Samstag, Juli 29, 2006

Musikalische (R)evolution

In spielfreien Phasen, vorzugsweise in der Sommerpause, ist bekanntlich die Auswahl der Themen rund um den FCS immer sehr rar. Also bedient man sich der Trickkiste und zaubert bestimmte Diskussionen aus dem Hut. Die Dauerbrenner unter diesen Diskussionen sind die Stadionfrage (ausschließlich 2. Liga) und die Musik im Ludwigspark.

Besonders beliebt ist hierbei die Frage des Stadionsprechers, der ausgewählten Musikstücke und vor allem die Musik beim Einlaufen. Da war es mal der "Triumphmarsch" aus Aida, nach einer Abstimmung von BAM gab es das sehr beliebte "Hells Bells" von AC/DC. Viele bemängelten die abgespeckte Version dieses Liedes, die der damalige Stadionradio-Partner Radio Salü aufbot. Am Ende der Saison folgte dann der Umstieg auf das weltbekannte "Vader Theme" aus Star Wars, welches allerdings ein gutes Omen im entscheidenden Spiel gegen Trier sein sollte. In der SR1/unserding-Ära wurde auf Initiative der Spieler (wenn man dem so glauben darf) der "Einmarsch der Gladiatoren" als Einlauf-Titel gewählt, was ein grandioser Griff ins Klo war.
Von Kampf war in besagter Saison nicht viel zu sehen.

Nun ist die Spielzeit 06/07 angebrochen und es findet, oh Wunder, wieder eine Abstimmung über ein Lied zum Einlaufen statt. Und als ob man es nicht geahnt hätte, liegt wieder "Hells Bells" klar in Führung. Wobei ich mich schon frage, wie man bei der Auswahl auf "Heimspiel" von Revolverheld und die FIFA-Hymne gekommen ist. Das alte Bergmannslied "Glück auf, der Steiger kommt" hat angesichts der saarländischen Vergangenheit absolute Berechtigung, in die engere Auswahl zu kommen.

Liebes FCS-Stadionradio,
macht es euch doch nicht unnötig schwer! Es gab vor einiger Zeit einmal eine Liste von vielen Titeln, die sich engagierte FCS-Fans gewünscht hatten. Besorgt euch doch einfach die nötigen CDs, um mal öfters diese Musik zu spielen! Ich weiß, dass ihr es in der Vergangenheit oft nicht einfach hattet und sowohl in Radio Salü-Zeiten (mit dem "Saarlandlauf" und den unsinnigen gelben Hochhaltetafeln) und der letztjährigen SR1/unserding-Partschaft nicht leicht und musstet oft herbe Kritik einstecken.
Es ist halt so, dass viele FCS-Fans die kultigen Stadionkracher von Leergut (allen voran "Wir kommen wieder") lieber hören, als z.B. "In der 2. Liga deutscher Meister" von Schaafa Sämpf, was wie der Gladiatorenmarsch letzte Saison überheblich und unpassend war.
Ich muss euch die Abstimmung zur Einlaufmusik, sowie eure angekündigte Abstimmung zur Tormusik hoch anrechnen und finde es auch schön und gut, dass ihr den Schritt in Richtung Fans macht. Nur warum nicht mal auf Altbewährtes zurückgreifen und ein paar Leergut-Songs spielen, oder die Liste von BAM reaktivieren?
(mit meinem Vorschlag nehme ich deutlich Abstand von allen Party-Ballermann-DJ-Ötzi-Drews-Schlagmichtot-Hits aus der Klemmschen Plattensammlung in früheren Zeiten)

Ich hab mich in den letzten beiden Jahren ehrlich gesagt ausdrücklich gefreut, wenn einmal "Entre dos tierras", irgendwas von Franz Ferdinand oder andere rockige Stücke im Programm vorkamen(ja, diese Momente unbeschreiblicher Freude gab es!).
Aber genauso niederschmetternd war die teils 15-minütigen Stücke, die sich wie Trance-House-08/15-Elektromusik anhörten. Genauso hab ich das Stadionradio verteufelt, wenn wieder einmal "Maniac" oder "Perfekte Welle" gespielt wurde. Ich weiß, dass ihr es NIE ALLEN recht machen könnt, jedoch wär es doch mal nett, eine geeignete Mischung zwischen Mainstream und der Musik, die die Fans hören wollen, zu finden.
Wie wäre es mal mit Musikwünschen vor den Heimspieltagen oder ähnlichem? Ich hoffe, dass ihr euch mal mehr zutraut. Denn ob die Abstimmung von engagierten Fans initiert wurde, oder von euch, darauf weiß ich leider nicht die Antwort.

euer Carsten

Da es in diesem Blog-Eintrag hauptsächlich um Musik geht, will ich natürlich auch ein paar Favoriten von mir nennen, um auf diesem Gebiet meine Meinung zu äußern.
Wie wäre es z.B. mit "Tubthumping" oder "Let me in"(Refrain) von den Beatsteaks als Tormusik? Würde auch "Zeit das sich was dreht" oder "54,74,90,2010" im Stadion nicht ablehnen, aber ein paar alte Leergut-Klassiker würden die Atmosphäre noch mehr aufwerten.
Trotzdem hört man privat ja nicht unbedingt nur Stadionmusik, habe in meiner Playlist eigentlich hauptsächlich Sachen von:
Franz Ferdinand, U2, Die Ärzte oder halt auch mal was wie Depeche Mode oder Rammstein dazwischen. Und um es versöhnlich ausklingen zu lassen ende ich mit einem altbekannten Spruch:

"Geschmackssache", sagte der Affe und biss in die Seife.

Links zum Blog-Eintrag:
-Abstimmung unter fc-saarbruecken.de und ludwigspark.de
-Die neue Seite von Leergut
-DIE Seite in Sachen Fußballmucke

Nachtrag 01.08.2006

Seit heute kann die Tormelodie auf der offiziellen FCS-Homepage gewählt werden. Und mal unter uns: Bis auf Song 2 von Blur und mit äußerster Vorsicht In the Shadows sind nur Songs vertreten, die sich genauso gut auf CDs befinden könnten, die Herry Klemm seinerzeit in der Sprecherkabine liegen hat lassen. Grade die "Hermes House Band" und "Right Said Fred" sind unglücklich gewählt.

Schade FCS-Stadionradio, das war leider nicht der richtige Weg (mal abgesehen von Song 2)!

Dienstag, Juli 25, 2006

Rückennummernsymbolik

Ex-Trainer gegen Präsident. Ein Rechtsstreit, der zurzeit die Medien im FCS-Umfeld beherrscht und das alljährliche Sommerloch zu verstopfen vermag. Und ich muss ehrlich zugeben: Das ist nichts neues! Hier werden alte Meinungsverschiedenheiten wieder zum Thema gemacht und wichtigere Dinge (Saisonvorbereitung, Transfers) in den Hintergrund gerückt.

Konsequenterweise werde ich mich also heute mit einer abstrakten Sache befassen, die im Fußball schon lange eine feste Größe ist, jedoch auch als alltäglich hingenommen wird: Die Rückennummer!

Bei der diesjährigen Vergabe der Rückennummer fällt sofort ins Auge, dass Hadji von der angestammten Nummer 13 zur 10, der prestigeträchtigsten Nummer wechselt. Nun gut, die Nummer die schon Leuten wie Maradonna, Zidane oder Platini gut zu Gesicht gestanden hat, mag eine Anziehungskraft sondergleichen verursachen, jedoch wird Hadji damit auch Nachfolger der letzten Träger dieser Nummer, die da wären:

Michael Oelkuch, Almir Delic, Faysal El Idrissi

Hoffen wir, dass Hadji seinem Trikot einen neuen Geist verleiht, der möglichst wenig mit dem der vorherigen Rumpelfüßler gemeinsam hat.

Wenn wir schon grade bei den Nummern von 1-11 sind, ist es interessant, dass bei ihrer Einführung im Fußball, diese Nummern für bestimmte Positionen festgelegt waren. Dass der Torwart immer noch die 1 trägt steht außer Frage, aber dass die 6 früher dem "Linken Läufer" vorbehalten ist, wäre heutzutage etwas seltsam. Vor allem wäre es seltsam, wenn man wieder mit 5 Angreifern, 3 Läufern und 2 Verteidigern spielen würde.

Würde man nach dieser Einteilung gehen, würde beim FCS mit der Nummer 2(die hatte zuletzt Mahouvé, der auf die 4 umsteigt) ein rechter Verteidiger fehlen. Der trägt bei uns aber die 18 und heißt Halet. Für diese Nummer war übrigens immer Jürgen Klinsmann bekannt, ein waschechter Angreifer. Nimmt man auch streng genommen die Quersumme aus 18, ist das die 9, die klassische Nummer des Mittelstürmers (einen ähnlichen Psychotrick wandte Iván Zamorano bei Inter Mailand an, als er zugunsten Ronaldos seine 9 gegen eine 18 tauschen musste. Hier half ein aufgeklebtes Pluszeichen).

Träger der 9 ist seit dieser Saison Taifur Diane (Vorher mit 36, auch hier die Quersumme "9"), der also als Mittelstürmer gefordert wird, auch wenn er grade verletzt ist. In den vorherigen Jahren hatte die 9 mit Nsaliwa ein Spieler für die Abwehr und den rechten Flügel inne. Der neue Stürmer Maghir Saglik erbt die Nummer 22 von Chadlj Amri, welcher mit dieser Nummer spielerische Achtungserfolge erzielte. Es wird wohl ein schweres Erbe.

Auch die Nummer 1, auf der in Saarbrücken seit einigen Jahren ein eigenwilliger Fluch lastet, schien bis zuletzt unbesetzt, würde nicht Neuzugang Envar Marina als 3. Torwart in den sauren Apfel beißen. Klar wird er wohl die 1 tragen, vorzugsweise aber in der Oberliga. Der Torwart Nr. 1 trägt nämlich die verkannte Nummer 12, in machen Vereinen schon marketingtechnisch für den 12. Mann aussortiert...ähem...reserviert. Dass Peter Eich bisher jeden die sich vor ihn drängeln wollten, abblitzen ließ, scheint hier eine versteckte Botschaft zu sein.

Neuzugang Lintjens trägt übrigens die Nummer 7, welche sowohl von Zauberern wie Raúl und Scholl, als auch wie den kernigen Typen Cantona und George Best, geschätzt wurde. Eine Nummer mit hohem Ansehen und auch unverkennbarem Kultfaktor hat er da, unser Sven. Auch er hatte bekanntlich seine Probleme bei seiner letzten Station in Siegen.

Wenn ich mir jetzt meinen Text ansehe, hab ich jetzt das Sommerloch ordentlich mit unnützen, jedoch interessanten Fakten gefüttert. Und vielleicht merkt die Presse irgendwann, dass es auch noch Fußball gibt.

In diesem Sinne

euer Carsten

Anmerkung:

Zu folgendem Beitrag gibt es einige Literaturquellen:

Fußball Unser, 2005, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG / BIBLIOTHEK
(Hrsg. v. Eduard Augustin, Philip von Keisenberg u. Christian Zaschke)
Lattenschuss, 2006, ULLSTEIN TB
(Christian Ewers)
Saaramateur, Ausgabe vom 25.7.2006

Nachtrag 31.07.2006 22:25 Uhr

Laut der offiziellen FCS-Homepage geht Enver Marina nun doch dem Fluch der Nr. 1 aus dem Weg und wählt die 21, die zuletzt Demai trug. Mal sehen, ob auch Saglik bei der 22 bleibt. Ob sich der Saaramateur hier auch getäuscht hat?

Mittwoch, Juli 19, 2006

2-Fragen-Interview: Michael Henke

Heute mal ein paar knappe Worte zu diesem kurzen und seltsamen Video:

Entstanden ist dieses Kurzinterview auf dem neuen Rasenplatz in Schwemmlingen nach dem Testspiel gegen eine Stadtauswahl.

Ich wollte ja schon lange ein Video für den FCS-Blog drehen und dieses seltsame Dokument war das Ergebnis. Zwei Fragen, die einen (mehr oder minder) beschäftigen und zwei Antworten, den Spektren "erwartete Antwort" und "undurchsichtige Antwort" zugeordnet werden kann. Aber seht selbst.

Dienstag, Juli 18, 2006

Alte und neue Gesichter

Heute dreht sich alles um das Testspiel FCS vs. FC Metz in Burbach, welches letzten Samstag mit 3:2 zugunsten Saarbrücken ausging.

Erst ein paar Worte zum Titel, denn der wird wohl einige Leser verwirren. In Burbach konnte man wirklich einige alte und neue Gesichter bestaunen. Zu den neuen gehörte Mahir Saglik, der nach einem Österreich-Intermezzo nach Deutschland zurückkehrt.

Und siehe da: ein Stürmer! Der Superstürmer von Saarbrücken ist Mahir Saglik!!! JAAAAAA! ENDLICH!

Und das sagt die Jury: „Ein junger Spieler, der dorthin geht, wo es weh tut. Für ihn hat gesprochen, dass er über Regionalligaerfahrung verfügt und auch regelmäßig getroffen hat." (Zitat Henke)

Trotzdem wird weiterhin ein kopfballstarker Stürmer gesucht. Dieser wird wohl hervorragend mit unserem nichtvorhandenen Flankengott harmonieren. Oder ist diese merkwürdige Suche nach einem Kopfballstürmer ein Zeichen für die Rückkehr von Gunter Thiebaut? Der FCS ist doch noch für Überraschungen gut.

Ein altes Gesicht befand sich unter den Metzer Testspielern. Nein, nicht Hotelhallenbrecher Kampa, sondern Faysal El Idrissi, der an diesem Tag ganz in weiß, der Farbe der Unschuld, spielen sollte. Dieser bewies auch, dass er nichts von seinem Können verlernt hatte. Oder um zu präzisieren: Standarts so schlecht wie in seinen letzten FCS-Spielen, Flugeinlagen in ihrer Quantität und Qualität unverändert.
Das Kommen hatte sich schonmal gelohnt.

Nach einem Abstecher an den mobilen FC Metz Shop (Schal für 2 €) und einem Rundgang im Stadion mit meinem neuen T-shirt (Aufschrift vorne: Der kritische Begleiter des FCS; hinten: www.fcsblog.de) stellte ich mich hinter das Gehäuse des FC Metz und durfte sogleich den Volleyschuss von Stephan Kling bewundern. Ein Treffer, den ich Kling nicht unbedingt zugetraut hätte. Hoffen wir mal, dass es dieses Jahr auch kein Verletzungspech für das Ex-Bayerntalent gibt.



Nach 90 Minuten Erstligaabsteiger gegen Neudrittligist stand es 3:2 für unseren FCS und Faysal El Idrissi konnte gedemütigt die Heimreise antreten. Der FCS hingegen deckt mit diesem Achtungserfolg den Mantel des Schweigens über das peinliche 1:1-Unentschieden gegen Röchling Völklingen. Bester Spieler war Kling, Jäger gewohnt unverzichtbar im Sturm, Haastrup mit einigen guten "Ich-hau-den-Ball-bis-in-die-Saar"-Befreiungsaktionen und Mustapha Hadji mit einer kleinen, unschönen Verletzung.

Nun war freie Bahn für zig FCS-Fans, die den Platz stürmten, um Autogramme ihrer Helden zu ergattern (Peter Eich hatte hier die Niete gezogen und dürfte wohl Autogramme im vierstelligen Bereich geschrieben haben). Ich suchte mir dieses mal den Mann aus, der zu unserem Aufstiegsgarant wird. Versprochen.



Hauptsache die Vorbereitung ist da und die Saison 06/07 nicht mehr fern.

Donnerstag, Juli 13, 2006

SBSDSS (Staffel 2006/2007)

Herzlich Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von

SAARBRÜCKEN sucht den SUPERSTÜRMER

der alljährlichen Castingshow des FCS. Wer wird diese Saison die Nachfolge von Henrich Bencik und Chadlj Amri antreten?

Das Prinzip der Sendung:

Jedes Jahr wird unter hunderten Männern der Altersgruppe der 18- bis 45-Jährigen derjenige gesucht, der die verantwortungsvolle Aufgabe eines Stürmers beim saarländischen Spitzenklub 1. FC Saarbrücken übernehmen darf. Der Gewinner des Castings erhält einen hochdotierten Vertrag samt blau-schwarzen Trikot.

Die Jury:

Die Jury besteht aus angesehenen Experten aus der Fußballwelt, der sportlichen Leitung des FCS. Wo früher die Juroren Ehrmantraut und Bommer die Qual der Wahl hatten, darf nun Michael Henke Stürmertalente erkennen. Ünterstützt wird er dabei einerseits von seinen Assistenten Kaminski und Rauscher, andererseits darf er auch das FCS-Präsidium zu Rate ziehen (auch per Telefon-Joker).

Die Kandidaten:

Die besten Karten bei SBSDSS hat, wer schon sichtbare Erfahrung oder Erfolge vorweisen kann (und sei es nur ein DFB-Pokalviertelfinale als Ersatzspieler eines Zweitligisten). Generell sind Spieler im Alter von 28-38 immer willkommen, Jungtalente hingegen haben es schwer, sich in der saarländischen Landeshauptstadt zu beweisen. Ein großer Vorteil kann Auslandserfahrung sein (2. schottische Liga, Zypern oder auch Österreich) und vor allem französische Spieler haben in Saarbrücken immer die Chance, etwas aus ihren Talent zu machen (auch wenn es mal daneben geht).

Die Bewerbung:

Geht meist über den Spielerberater bzw. persönlich an den Verein oder auch per Videoband. Einige Spieler werden auch von der sportlichen Leitung selbst ausgesucht. Mit Glück darf man an einem Probetraining teilnehmen und gegen achtbare Gegner wie die Dreiländereckauswahl, Kleinblittersdorf oder Niederwürzbach sein Können vor Horden von Fans zeigen und dabei die Jury überzeugen.

Die Ruhmeshalle:

Der FCS sehnt sich zurück nach Spielern wie Sambo Choji oder Tamas Koltai, die als Superstürmer ihr Talent unter Beweis stellen konnten. Für ersteren war Saarbrücken das Sprungbrett, das ihm eine große Karriere bescherte. Auch sind Spieler wie Henrich Bencik oder Yilmaz Örtülü unvergessen, die mit ihrem waghalsigen Offensivspiel die Massen im weiten Rund des Ludwigsparks in Extase versezten.


Also nichts wie hin zum FCS, ihr Ganeas und Göktans da draußen! Auch wenn ihr beim letzten Mal weniger Glück hattet: Es gibt einen Verein, der braucht EUCH!

Sonntag, Juli 09, 2006

Henke calling

*ring ring*
*Jemand geht ans Telefon*

Bobic
-Hallo Fredi, hier Michael, kennst mich vielleicht noch als Co vom Otti. Lust es nochmal in Saarbrücken zu probieren?
Och nee, du. Ich schreib grad lieber Kolummnen für Zeitungen und so weiter. Frag doch mal den Giovane.
-Hm, Schade. Aber danke für den Tipp, werde ihn auch mal anrufen. Tschüß!Ciao!


Der magische 1. Juli 2006 ist verstrichen und Michael Henke offiziell neuer Übungsleiter in Saarbrücken. Und wie es sich für einen neuen Trainer, der frischen Wind in den Laden bringt, gehört, werden die ersten Neuverpflichtungen getätigt.

Zuerst waren die Co-Trainer an der Reihe. In diesem Bereich gewann Henke seinen ehemaligen Mitarbeiter in Kaiserslautern, Manfred Rauscher, und Alfred Kaminski. Nun sind "Alf und Manni" das Gegenmodell zu Hoffenheims Rangnick und Klinsis Hockeytrainer(wie heißt dieser Mann überhaupt?). Jedenfalls soll der Trainerstab "einen fließenden Übergang von der Oberliga- zur Regionalliga-Mannschaft zu gewährleisten" (Zitat Henke). Das Teamgeist à la Klinsmann groß geschrieben wird bewies die gemeinsame Mountain-Bike- und Bergtour im Trainingslager.

Nur hätte wenigstens ein klein wenig Fußball trainiert werden können. Mehr verlangt man als Fan seiner Mannschaft doch nicht! Aber muss denn ein 1:1 gegen Völklingen sein? Gut, selbst Klinsi musste medialer Kritik trotzen, als er ein Desaster in Florenz erlebte(wir erinnern uns), aber das hier?

Da kann nur eins helfen: Henkes Telefon!

Schnell die Stars von früher(das war zu der Zeit, als Daum noch in Leverkusen Trainer und Mehmet scholl erst jugendliche Anfang 30 war) anrufen und fragen, ob man Lust hat, der "alten Truppe" zu helfen. Dieses Konzept wurde schon in den "Blues Brothers"-Filmen behandelt.

Wer kommt da überhaupt in Frage? Nach Bobic und Elber würden Namen wie Effenberg, Paolo Sergio, Wiesinger oder Jancker(ja, ich weiß, dass er nach China gewechselt ist) passen. Oder wie wäre es mit anderen Größen wie dem ewigen Talent Göktan oder Altstar Nerlinger. Oder vielleicht jemand ganz anderes?

Wir dürfen gespannt sein, was uns diese Vorbereitung noch bringt. Bis jetzt war sie ja recht unterhaltsam.

Mittwoch, Juli 05, 2006

WM-Einwurf: Geschichte wiederholt sich (nicht nur beim FCS)

Nach zwei absoluten Klassikern der FCS-Flops muss ich wieder ein paar Worte über die Fußball-Weltmeisterschaft verlieren. Die deutsche Mannschaft ist ja bekanntlich gestern abend mit 0:2 n.V. ausgeschieden und darf nun nicht nach Berlin, sondern nur nach Stuttgart fahren.

Dass unsere Elf bis ins Halbfinale kommt, hätten wohl vor der WM nur die hartnäckigsten Optimisten geglaubt, aber nun war das konsequenterweise nicht als Höhepunkt, sondern als Zwischenstation gedacht. Doch das wurde von Italien vereitelt, die sich nun im Finale gegen Portugal oder Frankreich durchsetzen müssen. Umso bitterer wird die Niederlage eigentlich, wenn man den Gegner genauer unter die Lupe nimmt.

Italien, das ist eine Mannschaft, die zuletzt 1982 die Weltmeisterschaft gewonnen hat. Auch damals war der letzte große Bestechungsskandal nicht lange her. 2006 betrifft es Florenz, Lazio Rom, den AC Milan und Juventus Turin, also maßgeblich die Vereine, die den Stamm der Nationalelf stellen. Zurzeit läuft ein Prozess gegen diese Vereine, es wird erwartet, dass das Urteil Zwangsabstieg lautet.
Darüber hinaus sind die Italiener während des Turniers nicht mit "schönem" Fußball aufgefallen, die Spiele waren für den Betrachter meistens grauenvoll anzusehen und versprachen wenige Aktionen in der Offensive.

Gegen eine Elf aus Absteigern, denen die Bedeutung des Fußballs verloren gegangen ist, zu verlieren ist eigentlich unverdient, jedoch offenbarte die deutsche Mannschaft auch ungewohnte Schwächen. In einigen Szenen spürte man eine Unreife, eine Nervosität in der Mannschaft von Klinsmann, welche in den vorherigen Spielen nicht vorhanden war. So wurden nur wenige richtig gute Chancen herausgespielt (warscheinlich immer noch mehr als die der Italiener). Hinzu kommt eine indiskutable und unverständliche Schiedsrichterleistung.

Alles in allem bitter, jedoch verdient. Aber um mal auf den Titel zurückzukommen:
Geschichte wiederholt sich (nicht nur beim FCS)

Ich habe nämlich eine neue Theorie zum nächsten WM-Titel Deutschlands.

1954 Weltmeister; 1958 u. 1962 kein Finale; 1966 Finale verloren; 1970 Halbfinale gegen Italien verloren; 1974 Weltmeister

insgesamt 20 Jahre Abstand

1990 Weltmeister; 1994 u. 1998 kein Finale; 2002 Finale verloren; 2006 Halbfinale gegen Italien verloren; 2010 ???

wieder 20 Jahre Abstand


(obwohl dann nach einer ähnlichen Rechnung der FCS 2008 auf- und 2010 wieder absteigen müsste)

Trotzdem geht die WM 2006 für mich erstmal weiter, nun halte ich denen bei, die immer meinem ewigen Favoriten bei: Frankreich!

Alleine schon wegen meinen Lieblingsspielern Henry, Barthez, Coupet, Landreau (ja, alle Torhüter!) und Franck Ribéry

Vive la France! Allez les Bleus et surtout, allez les Bleus et Noirs!

Nachtrag 06.07.06

Frankreich steht im Endspiel! Ein überragender Thuram und Zidane, der im 3. Frühling seiner Karriere scheint, sichern die 2. Finalteilnahme nach 1998.

Thierry Henry beschrieb die Partie gegen Portugal passend mit den Worten:

On a défendu comme des lions. Après le penalty, nous avons défendu de façon géniale. C'est vrai que nous jouons très bien.


Bonne chance en Berlin!

Nachtrag 10.07.06

Es hat leider nicht gereicht! Italien gewinnt mit Dusel ein spielerisch zweitklassiges Finale. Höhepunkt: Die von Materazzi provozierte Rote Karte gegen Zidane.

Jetzt bleibt nur abzuwarten, wann die italienischen Skandalvereine freigesprochen werden. Sehr traurig!

Samstag, Juli 01, 2006

FCS-Flops: Thomas Winklhofer(6)

Dieses Mal möchte ich euch ein Highlight der FCS-Flops der letzten 5 Jahre, vielleicht sogar ein Kandidat für die Flop-Elf des Jahrhunderts:

Thomas Winklhofer



Foto: www.ultras.at

Dieser nett dreinschauende Herr mit dem ebenso netten Spitznamen "Winki"(obwohl keine wirkliche Ähnlichkeit mit einem Teletubby vorhanden ist) kam in der Winterpause 2000/2001 von Austria Salzburg(damals schon mit Sponsor aber ohne "Bullen") zum FCS, um der Abwehr die nötige Stabilität zu verleihen.

Schließlich war Winklhofer damals amtierender Nationalspieler Österreichs, einer Fußballnation wie keine andere, mit Spielern wie Heribert Weber, Andreas Heraf, Hannes Reinmayr oder eben unserem Winki. Sowohl Teamchef Thomas von Heesen bei der Verpflichtung Winklhofers, als auch unserer Präsidium bei der Verpflichtung Webers als Trainer (nach Rauswurf TvH) bewiesen ihren Scharfsinn, indem sie den österreichischen Markt genau sondierten und seine feinsten Stücke herauspickten.

(Übrigens: Entgegen der weit verbreiteten Gerüchte stand Winklhofer beim legendären 0:9 in Valencia Anno 1999 nicht auf dem Platz, er war ledeglich bei der 0:4-Schlappe zwei Jahre später dabei, welche sich auch in Valencia ereignete.)

Unser ehemaliger Kapitän fiel in seiner FCS-Zeit vor allem wegen seinem kompromisslosen Einsatz aus, mit dem er sich in unser Gedächtnis spielte. Kurz: Man kann ihn getrost als "Treter" bezeichnen. In 33 Pflichtspielen im blau-schwarzen Dress kassierte er 14 gelbe Karten, eine gelb-rote Karte und eine rote Karte. Wäre Winklhofer dem FCS länger treu geblieben, hätte er wohl Paola da Palmas Rekord von 12 Platzverweisen ernsthaft gefärdet.

Den Höhepunkt seiner Zeit in Saarbrücken erlebte Thomas Winklhofer wohl am 18. Februar 2001, als der 1. FC Saarbrücken zum Auswärtsspiel nach Osnabrück reiste. Im Duell der Aufsteiger traf der gelernte Stürmer Winklhofer in das eigene Netz und sorgte somit für die zwischenzeitliche Führung der Heimmannschaft. Kurz vor Schluss krönte Winklhofer seine Leistung mit der ersten und einzigen gelb-roten Karte im Saarbrücker Dress. Das Spiel endete 2:2, da Manfred Bender noch per Elfmeter ausglich. Dazu passt Winklhofers Zitat:

Ich habe nie ein wichtiges Tor geschossen – nur schöne.


Die Geschichte "Thomas Winklhofer und der deutsche Profifussball" hatte kein glückliches Ende (die Serie heißt ja schließlich "FCS-Flops der letzten 5 Jahre"), der FCS stieg in Regionalliga ab und Winklhofer musste sich nach einem neuen Verein umsehen(ich muss die ganze Zeit schon an das Wort umTRETEN denken, welches in Winklhofers Sprachschatz sicher existiert). Fündig wurde er bei seinem alten Klub in Salzburg, der (noch) in violett-weiß auflief. In dieser Zeit muss er sich auch für die Jugendförderung eingesetzt haben, was man auf dieser Webseite sieht.

Nach der Machtübernahme eines Energydrinkherstellers an der Salzach blieb Winklhofer seinem Verein treu und zählt heute zu den letzten verbliebenen Österreichern seiner Mannschaft. Außerdem kann er drei Meistertitel mit Salzburg vorweisen. Dort grätscht und tackelt er heute noch, sammelt gelbe Karten und spielt auch noch ein wenig Fußball. Nächstes Jahr sogar mit "Trap" und "Lodda", was man ungefähr mit von Heesen und Heribert Weber vergleichen kann.

Ein wirklich bemerkenswerter Spieler in Reihen der FCS-Flops ist Winklhofer. Nicht nur wegen seinen modischen Frisuren, sondern vielmehr durch seine extravagante Spielweise ist Thomas Winklhofer ein echter Paradiesvogel gewesen. Kein Wunder, dass er in seinem Profil auf der Salzburger Vereinsseite angibt, dass er anstatt Fussballer "Lebenskünstler" geworden wäre.

Einige interessante Links:
-Winklhofers Homepage
-Spielerprofil Winklhofer