Donnerstag, Juni 14, 2007

Das Personalkarussel dreht sich

Wer hätte gedacht, das erst der dritte Abstieg des 1. FC Saarbrücken in der Ära Ostermann das Personalkarussel in den obersten Vereinsgremien in Bewegung versetzt?

Nachdem jetzt schon einige Tage bekannt ist, dass Ostermann und Meiser ihre Ämter eigentlich schon längst abgeben wollten, gibt es nun endlich die ersten konkreten Namen derer, die nun das Ruder des FCS übernehmen sollen. Interessanterweise setzt man nun auf zwei Ex-Profis, die wohl allen FCS-Fans noch in bester Erinnerung sind: Harald Ebertz und Egon Schmitt. Ebertz soll dabei den Sprung vom Jugendtrainer zum Vize-Präsidenten vollziehen, während Schmitt als Ersatz für Leo Petry in den Aufsichtsrat rücken soll. Es stellt sich die Frage, ob diese Neubesetzung alleine die Wogen glätten soll oder ob man hier auf fussballerische Kompetenz setzt.
Die Suche nach einem Präsidenten ist damit noch nicht beendet, da mögliche Kandidaten wie Arnold oder Marquardt laut dem (Noch-)Aufsichtsratvorsitzenden Klimmt abgesagt hätten. Der Wunschkandidat vieler FCS-Fans, der ehemalige Nationalspieler Wolfgang Seel, scheint auch nicht neuer Präsident zu werden. Jedoch wird er eine beratende Funktion im Verein übernehmen, was immerhin als positiv zu bewerten ist.
Mit Michael Krüger wurde gestern der Mann vorgestellt, der als Trainer die Qualifikation für die neue, dreigleisige Regionalliga bewerkstelligen soll. Damit scheint die Gerüchteküche bestätigt, in der seit dem Amtsantritt von Wolfgang Loos dessen ehemaliger Partner aus Braunschweiger Zeiten für den Trainerposten favorisiert wurde.
Was kann man schon jetzt zu diesen Personalien sagen?

Harald "Harry" Ebertz:
Dass er große Verantwortung für den Neuaufbau übernehmen soll, überrascht ein wenig. Grund zum Zweifeln gibt allenfalls Ebertz relativ junges Alter und die damit verbundene Unerfahrenheit für ein solches Amt. Man sollte jedoch berücksichtigen, dass mit Ebertz endlich Fußballfachverstand in das Präsidium wechselt, was wohl das wesentliche Defizit der letzten Jahre beheben könnte.

Egon Schmitt:
Hier verhält es sich ähnlich wie mit Harry Ebertz, wobei Schmitt über eine größere Lebenserfahrung verfügt. Er soll in den Aufsichtsrat, ein Gremium mit derzeit sieben Mitgliedern, berufen werden. Als ehemaliger Spieler kann man sich von ihm erhoffen, dass auch der Aufsichtsrat auf Fußballballebene kompetenter wirkt und auch dementsprechend agiert. Zusammen mit Ebertz könnte Schmitt die Identifikation der Fangemeinde mit dem Verein und seinen Offiziellen stärken.

Michael Krüger:
Für ein erfolgreiches Wechselspiel zwischen Manager und Trainer ist es notwendig, dass diese beide sich kennen und einander vertrauen können. Deshalb ist die Verpflichtung Krügers ein konsequenter Schritt für den Neuaufbau. Dieser muss die Qualifikation für die Regionalliga mit einer Arbeitsweise erreichen, die auch für höhere Ligen angemessen wäre, da es nur vier Startplätze gibt. Die Oberliga ist mit ihrer Mischung aus ehemaligen Traditionsvereinen und Mannschaften aus der Provinz wohl als Zweiklassengesellschaft zu sehen, in der schon für der Kampf um die ersten Plätze beginnt. Deshalb muss der FCS möglichst viele profihafte Strukturen besitzen, unter denen das Traineramt eines der wichtigsten ist.

Ob diese Neubesetzungen auch in der Zukunft zu echten Glücksgriffen werden, lässt sich nur sagen, wenn das Personalkarussel sich nicht aufhört zu drehen, bevor die letzten Verantwortlichen am Niedergang der letzten Jahre das Feld geräumt haben. Dann können wir mit Sicherheit sagen, dass Ebertz, Schmitt und Krüger nicht einfach die klangvollen Namen sind, die den Fans nur den äußeren Schein vermitteln sollen, dass sich etwas ändert, während im Hintergrund kein wirklicher Neuanfang stattfindet.

Links zum Thema:
-Personelle Veränderungen in der FCS-Spitze (FCS-HP)
-Interview mit Michael Krüger (sr-online)
-Ebertz soll neuer Vize werden (sr-online)

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