Donnerstag, März 30, 2006

Genie und Wahnsinn

...liegen ja bekanntlich nahe beieinander. So auch die letzten Tage, als der FCS mit sehr gutem ergebisorientiertem Fussball in Cottbus 3 Punkte stahl (Jäger per Seitfallzieher). Oder als am Mittwoch der FCS kurz vor der Halbzeitpause mit 2 Toren zurücklag. 3 Riesenchancen hatte der FCS noch vor der Pause, 2 wurden verwertet und man traute seinen Augen nicht: War das wirklich unser FCS, der gegen die Topmannschaft Aachen einen Rückstand wettmachte?

Ja, lautete die Antwort, denn der FCS fing sich noch 3 Tore ein, Hadji verschoss einen Elfmeter und so konnte Aachen seine Ambitionen auf den Aufstieg verteidigen. Der FCS ist dagegen im Zwiespalt zum einen zwar seit Wochen gute Leistungen abzuliefern, aber dann gegen Aachen wahrhaft unterzugehen.

Doch schauen wir uns mal einige Faktoren der Niederlage gegen Aachen an:

Ausfälle:

Die Ausfälle von Amri (bis Saisonende), Jäger und Genet schmerzten sehr, da diese in den vergangenen Wochen als Garanten der Erfolgsserie unter Bommer wirkten. Aachen dagegen mit 2 Ausfällen, Sichone und Meijer, die für eine Mannschaft dieser Kategorie zu verkraften waren.

Tor:

Hatte sich nur beim 5:2 einen Patzer geleistet, den Rest des Spiels oft von der Abwehr im Stich gelassen.

Abwehr:

Als Zuschauer wurde einem endlich bewusst, dass Genet einen hohen Stellenwert in der Abwehr besitzt. Zur Halbzeit kam Marcel Rozgonyi (der Fußballgott), der zentral vor dem Tor einige Defizite aufwies, jedoch vorbildlich kämpfte und zu einer guten Torchance kam. Nsaliwa und Adiele hatten beide ihre Probleme, Pelzer wirkte nach vorne bemüht, aber harmloser als sonst.

Mittelfeld:

Sah Licht und Schatten. Licht durch die starke Leistung von Demai, der sowohl nach vorne als auch nach hinten mitarbeitet, Schatten durch Hadji, der eines seiner schwächsten Spiele für den FCS ablieferte. Krönung war ein verschossener Strafstoss. Leider ohne die gewohnte Finesse.

Sturm:

Ähnlich dem Mittelfeld, teils souverän wie zuletzt, aber späterhin unkonzentriert und nicht konsequent genug. Hagner lieferte als halber Aussenstürmer ein passables Spiel ab und traf erstmals seit langem auch wieder.

Gegner:

Wurde vom FCS nach dem Ausgleich unterschätzt, was Schlaudraff und co. bestraften. Aachen spielte zur 2. Hälfte stark auf und wird in dieser Form auch aufsteigen.

FAZIT:

Der FCS verlor das Spiel, zeigte aber eine würdige Leistung, er kämpfte und vermittelte den Fans, dass der Abstiegskampf auch in den Köpfen der Spieler begonnen hat. Die Selbstüberschätzung zur 2. Halbzeit verpasste ihnen einen Dämpfer, jedoch wäre es übertriebener Pessimismus, die Flinte ins Korn zu werfen, wo grade zum nächsten Sonntag LR Ahlen im Ludwigspark antritt.

Nun gilt es, sich auch ohne Amri zu beweisen und Paul Linz zum 2. Abstieg in Folge zu verhelfen! Geht da raus und kämpft weiter!

Samstag, März 25, 2006

Im Osten geht die Sonne auf (Heute: Cottbus)

Nachdem unsere badische Woche ein versöhnliches Ende gefunden hat, beginnt die nächste Miniserie im FCS-Blog:

Im Osten geht die Sonne auf

Gut, der ein oder andere wird nach einer Woche "kreativer Pause" einen besseren Titel erwartet haben, aber er passt zum bevorstehenden Programm: Cottbus, Rostock, Dresden. Drei Mannschaften aus dem Osten, drei unterschiedliche Kaliber. Den Auftakt macht Cottbus

Cottbus ist augenscheinlich der stärkste Ostverein, zumal hier noch Ambitionen für den Aufstieg vorhanden sind, man steht zurzeit auf Platz 3. Dabei hat das ehemalige Lebenswerk von Ede Geyer zurzeit die bessere Tordifferenz als die punktgleichen Fürther. Das Hinspiel gegen Cottbus haben wir 1:3 verloren, eines der vielen Spiele aus einer schier endlosen Negativserie im LuPa. Drei Tore von einem gelernten Abwehrspieler (!) Kevin Mc Kenna sprachen eine mehr als deutliche Sprache.

Doch auch sein Höhenflug ist nun Vergangenheit, Rudi Bommer lässt Totgeglaubte aus ihren Gräbern auferstehen und versetzt die einen in Schrecken, die anderen in Euphorie. Doch wie wird es in Cottbus aussehen?

Mit Pelzer fällt der mit Abstand beste Abwehrspieler aus. Wer könnte nun die linke Abwehrseite begleiten?

-Haastrup? Ohne jetzt zu übertreiben, aber er ist ein laufender Unruheherd für die eigene Abwehr. Konnte zuletzt nicht überzeugen. Bitte nicht!

-Kling? Gelernter linker Verteidiger, diese Woche genesen. Nur davor schon mit eher schwachen Auftritten. Hat sein einziges FCS-Tor beim letzten Gastspiel in Cottbus geschossen. Sehr gewagt bis zu gewagt

-Rozgonyi? Kann auf der linken Abwehrposition spielen. Halte ihn aber persönlich im defensiven Mittelfeld stärker. Aber trotzdem: Einen Versuch wert

-Genet? Hatte zuletzt sowohl starke als auch schwache Momente. Könnte jedoch auch mal außen eingesetzt werden. Für ihn müsste jemand in die IV rücken. Nennenswerte Option

-Adiele? Könnte auch wieder zurückkehren, jedoch ist er als brachialer Manndecker geeigneter als in der Rolle des defensiven Flügelspielers. Gewagt

Persönliche sehe ich also Genet oder Rozgonyi in der Rolle von Pelzer, den wir morgen hoffentlich nicht zu sehr vermissen werden. Auch Hadji fehlt, da er seine 5. gelbe Karte gegen Freiburg erhalten hat. Diese Position wird vermutlich Bencik erneut übernehmen.

Die direkten Konkurrenten haben gepatzt und jetzt gilt es in Cottbus frech aufzuspielen, wie schon die letzten Wochen. Denn das hat der FCS unter Rudi Bommer gelernt.

Sonntag, März 19, 2006

Die badische Woche II: Mondo Bizarro

Die badische Woche treibt so ihre Blüten und deshalb(evtl. auch weil die Mannschaft heute gut gespielt hat) möchte ich euch diese Geschichte nicht vorenthalten:

Um auf Nummer sicher zu gehen, schloss ich mich erneut dem Oldies-Fanexpress aus Rehlingen an. Der FCS musste heute gewinnen. Dieses mal hat sich auch ein Nicht-FCS-Fan der Gruppe angeschlossen, nämlich mein Kumpel Helge. Er wollte sich das Spiel, wie meistens im LuPa, aus dem Gästeblock ansehen. Nach einiger Busfahrt war es dann so weit und wir hielten vor der Saarlandhalle. Helge wollte grad Richtung C-Block ziehen, als uns zwei Freiburger ansprachen. Beide konnte man nicht mehr als nüchtern bezeichnen. Sie liefen fröhlich mit ihren Bierflaschen umher, "Freiburg & Saarbrücken" singend und wünschtem jeden viel Spaß und ein schönes Spiel. Und so schloss sich Helge diesen lustigen, bizarren Leuten an, sie zogen von dannen und er ward nie mehr gesehen...



Ich ging in der Zwischenzeit hinter die Haupttribüne, um den Trikotsammler und Exilsaarländer Jens Sellgrad zu treffen. Der hatte sich auf den Weg von der Schweiz in den LuPa gemacht, um den FCS zu sehen, was später auch mit einem 2:1-Sieg belohnt wurde. Er überreichte mir einen schönen FC Thun/Sparta Prag-CL-Schal, wir redeten noch kurz und dann rief ich bei dem verschollenen Helge an. Der war immer noch nicht im Gästeblock, der weite Weg strengte die Freiburger an. Ich entschloss mich auf dem Weg zur Virage Est am Gästeblock vorbeizugehen und wen sehe ich da? Natürlich die lustigen Freiburger und Helge, der nun mit orgiginalem Freiburger Bier im Mantel einen ulkigen Anblick bot. Einer der Freiburger ließ dann noch die Bierflasche aus der Hand gleiten und für mich ging der Weg weiter.

Ich enterte die Virage Est, wo schon fleißig mit blau-schwarzen Fahnen hantiert wurde. Die Einstimmung auf das Spiel verlief gut, sowohl der D1 als auch der E2 hatten aufwendige Choreographien vorbereitet, ein optisches Highlight des Tages. In der Virage Est fanden sich dieses mal erstaunlich viele Leute aus Nancy ein.
Das Spiel lief sehr gut, der FCS kontrollierte die 1. Halbzeit, führte jedoch nur 1:0. Die 2. Halbzeit war einigermaßen ausgeglichen. Neben einigen sehenswerten Pogoeinlagen der Virage Est, gab es das nächste Highlight in der 74.Minute.

Die Prophezeiung erfüllte sich und Marcel "Fußballgott" Rozgonyi betrat den heiligen Rasen des Ludwigsparks!

Vergesst Maradonna, vergesst Beckenbauer, vergesst Platini! Marcel Rozgonyi hat letztendlich zwar nur etwas mehr als 20 min (6 min Nachspielzeit!) auf dem Platz gestanden, aber allein seine Präsenz verhinderte jede Chance der Freiburger. Und der Meister selbst kam noch zu einer Riesenchance, als er nach einer Flanke hochstieg und mit seinem Seitfallzieher leider den Ball nicht gut genug traf.

Irgendwann hatte der Schiedsrichter ein Einsehen und pfiff ab, einige tausend Saarbrücker feierte ihre Helden und der Wahlfreiburger Helge kam einigermaßen frustiert über das Ergebnis zum Oldiesfanexpress zurück. Seine einzige positive Erfahrung des Tages war wohl, dass ihm das Freiburger Bier sehr gut schmeckt.

Dann fuhr man zurück nach Rehlingen, drehte 6 Ehrenrunden im Kreisverkehr und auch dieser teils bizarre aber überwiegend erheiternde Tag ging zuende.

Seltsam? Aber so steht's geschrieben...

Freitag, März 17, 2006

Die badische Woche I

Der Auftakt zur badischen Woche fand gestern Abend in Karlsruhe statt. Und der FCS hat verloren. Jetzt bitte sofort alles kaltstellen was zur Aufstiegsfeier an Champus etc. bestellt wurde (*sehr große Ironie, fast Sarkasmus*)

Was bleibt zu diesem Spiel zu sagen? Dass ich mich glücklich schätzen kann, nicht in Karlsruhe gewesen zu sein? Dass die Abwehr das Wort "Chaos" neu definiert? Dass Donnerstags abends 500 Mann nach Karlsruhe fahren, ohne zufrieden wieder heimzukehren?

Fragen über Fragen, die ich nicht zu beantworten weiß...

Aber die Tatsache, dass der KSC bevorzugt über die Abwehrseite von Philipp Haastrup angreift und dann solange das Spiel kontrolliert, bis er ausgewechselt wird, spricht eine deutliche Sprache. Ich will den armen Mann weiß Gott nicht angreifen, da er sowieso viel einstecken mussen, nein, ich fordere nur die Rückkehr von Marcel "Fussballgott" Rozgonyi.

Auch wenn jetzt bei vielen die Kinnladen runterklappen und niemand mehr diesen Blog lesen wird: Ich fordere Marcel Rozgonyi in die Abwehr! Haastrup und Nsaliwa verursachen in letzter Zeit sehr viele Fehler in der Abwehr und wirken einfach überfordert. 5 Gegentore in den letzten 2 Spielen sind sehr deutlich. Ich fordere Marcel Rozgonyi in die Innenverteidigung als Nsaliwa-Ersatz!

Und zum Schluss noch ein paar Worte zum Gegner Freiburg: Die sind in der Auswärtstabelle auf einem Abstiegsplatz. Heimschwach trifft also auf Auswärtsschwach. Jetzt wäre es schleunigst an der Zeit einen der "Großen" zuhause zu besiegen, sonst wird es immer enger. 1860 rutscht zwar immer weiter ab, aber ohne den eigenen Erfolg, wird dies nicht zu nutzen sein.

Auf ein gutes Spiel mit drei Punkten, die im Saarland bleiben!

Dienstag, März 14, 2006

Bengalo-Diskussion

Mit einem der Topstreitthemen der letzten Tage melde ich mich aus dem Wochenende zurück: BENGALOS

Den einen gefällts, DLF und DFB jedoch nicht, weshalb der FCS 3000€ Strafe zahlen mussten, weil die Fans wiederholt bengalische Feuer und Rauchbomben zündeten. Bei Wiederholung drohe im härtesten Falle eine Platzsperre. Und natürlich kann man immer noch einen draufsetzen und so wurde zum Heimspiel gegen Haching wieder gezündelt. Und die Diskussionsforen liefen heiß...

Wie bei den meisten Diskussionen zwischen FC-Fans gab es verschiedene Standpunkte, davon die wenigsten bereit irgendwie auf die Situation des Gegenüber einzugehen. Es gibt die Pyro-Befürworter, deren Argumente von "sieht geil aus" bis "heizt die Stimmung an" reichten, als krasser Gegenüber dazu die Pyro-Ablehner, die sowohl die gesundheitlichen Aspekte von Rauchbomben kritisieren, als auch auf drohende Strafen und Sanktionen hinweisen. Dann gibt es da noch einige wenige "Neutrale", die beide Seiten an sich verstehen können. Wie so oft läuft das Ganze auf eine Diskussion über den modernen Fußball, Repression und überzogene Willkür seitens der DFL hinaus.

Ich sehe die Sache eher gelassener, da ich sowieso nicht den Sinn und Zweck von Bengalos und Rauchbomben verstehe. Wenn ein Bengalo gezündet wird, mag das ja ein gutes Motiv zum Photographieren abgeben und ein wenig gut aussehen, aber es reißt mich genauso wenig mit wie eine Rauchbombe. Wie sollen mich diese zwei Sachen zum Unterstützen meines Vereins motivieren? Ich seh das eigentlich als die selbstverständlichste Sache der Welt an, wenn ich mich in die Menge stelle (mittlerweile Virage Est). Deswegen finde ich es umso trauriger, wenn wegen so etwas eine Platzsperre folgen sollte, weil ich dann meinen Verein im Stich lassen muss. Ich weiß, dass auch ich Fotos von diesen Aktionen mache und somit in gewisser Hinsicht diese Dinge für den Moment als schön oder sehenswert empfinde, aber der Preis ist hoch, den man dafür zahlen muss...

Wer auch eine Meinung zur Bengalos und/oder Rauchbomben hat, ist hiermit eingeladen, zu kommentieren und mit zu diskutieren.

Freitag, März 10, 2006

Das Ritual oder welche Marotten beim Fußball wirken

10 Blogeinträge hat es letztendlich gebraucht, bis ich auch mal von etwas positivem berichten kann. Der FCS hat Unterhaching mit einem Eishockey-mäßigem Ergebnis weggefegt, 5:3, was auch gleichzeitig der 2. Heimsieg der Saison war. Nun kann man sich entspannen, bis Donnerstag zurücklehnen und auch die BILD muss nicht als leidiges Streitthema für den FCS-Blog herhalten. Eine Glanzleistung in der Offensive beschert drei wichtige Punkte im Abstiegskampf und das 0:8-Unterhachingtrauma (siehe dazu im entsprechenden vorherigen Blogeintrag) ist nun besiegt.

Warum der Titel? Man sollte erst einmal klären, was eine Marotte ist. Eigentlich ist sie eine Figur des Puppentheaters, aber auch eine "seltsame Angewohnheit".

Natürlich geht es hier nicht um die bizarre Narrenpuppe, sondern um seltsame Angewohnheiten. Jeder, der das Buch "Fever Pitch" von Nick Hornby kennt, wird sich an das Kapitel erinnern, in dem die Cambridge United Anhänger vor dem Spiel Zuckermäuse kaufen, den Kopf abbeißen und den Torso wie eine Handgranate unter vorbeifahrende Autos werden. Mit diesem Ritual blieb Cambridge für lange Zeit zuhause unbesiegt.

Diese Angewohnheit hab ich mir jetzt nicht zu eigen gemacht, nein, es geht um etwas anderes und zwar:
Der FCS hat seit April 2005 nur zuhause gewonnen, wenn ich mit dem Oldies-Fanexpress angereist bin.

Was sich übertrieben anhört, stimmt trotzdem. Der FCS hat irgendwie die Marotte, zu gewinnen, wenn ich mit dem Fanexpress aus Rehlingen zum LuPa fahre. Das betraf dann folgende Spiele:

FCS - Greuther Fürth 2:1
FCS - Dynamo Dresden 5:1
FCS - Unterhaching 5:3

Irgendwie bin ich jetzt einerseits froh, mal wieder glücklich den LuPa verlassen zu haben, andererseits muss ich mir die Frage stellen, ob ich nicht die Misere des FCS gefördert habe, indem ich zu oft mit dem Zug gefahren bin. Was kann der FCS erreichen, wenn ich ab jetzt öfters, wenn nicht gar immer mit dem Oldies-Fanexpress fahre?

Was die zwei Spiele diese Saison(Dresden und Unterhaching) auch gemeinsam haben, ist, dass ich bei beiden Spielen irgendetwas wichtiges vergessen habe. Beim Dresden-Spiel war es meine Kamera(hab ich mich nach dem Spiel aber nicht mehr drüber geärgert), heute war es meine Uhr. Wird das jetzt etwa auch ein Ritual, vielleicht für die magische 5-Tore-Marke, die der FCS in beiden Spielen erreicht hat!?

Und es zeigt sich, dass im Fußball doch irgendwie immer irgendwelche Angewohnheiten tragende Rollen gespielt haben. Ich möchte dazu der Mannschaft und Trainer Bommer herzlich danken. Außerdem noch Happy birthsday an das Geburtstagskind Ramzy!

Schönes Wochende noch, sollte nach diesem Spiel ja kein allzu großes Problem darstellen.

Carsten

Mittwoch, März 08, 2006

Spielabsagen und Störfeuer

Hurra, es brennt lichterloh. Der FCS steckt mitten im Abstiegskampf, die BILD-Zeitung hat nichts anderes als vage Verschwörungstheorien zu berichten und die Spiele bleiben aus. Der Schnee ist zwar kalt und behindert mit tatkräftiger Mithilfe einiger anderer Gesellen den Spielbetrieb der 2. Bundesliga, aber die Störfeuer kann er nicht löschen.

Als ob die unglaubwürdige Geschichte über die "French Connection" des FCS nicht schon genug gewesen wäre, so kommt nun die nächste Verschwörungstheorie der BILD-Zeitung.

Da soll laut besagter Zeitung der Co-Trainer Didier Philippe, seines Zeichens Mitglied der "French Connection" sich mit Ex-Sportdirektor Dr. Coen, der aus der Schusslinie genommen wurde, an einer Tankstelle in St. Ingbert getroffen haben, um mit diesem FCS-Präsident Ostermann zu besuchen. Alles natürlich strengstens geheim, so geheim, dass die BILD alles mit genauen Minutenangaben protokolliert hat und so geheim, dass es jeder weiß.

Wer weiß, wer als nächtes die Schuld an der sportlichen Talfahrt des FCS trägt? Die Men in Black, die Illuminaten, die Mannschaft, Dr. Coen oder ist es am Ende doch der alte Indianerfriedhof, auf dem der Ludwigspark erbaut wurde!?

Da ich mich hier dem FCS und nicht einer Boulevardzeitung widmen möchte, gebe ich noch einen kurzen Ausblick: Am Freitag spielt der FCS zuhause gegen Unterhaching, sofern der Platz für bespielbar erklärt wird. Das ist, wie schon angesprochen, in diesen Tagen eine äußerst heikle Sache. Auch wenn der Schnee taut, so bleiben doch Wasserrückstände, welche dem Rasen schaden und die Stadt sehr schnell dazu verleiten, den LuPa zu sperren.

Es bleibt zu hoffen, dass der FCS gegen die schlagbaren Hachinger sich endlich zu einem 2. Heimsieg bringen lässt und die Chance auf den Klassenerhalt wahrt. Und es bleibt auch zu hoffen, dass die Spiele nicht mehr in dieser Anzahl ausfallen. Obwohl Nachholspiele während der WM auch etwas reizvolles hätten. Egal, 3 Punkte müssen her.

euer Carsten (FCS-, nicht BILD-Blogger)

Sonntag, März 05, 2006

Rückblick: Unterhaching - FCS 8:0

Das Spiel in Karlsruhe ist ausgefallen, das nächste gegen Unterhaching wartet. Unterhaching, ja, wir erinnern uns, da war doch mal was.

Es war die Saison 2001/2002, berühmt für das FCS "Trainer-Sportdirektor-Berater"-Desaster



sowie weitere Tiefpunkte und Unrühmlichkeiten. Deshalb ist es nicht zu hoch gegriffen, wenn ich es die Aufarbeitung einer der schwärzesten Stunden des FCS nenne.

Es war Samstag, der 16.03.2002, Saarbrücken dümpelte auf den Abstiegsplätzen herum. Dann die Reise nach Unterhaching. Nach 11 Minuten fällt das 1:0 für die Hausherren und in der 16. Minute verletzt sich FCS-Urgestein Peter Eich. Es folgt das Debüt von Christoph Büchel, einem Mann, der als Nachwuchstalent mit Zukunft bezeichnet wurde. Und das Schützenfest für Haching nahm seinen Lauf. Zum Ende hin stand es 8:0 und der FCS so gut wie in der Regionalliga. Jedoch war man bis zum Ende in der Hoffnung, durch die Lizenzprobleme vieler Vereine die Klasse halten zu können. Nix war's.

Warum ich mit diesem 8:0 von damals die alten Wunden wieder aufreiße?

Zum einen scheint dieses Spiel noch heute für viele von Interesse zu sein (vor allem für das Magazin POTATO, dass den FCS als Peinlichkeit für das Saarland titulierte in Bezug auf dieses 8:0) und weil wieder ein Spiel gegen diesen Gegner bevorsteht. Die Zeit, in der Punkte leichtfertigt verschenkt werden, muss beendet werden. Wenn die Klasse gehalten werden soll, muss auch der alte Angstgegner Unterhaching besiegt werden.

Nichtsdestotrotz, will ich auch drauf aufmerksam machen, dass es bei einer Niederlage zwar umso schwerer wird, aber der FCS nach diesem 8:0 2002 sich in der Regionalliga auch wieder aufgerappelt hat. Nach 2 Jahren war man wieder im Profifußball. Denn der FCS ist so gesehen, wie ein LR-Ahlen-Fan letztes Jahr zu mir sagte, ein "Verein, der immer wieder da unten raus kommt und nie ganz von der Bildfläche verschwinden wird".

In diesem Sinne auf bessere Zeiten

Carsten

Donnerstag, März 02, 2006

French Connection

Seit Tagen geistert der Begriff "French Connection" im Zusammenhang mit Rudi Bommer durch ein großes Boulevardblatt. Angeblich wäre diese Zusammenfassung aller Franzosen beim FCS an einem Rausschmiss Bommers interessiert. Wäre da nicht die Rettung in Form dieser großen Zeitung gekommen. Doch was kann daran stimmen?

Zuerst die "French Connection", laut BILD folgende Personen:

Mustapha Hadji
Aimen Demai
Clement Halet
Chadji Amri
Jonathan Jäger
Alexis Genet
Didier Philippe (Co-Trainer)

Da wirft sich bei mir zuerst die Frage auf, warum diese Leute, die unter Bommer Stammspieler sind, sich gegen ihn verschwören sollten. Diese Antwort hat die BILD natürlich auch parat und nennt Faysal El Idrissi. Aha!?

Dieser wurde am 07.01.2006 nach Dubai ausgeliehen. Er galt als Störenfried und verlor seinen Machtkampf mit Bommer. Aber warum sollte dies jetzt Anlass für oben genannte "French Connection" sein, Bommer aus dem Amt zu kegeln?

Sehen wir uns die Mitglieder an:

Jonathan Jäger: Kam am 31.01.2006 zum FCS, da war El Idrissi schon über 3 Wochen in Dubai. Wo ist also der Bezug zu ihm?

Alexis Genet: Wechselte zum 01.01.2006 nach Saarbrücken, verbrachte also knapp eine Woche beim FCS MIT El Idrissi, davon nur zwei Tage Trainingslager. Auch hier ist es schwer, einen konkreten Zusammenhang zu finden.

Chadlj Amri: Aufsteiger, der von den Amateuren kam. Kam früh in der Saison zum Profikader, machte aber nur ein gemeinsames Spiel mit El Idrissi, nicht über die volle Distanz. Seine große Zeit begann nach dem Niedergang von El Idrissi.

Clement Halet: ähnliche Entwicklung wie Amri, auch Stammspieler.

Aimen Demai: sehr wichtiger Spieler im System Bommers. Gilt gemeinhin als EL Idrissi-Freund.

Mustapha Hadji: Einer der Führungsspieler. Gilt auch als Freund von El Idrissi.

Didier Philippe: Wurde quasi über Nacht Co-Trainer, nach den geplatzen Verhandlungen mit Derber. Vorher A-Jugendtrainer.

Das ist sie also im Überblick, die "French Connection" des FCS. Bei einigen scheint die "El-Idrissi-Verschwörung" realistischer als bei anderen, jedoch muss man sich noch etwas vor Augen führen: Die sportliche Situation.

Vor der Winterpause, als El Idrissi schon keine Rolle mehr spielte, begann der Auschwung des FCS. Jetzt stockt es wieder einigermaßen, jedoch wurde auch mit dem 4:0 in Siegen Können demonstriert. Der Klassenerhalt ist nicht mehr nur theoretisch möglich Warum sollte also eine Gruppe Spieler ihre eigene sportliche Zukunft für jemanden, der geradeeinmal 262 Minuten in dieser Saison für den FCS absolviert hat, auf's Spiel setzen?

Diese Frage kann wohl nur die BILD beantworten, die mit ihrer abenteuerlichen Geschichte ein weiteres Störfeuer im FCS-Umfeld darstellt. Keine French Connection, sondern eine Zeitung bedroht ist damit der wahre Urheber der Diskussion um Bommer.

Die French Connection könnte eher zum Garant für den Klassenerhalt werden, wenn jetzt die lästigen Störfeuer ausgepustet werden und die Mannschaft wieder richtig Gas im Abstiegskampf gibt.