Montag, September 25, 2006

Der saarländische Patient

Wenn man den FCS wie einen Mensch untersuchen müsste, dann wäre die Diagnose wohl frustrierend und nicht sehr aussichtsreich. Man meint seit einiger Zeit, die ich mal nicht auf einen bestimmten Zeitraum festlegen will, dass der Verein in einem Koma liegt und in regelmäßigen Abständen mal für ein paar Momente erwacht. Auch wenn diese Diagnose wohl stark an die Worte von Klaus T. aus R. erinnert, der einmal behauptete, dass der FCS "ein schlafender Riese" sei. Jedoch ist meine Diagnose bei weitem nicht so positiv, wie die Worte des ehemaligen Übungsleiters von der Mosel.

Der Zustand der Mannschaft ist derselbe, wie in den meisten Regionalligajahren. Die Mannschaft bewegt sich zwischen Gut und Böse und versteht es nicht, sich vom Mittelmaß abzuheben und taucht immer mehr in diese Ebenen des drittklassigen Fussballs ein. Vereinen, die früher ohne Bedeutung waren, gelingt es auf einmal, dem Profifussball bedrohlich nahe zu kommen. Wir können uns wohl die nächsten Jahre auf Ingolstadt, Wehen und Hoffenheim in der zweiten und dritten Bundesliga einstellen.

Der konditionelle Zustand der Mannschaft ist eine einzige Katastrophe. Aber wem sage ich das? Es ist ein alter Hut, ein längst bekanntes Faktum, dass die Mannschaft nicht in der Lage ist, 90 Minuten mit dem Gegner mitzuhalten. Natürlich ist die Mannschaft nicht miserabel, jedoch fehlt es vor allem in diesem Bereich einfach an allen Ecken und Enden. Mit diesen Vorraussetzungen kann man einfach nicht viel erwarten. Für die nächste Zeit scheint ein Platz im Mittelfeld gebucht zu sein.

Zu der aktuellen Diskussion um die Stimmung im Stadion, bleibt mir eigentlich nicht viel zu sagen. Ich denke, dass jeder mündig genug ist, selbst zu entscheiden, wo und ob er den FCS im Stadion akustisch und optisch unterstützt. Man kann niemanden sein Recht zur freien Entscheidung absprechen.

Doch diese Diagnose ist auch nur eine Beschreibung des jetzigen Zustands des Vereins. So stabil, wie der Zustand seit Jahren zwar erscheint, schließt er auch nicht aus, dass es wieder Phasen der Besserung gibt. Jedoch wird für längere Zeit wohl alles beim alten bleiben und der benötigte Schnitt zur Heilung wohl erst an einem bestimmten Tag X erfolgen. Ob dann alles besser wird, ist eine andere Frage. Zumindest fehlt dem FCS ein Spezialist wie der TV-Arzt Dr. House. Michael Henke würde in einem Ähnlichkeitswettbewerb wohl auch im Mittelfeld landen. Auch wenn er so langsam den typischen Schlafzimmerblick hinbekommt.

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