jedem der 22. Mai in den Sinn kommen. Für Eintracht Trier war es der Tag, der den Absturz bedeutete, für den FCS war es der Klassenerhalt. Für einen saarländischen Radiosender war es sogar mehr. Es war ein werbewirksames Event, welches durch den positiven Ausgang auch noch den Beigeschmack bekam.
Im Vorfeld zu diesem Spiel wurde zu einer Aktion aufgerufen, welche ein geeignetes Schild für dieses Abstiegsduell gesucht wurde. Die Schilder wurden zum Spiel selbst im Fanblock verteilt.
Selbiger Radiosender war auch für eine Aktion verantwortlich, bei welcher einige Freiwillige quasi in Anlehnung an den Fackellauf vor den Olympischen Spielen eine FCS-Fahne durch das Saarland trugen.
Wenn der FCS morgen gegen Elversberg spielt, werden einige FCS-Fans mit einem Gefährt anreisen, was man wohl am ehesten als Fahrrad für sechs Personen bezeichnen könnte. Natürlich besitzt auch diese Aktion reinen Symbolcharakter und dient nur dazu, der Mannschaft seine Unterstützung zuzusagen.

Was sollen solche Aktionen eigentlich bringen?
In solchen Aktionen steckt eigentlich nur der Loyalitätsbeweis gegenüber Vereinsführung und Sponsoren. Vielleicht sind solche Aktionen auf den ersten Blick witzig und lobenswert, doch bei näherer Betrachtung ist der Zweck solcher Aktionen doch eher auf den Bereich der Werbung beschränkt.
Diesen Werbegags fehlt nämlich der entscheidende Faktor: das Herz!
Wenn Fans ihre Vereinstreue auf ungewöhnlichem Wege beweisen, wie etwa einer Auswärtsfahrt per Ausflugsdampfer oder Radtour, dann nicht um irgendeinen Markennamen in den Vordergrund zu stellen. Solche Aktionen besitzen im Gegensatz zu ihren Werbeklonen Kreativität und Spontaneität.

Nun zu den wichtigen Dingen: Das morgige Spiel in Elversberg!

Es dürfte jedem inzwischen unmissverständlich klar geworden sein, dass es für unseren FCS um mehr als nur drei Punkte geht.
Auch wenn ich mich wiederhole: es geht um die Existenz!
Und aus diesem Grund wünsche ich mir, auch wenn ich selbst leider nicht anwesend sein kann, nur zwei Sachen:
1. Ein Gästeblock, der seine Mannschaft geschlossen über 90 Minuten hinweg anfeuert!
2. Drei Punkte für den FCS!

Donnerstag, Mai 03, 2007

FCS-Zitat der Woche (5)

Diese Woche betrachten wir ein Zitat zum Thema "Talentförderung".
Vor dem wichtigen Duell der beiden saarländischen Vertreter in der Regionalliga, hat die Saarbrücker Zeitung(SZ) im Artikel "Wiedersehen mit der Vergangenheit"(03.05.07) von Heiko Lehmann ein Auge auf die drei Spieler geworfen, die letzten Winter von der Landeshauptstadt ins Dorf gewechselt sind. Die Rede ist natürlich von Nico Zimmermann, Florian Weber und Pascal Olivier.
Während Weber kein gutes Haar am FCS ließ(worauf ich nicht weiter eingehen will), machte Olivier folgende Aussage:
"Wir haben seit der C-Jugend für den FCS gespielt und hätten gerne weitergemacht."
-Pascal Olivier

Wer die Regionalliga Süd aufmerksam verfolgt, wird wissen, dass eben jener Olivier seit seinem Wechsel an die Kaiserlinde dreimal in sechs Spielen getroffen hat. Für die Statistiker unter uns heißt das, dass Olivier im Schnitt alle 65 Spielminuten ein Tor erzielte. Olivier genießt den Ruf eines ausgezeichneten Edeljokers.
Schon Michael Henke warnte davor, Olivier gehen zu lassen und nun haben wir die Bestätigung, dass der FCS ein weiteres Talent verschwendete. Vielleicht ändert sich ja dieser Umgang mit Talenten, seitdem Manager Loos die Wichtigkeit der A-Jugendmannschaft betonte. Hoffentlich bleibt diese Doktrin keine leere Phrase, da man sonst weiterhin sagen kann:
Der FCS verheizt Talente!

Mittwoch, Mai 02, 2007

Warum der FCS nicht absteigen darf

Der sportliche Trend beim FCS zeigt immer deutlicher gen Oberliga. Erkannt haben das alle (bis auf die Vereinsführung) und machen sich ihre ganz eigenen Gedanken hierzu. Während die Treuesten der Treuen in ungläubiger Trauer resignieren und die Verbitterten halb spöttisch, halb gekränkt ein "typisch FC!" von sich geben, ergötzen sich die FCS-Gegner am drohenden Abstieg des Vereins.
Hat der FCS eigentlich verdient, weiterhin in der Regionalliga zu bleiben?
Warum darf der FCS nicht absteigen?

Hier ist die ultimative (leicht subjektive und nicht immer ernstgemeinte) Liste der Gründe, die dem FCS die Aufenthaltsgenehmigung für die Regionalliga erteilen:


1. Der Ludwigspark darf nicht untergehen!
Das saarländische Stadion mit der größten Zuschauerkapazität muss weiterhin mindestens in der Regionalliga als Spielort vertreten sein. Und welcher Verein eignet sich hierfür besser als der FCS? Spiele wie Elversberg vs. Ingolstadt vor 400 Zuschauern sind im Ludwigspark unvorstellbar!

2. Blau-Schwarz ist gut für den deutschen Fußball!
Wo sind die ganzen blau-schwarzen Traditionsvereine hin? Nachdem Eintracht Trier und Waldhof Mannheim in der Oberliga verschwunden sind, bleibt der FCS als letzter blau-schwarzer Verein der Regionalliga zurück. Die Zweitligisten Koblenz und Paderborn klammern wir mal aus (Hat Paderborn eigentlich Tradition? Egal, außerdem sind die schwarz-blau und nicht blau-schwarz...).

3. Zwei Vereine sind besser als einer!
Ein Abstieg des FCS würde automatisch zur Folge haben, dass Elversberg eines seiner bestbesuchten Heimspiele pro Saison verliert. Das kann doch niemand wollen! Bei zwei sportliche und wirtschaftlich gesunden Vereinen kommt auch nicht mehr die Idee einer Vereinsfusion (FC Saar) auf.

4. Die SV Elversberg ist langweilig!
Wo wir gerade beim Thema sind: Tut mir leid, liebe Elversberger, aber euer Verein ist langweilig! Ihr habt ein ruhiges Umfeld, wenig Zuschauer, keine aufgebrachten Fans und kein skandalträchtiges Präsidium. Selbst Eugen Hach ist bei euch auch vergleichsweise ruhig geworden. Ihr habt sozusagen eine "weiße Weste", was auch mit euren Trikots übereinstimmt. Könnt ihr überhaupt die saarländischen Medien unterhalten/erheitern, wenn ihr auf euch alleine gestellt seid? (Obwohl ich mir manchmal wünsche, dass der FCS auch ein wenig mehr wie die SVE wird...)

5. Wir (die Fans) brauchen Erfolgserlebnisse!
Es gibt wohl kaum jemanden im Fußball, der so vom Leid geplagt wird, wie wir FCS-Fans. Jeden Montagmorgen bekommen wir in der Schule/auf der Arbeit zu hören, gegen welche Feierabendtruppe unsere Ansammlung von Besserverdienern dieses Wochendende verloren hat. Ich kann dieses Gespräch nicht mehr aushalten! Bitte macht was dagegen!

Wieso rege ich mich eigentlich auf? Am Ende siegen doch immer die Guten!
Nur frage ich mich, ob der FCS wirklich noch zu den Guten gehört oder bereits den Inbegriff des Bösen darstellt.